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0810 - Der Geist des Hexers

0810 - Der Geist des Hexers

Titel: 0810 - Der Geist des Hexers
Autoren: Jason Dark
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schnellte aus dem Wagen. Mit dem rechten Fuß kam er auf, mit dem linken danach, dann zuckte der Schmerz durch Hüfte und Bein, und er hatte das Gefühl, innerlich zu verbrennen.
    Er riss den Mund auf, ohne zu schreien. Irgendwo im Hals war der Ruf erstickt, worüber er froh war. Er fiel auf den weichen Boden, fluchte jetzt und stellte fest, dass ihn die ersten hellen Schatten des nach unten fallenden Lichts erreichten.
    Er kroch weg.
    Helfende Hände waren plötzlich bei ihm und zerrten ihn zur Seite.
    Auch Mario half mit, und Crane hätte sich selbst irgendwo hinbeißen können, dass es ihn erwischt hatte.
    Er kam auf die Füße und wurde von zwei Seiten gestützt. Die drei Männer duckten sich. Um dem Licht zu entwischen, mussten sie sich in die Büsche schlagen. Es war ihre einzige Chance, auch wenn sie dabei entsprechende Geräusche nicht vermeiden konnten.
    Die fahle, schattenlose Helligkeit wischte über sie hinweg. Sie mussten sich vorkommen wie Umrisse, die natürlich auch gesehen wurden. Mario hatte als Erster die Deckung erreicht und bewies, dass er mitdachte, denn er hielt ihnen einen Weg offen, bog Zweige zurück, und beide Männer stolperten in die Lücke hinein, die hinter ihnen sehr schnell wieder dicht wurde. Sie hattenes geschafft, sie holten Luft, sie spürten, wie der Boden sie regelrecht anzog, und sie machten sich so flach wie möglich. Keuchend blieben sie liegen, die Augen nach oben gewandt, denn das Licht der Leuchtraketen fiel noch immer auf sie herab.
    Die Umgebung wurde zu einer gespenstischen Kulisse. Der Boden, die Büsche, alles glänze unheimlich, als wären Geisterfinger darüber hinweggefahren.
    So dicht wie möglich pressten sie sich an die Erde, und plötzlich hörten sie einen Schrei, der in triumphierenden Worten endete.
    »Verdammt, da ist der Wagen!«
    »Schießen!«
    In der nächsten Sekunde wurde die Stille von Schüssen zerrissen.
    Die Garben zerhämmerten die Dunkelheit, und Crane konnte nicht anders. Er musste sich umdrehen, unterdrückte die feurigen Stiche, schaute zurück und hatte dabei Glück, dass sein Blick eine kleine Lücke traf. So konnte er den Wagen sehen, der zwar noch an derselben Stelle stand, jedoch aussah, als würde er anfangen zu tanzen, weil ihn eben die Geschosse aus den automatischen Waffen trafen.
    Der Tank, dachte Crane.
    Da war es schon geschehen.
    Kugeln hatten ihn getroffen. Es befand sich noch genügend Benzin in seinem Innern, und plötzlich explodierte sein Inhalt. Eine dunkle Flammenwand schoss in die Höhe. Brennendes Benzin spritzte in die Luft, fiel als glühender Regen wieder zurück, landete auf dem Boden und brannte dort weiter, wo es die kleinen Gewächse anschmorte.
    Die Druckwelle breitete sich in alle Richtungen hin aus. Auch die beiden Männer und der Junge litten darunter. Sie zerrte an ihnen, doch sie lagen noch so weit vom Ort des Geschehens entfernt, dass sie von dem brennenden Benzin nicht erwischt wurden.
    Dennoch robbten sie weiter, denn sie mussten diese Sekunden ausnutzen.
    Keiner schaute nach, wohin er lief oder robbte, bis sie nach vorn rutschten und vor sich das dunkle Wasser eines Kanals schimmern sahen. Hinter ihnen standen die zuckenden Flammen wie eine sich hektisch bewegende Wand. In das Feuer hinein drang der Rauch in langen, gardinenhaften Streifen. Wieder hörten sie Schüsse, wobei keiner von ihnen sagen konnte, warum geschossen wurde.
    Sie richteten sich auf.
    Als der Pater Bob helfen wollte, schüttelte dieser den Kopf. »Nein, lass mal, ich…«
    Im selben Augenblick sahen sie das Verhängnis. Es kam von der Seite her auf sie zu. Es waren zwei Männer, die mit einem Sprung über den schmalen Wasserlauf hinwegsetzten, und die drei stellten mit Schrecken fest, dass die beiden Kerle mit automatischen Gewehren bewaffnet waren. Sie trugen olivgrüne Anzüge, die sie aussehen ließen wie Söldner.
    Noch befanden sie sich im Sprung, aber sie hatten die drei gesehen und schwenkten ihre Waffen.
    Jetzt mach dein Meisterstück!, schoss es Crane durch den Kopf, und dann schrie und schoss er zugleich…
    ***
    Der Glatzkopf taumelte vor Suko her, erstickte beinahe an seiner Wut, und als er Sukos Hand auf seiner Schulter spürte, blieb er stehen. Suko wuchtete ihn gegen die Wand.
    »Was ist denn?«
    »Kann ich dir sagen. Das Geräusch, das dumpfe Pochen, du hast es doch auch gehört – oder?«
    Pic hob die Schultern.
    »Oder?«, wiederholte Suko scharf.
    »Lass mich in Ruhe, verdammt!«, stöhnte der Mann, aber Suko ging
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