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148 - Der Herr der Teufelszwerge

148 - Der Herr der Teufelszwerge

Titel: 148 - Der Herr der Teufelszwerge
Autoren: A.F.Morland
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Lenroc war von dem jungen Silberdämon Metal schwer verletzt worden; er hatte rasende Schmerzen, hinzu kam eine unermeßliche Wut, die in seinen Eingeweiden rumorte.
    Ein Zauberwort, von Lenroc mehrmals geschrien, brachte den Tempel der Hölle, den der Dämon in einem vergessenen U-Bahn-Tunnel eingerichtet hatte, zum Einsturz.
    Wassermassen stürzten herab und rissen Lenroc und Metal auseinander. Der Tunnel befand sich unter der Themse. Der ganze Fluß schien sich in den Stollen zu ergießen.
    Lenroc wurde zum Spielball der Naturgewalten. Er brauchte seine ganze Dämonenkraft, um die Wirkung der Verletzung zu bekämpfen. Er wurde vorwärtsgerissen und durch den unterirdischen Tunnel gespült, drehte sich, überschlug sich, befand sich die meiste Zeit unter Wasser, so daß seine Feinde denken mußten, er wäre entweder an der stark blutenden Verletzung zugrunde gegangen oder ertrunken.
    Doch Lenroc bekam unerwartet Hilfe.
    Von einem Mitglied des Höllenadels, von einem Dämon der allerersten Garnitur, von einem Mann, der es geschafft hatte, bis zu dieser Elite vorzudringen. Von Professor Mortimer Kull!
    Kull hatte in der Hölle die Dämonenweihe empfangen, hatte alles, was bis dahin noch menschlich an ihm gewesen war, abgelegt, und Asmodis hatte ihm die Patronanz über einen rangniedrigen Dämon angeboten.
    Kull durfte wählen, und er hatte sich für Lenroc entschieden, weil dieser in London aktiv war und weil London Tony Ballards Heimatstadt war.
    Lenroc sollte Ballard das Leben so schwer wie möglich machen, darin wollte Mortimer Kull den Höllenbruder unterstützen.
    Beinahe wäre Kull zu spät gekommen. Er hatte nicht verhindern können, daß Lenroc verletzt wurde und daß der Tempel der Hölle einstürzte, aber er konnte verhindern, daß Lenroc sein Leben verlor.
    Er entriß ihn den wilden Fluten und teleportierte sich mit ihm in einen Paralleltunnel, der von den Wassermassen verschont blieb. Dort nahm er sich zuerst Lenrocs Verletzung an, die ziemlich böse aussah.
    Kull ließ violette magische Ströme aus seinen Fingern knistern. Er schuf ein kleines, hochkonzentriertes Kraftfeld, das die Blutung stoppte, die Silberkraft, die für Lenroc tödliches Gift war, aus der Wunde holte und einen Heilungsprozeß einleitete, der wie im Zeitraffer ablief.
    Man konnte zusehen, wie sich die Wunde schloß, wie die Wundränder zusammenwuchsen, wie sich eine Narbe bildete und wie diese Augenblicke später verschwand.
    Lenroc kam allmählich wieder zu Kräften. Er war ein häßliches Höllenwesen mit bleicher Haut und schulterlangem schlohweißem Haar seitlich am kahlen Schädel.
    Sein Gesicht glich einem Totenschädel. Er hatte wulstige Lippen und lange, kräftige Eckzähne. In seinen Augen glitzerte die Kälte des Todes. Bekleidet war er mit einem graubraunen Kaftan, der jetzt naß an seinem drahtigen Körper klebte.
    Kull teilte ihm mit, wer er war und daß er die Schirmherrschaft über ihn übernommen hatte.
    Lenroc wollte wissen, warum er ausgerechnet ihm diese Ehre zuteil werden ließ.
    »Damit du Tony Ballard und seinen verfluchten Freunden die Hölle heißmachst«, antwortete Mortimer Kull, ein großer, schlanker, gutaussehender Mann, dem man seine Gefährlichkeit nicht ansah.
    »Ich habe versagt«, gestand Lenroc zerknirscht.
    Er wußte, daß Versager in der Hölle nicht beliebt waren. So mancher Dämon war nach solchem Scheitern vor das Tribunal der Dämonen gezerrt und zum Tode verurteilt worden.
    Erfolglosigkeit wurde von der schwarzen Macht manchmal grausam geahndet, jedoch nicht immer. Welche Kriterien dafür maßgebend waren, wußte Lenroc nicht.
    »Ja«, bestätigte Mortimer Kull. »Du hast versagt, aber du bekommst eine Chance, deinen Fehler wiedergutzumachen. Zeig dich meiner Patronanz würdig. Setze fort, was du begonnen hast – und räche dich an Tony Ballard und seinen Freunden!«
    Lenroc bleckte die kräftigen Zähne. »Es gibt nichts, was ich lieber täte.«
    »Ich werde dich mit meiner Kraft unterstützen«, sagte Kull.
    »Du wirst stärker sein als bisher. Der Kampf geht in die zweite Runde, die du für dich entscheiden wirst.«
    Lenrocs Augen strahlten begeistert. »Ich werde dich bestimmt nicht enttäuschen.«
    »Ich erwarte von dir, daß du zu einem gewaltigen, vernichtenden Schlag ausholst, der all jene treffen soll, die sich dir in den Weg stellen oder deine Pläne durchkreuzen wollen.«
    Lenroc nickte eifrig. »Genau das habe ich vor. Kennst du meine Pläne?«
    »Du machst Kleinwüchsige zu
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