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0810 - Der Geist des Hexers

0810 - Der Geist des Hexers

Titel: 0810 - Der Geist des Hexers
Autoren: Jason Dark
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nach links, wo er die bleiche Gestalt im Wasser schwimmen sah. Der Auftrieb hatte sie an die Oberfläche geholt, sie lag auf dem Rücken und hatte die Hälfte des Gesichts durch den Kugeleinschlag verloren.
    Crane kam taumelnd hoch. Er wäre wieder gefallen. Domingo war schneller und stützte ihn ab. Er zerrte ihn in die Höhe, blieb bei ihm und Crane war zum Heulen zumute.
    »Wir leben«, flüsterte der Pater.
    Bob nickte.
    Mario kam zu ihnen. »Sind beide tot?«, fragte er mit leiser und zittriger Stimme.
    »Ja, das wird wohl so sein.« Domingo hatte die Antwort gegeben.
    Er ging zu dem Leblosen hin und überzeugte sich davon, dass kein Leben mehr in ihm steckte. »Es waren zwei Kugeln, die ihn getroffen haben«, erklärte er, wobei er die Maschinenpistole anhob und so aussah, als wollte er sie nie mehr abgeben.
    Bob Crane wischte über sein Gesicht. Seinen Revolver hielt er noch immer fest. »Wir müssen weg. Man wird die Schüsse gehört haben. Sie werden bald hier sein. Der Wagen ist auch nicht weit entfernt.«
    »Und wohin?«, fragte Mario.
    Crane deutete nach vorn. »Weiterlaufen«, flüsterte er. »Einfach nur in die Dunkelheit.«
    Keiner hatte einen besseren Vorschlag. Und so liefen sie stolpernd am Rand des Kanals entlang, in der Hoffnung, noch ein Versteck finden zu können. Diesmal hatte Mario die Führung übernommen.
    Die beiden Erwachsenen akzeptierten dies, denn der Junge kannte sich auf dem verlassenen Rummelplatz am besten aus.
    Die Luft hatte einen anderen Geschmack bekommen, roch jetzt nach Feuer und verbranntem Gummi. Der Himmel war düster und mit Wolken verdichtet. Kein Gestirn zeigte sich auf der unendlich erscheinenden Fläche. Es kam ihnen vor, als würden sie durch eine tropenfeuchte Hölle stampfen. Auch als hinter ihnen Stimmen aufklangen, kümmerten sie sich nicht darum. Sie wollten weiter und weg.
    Schließlich wuchs das Gestänge der verlassenen Achterbahn vor ihnen in die Höhe. Wie drohend schaute es auf sie herab. Die Natur hatte dieses riesige Gerät noch nicht überwuchern können, sich aber wohl in der Tiefe ausgebreitet und wuchs so hoch, dass die Pflanzen und Büsche das Dach des ehemaligen Kassenhäuschens erreicht hatten.
    Niemand hielt sich hier auf.
    Mario winkte ihnen.
    Sie erreichten das kleine Haus, wo der Junge stehen geblieben war.
    Sogar die Tür war noch vorhanden. Sie stand offen, und Mario schaute die beiden so unterschiedlichen Männer fragend an.
    Bob Crane nickte.
    »Du bist einverstanden?«
    »Zunächst schon.«
    »Und dann?«
    Bob schaute in die großen Augen des Jungen. »Ich weiß es noch nicht, aber ich denke, dass es zumindest für dich beendet ist. Du und der Pater, ihr solltet zusammenbleiben.«
    »Was hast du denn vor?«, fragte Domingo.
    Die Antwort des G-Man bestand aus einer Geste. Bob Crane nahm dem Geistlichen die MP des Killers aus der Hand. »Ich werde mich noch ein wenig umsehen«, sagte er…
    ***
    Gut gegen Böse – Finsternis gegen das Licht!
    Hier jedoch auf zwei Kreuze reduziert. Trotzdem hatte die Auseinandersetzung nichts von ihrer alten Brisanz verloren. Ich wusste, dass ich den großen Kampf erleben würde, diesmal allerdings als Zeuge und in der Gegenwart eines gewaltigen Herzens.
    Das Schlangenkreuz hatte sich in die Höhe gewuchtet. Es wollte das Vermächtnis endgültig einlösen. Ich hatte damit gerechnet, dass es mein Kreuz angriff, das war nicht der Fall. Im Flug drehte es sich und schnellte auf das Riesenherz zu.
    Kiki schrie.
    Da griff mein Kreuz ein.
    Plötzlich strahlte es für einen Moment auf. Dann machte es sich ebenfalls selbstständig, und es sah so aus, als wäre es von einer gewaltigen Hand geführt worden.
    Mein Kreuz jagte gegen das andere.
    Es musste einfach zu einem Zusammenprall kommen, und dann würde ich erleben, wer stärker war.
    Das Schlangenkreuz reagierte blitzartig. Bevor sich beide berühren konnten, tauchte es nach unten. So heftig, dass es mit der Spitze in den Boden rammte und für einen Moment stecken blieb.
    Mein Kreuz stand in der Luft.
    Dann drehte es sich!
    Ich war in diesem Moment nur ein Statist. Aber es ging mir wieder besser, und ich stemmte mich mit der rechten Hand am Boden ab, um so auf die Beine zu kommen.
    In meinem Kopf hatte ich mir einen verzweifelten Plan zurechtgelegt. Es war nur eine Möglichkeit, aber ich wollte sie nutzen, und ich wollte dabei mein Kreuz unterstützen.
    Auf was oder auf wen konnte ich mich verlassen?
    In diesem Augenblick auf den Dolch. Ich musste mich sputen. Die
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