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0802 - Besuch aus der Hölle

0802 - Besuch aus der Hölle

Titel: 0802 - Besuch aus der Hölle
Autoren: Christian Montillon
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ein.
    Endlich.
    Zamorra, Nicole und ihr ungewohnter Kampfgefährte - Vielleicht unser neuer Partner und Freund, dachte Zamorra - sahen sich erschöpft an.
    »Das war’s. Gehen wir«, meinte Andrew Millings salopp. Nach einem kurzen Moment des Schweigens fügte er hinzu: »Ist das in etwa die Art von Spruch, die man sich zum Selbstschutz angewöhnt, Zamorra?«
    ***
    Kurz zuvor
    Kanegro sah seine Feinde kommen, und er wusste, dass sie das namenlose Affenmonstrum in der Grotte besiegt hatten. Auch Artok fiel ihnen in diesem Moment endgültig zum Opfer. Kanegro war klug genug, um zu begreifen, dass seine Felle hier davonschwammen. Er hatte Zamorra und seine Partnerin unterschätzt. Er fragte sich zudem, wer der unbekannte Begleiter der beiden Höllenfeinde war, und Kanegro prägte sich sein Gesicht genau ein.
    Er plante einen Rückzug. Er glaubte nicht, dass seine verbliebenen beiden Untergebenen mit den Angreifern fertig werden würden. Im Gegenteil. Sie waren der Vernichtung geweiht, doch das war ihm gleichgültig.
    Er zog sich in den hinteren Teil der Höhle zurück und kroch durch den schmalen Verbindungsgang in die untere Grotte. Schon auf dem Weg dorthin drang Kampflärm an seine Ohren, und er hörte den Todesschrei eines seiner Hilfsdämonen.
    In der Grotte angekommen, tauchte Kanegro in die Fluten und zog sich unter Wasser von Paxos zurück.
    Er würde eine andere Heimat finden.
    Irgendwo.
    Doch zuerst plante er einen Besuch in der Hölle, denn er musste wissen, um wen es sich bei dem dritten Angreifer handelte. Er konnte kein wirklich Unbekannter sein. Irgendjemand in der Hölle musste ihn kennen…
    ***
    Einige Stunden später saßen sie zu viert in Andrew Millings abgelegenem Haus.
    Andrew hatte Zamorra und Nicole mit zu sich genommen, und vor der Tür hatte bereits Diana auf sie gewartet.
    Das Motorboot war unbrauchbar gewesen, und der Weg zu Fuß hierher lang und schweißtreibend. Zusätzlich waren sie von den Kämpfen verdreckt und zum Teil leicht verletzt.
    Sie suchten nacheinander die Dusche auf und spülten den Schmutz und die Erinnerungen weg.
    Zamorra war der Letzte, der sich diese Entspannung gönnte.
    Als er ins Wohnzimmer zurückkam, befand sich nur Nicole dort, und sie war leichenblass.
    »Was ist?«, fragte Zamorra erschrocken. »Wo sind Andrew und Diana?«
    »Sie sind… gegangen«, erklärte Nicole leise. »Doch sie werden sich bald bei uns auf Château Montagne melden. Das jedenfalls versprach mir Andrew.«
    »Und das glaubst du? Er hält uns doch nur wieder hin! Er hat uns versprochen, sein Geheimnis zu offenbaren und…«
    »Das hat er bereits«, murmelte Nicole. »Als du unter der Dusche warst, sagte er es mir. Er wolle nicht lange darüber reden, und wenn nur ich dabei wäre, so sagte er, dann fiele es ihm leichter.«
    Sie stand auf und näherte sich Zamorra.
    Er erschrak, als sein erster Ärger verflog und er in Nicoles Gesicht sah. Selten hatte er sie so aufgelöst gesehen. So… unendlich verwirrt.
    »Was hat er gesagt, Nici?«
    »Er ist ein Unsterblicher.«
    »Du meinst, er hat tatsächlich auf irgendeine Weise die Unsterblichkeit erlangt? Hat er mit den Dämonen paktiert?«
    »Kein Pakt mit der Hölle, chéri .« Nicole schüttelte leicht den Kopf und sah ihm tief in die Augen. »Er hat vor Hunderten von Jahren aus der Quelle des Lebens getrunken!«
    ENDE
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