Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0802 - Besuch aus der Hölle

0802 - Besuch aus der Hölle

Titel: 0802 - Besuch aus der Hölle
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
sie sah, wie aus dem hinteren stockdunklen Bereich der Grotte eine affenartige Bestie hervorsprang und mit einem gewaltigen Krachen zielgenau im freien Bereich des Motorboots landete, das daraufhin stark schwankte und fast kippte.
    Andrew stürzte, was ihm aller Wahrscheinlichkeit nach das Leben rettete, denn das Monstrum schlug mit berserkerhafter Gewalt sofort auf die Stelle ein, an der sich Andrew eben noch befunden hatte. Der Schlag donnerte gegen das Lenkrad des Motorboots, das aus seiner Verankerung brach.
    Andrew kam wieder auf die Beine und kletterte behände aus dem Boot auf den schmalen Felsensteg. Hastig versuchte er, Raum zwischen sich und das angreifende Monstrum zu bringen.
    Die schwarzbraun behaarte Bestie stieß ein wütendes Brüllen aus, trommelte gegen ihre Brust und sprang Andrew hinterher.
    Es erstaunte Nicole, wie die plump wirkende Gestalt sich so rasch vorwärtsbewegte. Andrew hatte in der Zwischenzeit zu ihnen aufgeschlossen.
    »Der E-Blaster!«, zischte Nicole ihm entgegen. »Gib mir den Blaster!« In dieser Situation, in der es auf jede Sekunde ankam, konnte es nur von Vorteil sein, wenn sie die Waffe benutzte, denn sie war den Umgang mit ihr im Gegensatz zu Andrew gewohnt.
    Andrew tat wie ihm geheißen.
    Die Bestie war bereits bis auf einen Meter heran und hob die gewaltigen Arme zum Schlag.
    Nicole zielte und drückte ab.
    Der nadelfeine blassrote Lichtfinger jagte in die Brust des Monstrums, das wild aufbrüllte und stürzte. Flammen züngelten auf seinem Fell. Es schlug ins Wasser.
    Obwohl Nicole nahezu sicher war, die Bestie bereits vernichtet zu haben, jagte sie einen weiteren Laserstrahl in seine Brust. Ein dritter Schuss traf in den Schädel der Kreatur. Der zerplatze wie eine überreife Frucht in der Mikrowelle. Schwarzes Blut und eine schleimige Masse spritzten, dann versanken die Überreste des Monsters in den Fluten.
    Nicole schüttelte sich und reichte die Waffe an Andrew. »Du hast gesehen, wie sie funktioniert. Das nächste Mal solltest du sie gleich einsetzen.«
    Andrew steckte sie griffbereit ein und brachte zunächst nur ein fassungsloses Nicken zustande. »Danke«, murmelte er dann leise.
    »Hoffen wir, dass nicht mehr allzu viele Überraschungen auf uns warten«, sagte Zamorra. »Und du, Andrew, solltest dir gut merken, dass Nicole dir eben das Leben gerettet hat.« Mehr musste er nicht sagen. Er war sicher, dass Andrew verstanden hatte.
    »Keine Sorge«, bestätigte Andrew. »Je mehr ich von euch sehe und je länger ich mit euch unterwegs bin, umso mehr glaube ich mein Geheimnis bei euch in besten Händen.«
    »Zweifellos«, meinte Nicole. »Warte ab, bis du unsere Freunde kennen lernst. Und jetzt weiter. Offenbar wissen unsere Gegner, dass wir hier sind. Das gefällt mir nicht.«
    »Zumal sie sich dann leicht aus dem Staub machen können und die Sucherei von vorn losgehen würde…«
    ***
    Als sie die Grotte hinter sich gelassen hatten, begann ein schwieriger Aufstieg.
    Nicoles Fuß war inzwischen wieder okay und voll belastbar, sodass sie damit keine Schwierigkeiten hatte.
    »Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, dass wir uns hier wie auf dem Präsentierteller befinden«, murmelte Andrew unbehaglich.
    Tatsächlich waren sie einem möglichen Angriff nahezu deckungslos ausgeliefert.
    »Was ist überhaupt mit deinem sagenhaften Amulett?«, fragte Andrew. »Warum hat es auf die Gegenwart dieses Monstrums nicht reagiert? Das war doch zweifellos ein dämonisches Wesen.«
    »Dafür gibt es viele mögliche Gründe, und ich kann dir nicht sagen, welcher gerade zutrifft.« Zamorra hatte keine Lust auf eine theoretische Diskussion. Wenn sich etwa sein Spiegelwelt-Double in dieser Welt befand, dann war sein Original-Amulett durch die Gegenwart des gespiegelten Amuletts wirkungslos. Doch schon vor der Entstehung der Spiegelwelt infolge eines verheerenden Zeitparadoxons hatte sich das Amulett aus unerfindlichen Gründen oftmals als wirkungslos erwiesen.
    »Still!«, zischte Nicole. »Ich habe dort oben etwas gesehen!«
    Im selben Moment hörte Zamorra ein Knirschen, gefolgt von einem prasselnden Geräusch.
    Eine Lawine aus losgerissenen Steinen stürzte auf sie zu!
    »Zurück!« Ein kleiner Stein erwischte Zamorra an den Beinen, konnte ihn jedoch nicht verletzen. Er hörte Nicole aufschreien, bevor er selbst durch die hastige Bewegung den unsicheren Halt verlor.
    Er stürzte zwei Meter nach unten, bevor es ihm gelang, mit der rechten Hand einen Vorsprung zu fassen und seinen Fall
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher