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0802 - Besuch aus der Hölle

0802 - Besuch aus der Hölle

Titel: 0802 - Besuch aus der Hölle
Autoren: Christian Montillon
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die nette Lebensgeschichte unseres Freundes hier«, schränkte Zamorra ein.
    »Räumen wir mit der Dämonenbrut auf, und heute Abend sollt ihr alles erfahren.«
    »Schon wieder vertröstest du uns auf später?«
    »Es soll das letzte Mal sein.«
    »In deinen Worten steckt ein makabrer Hintersinn«, sagte Zamorra, akzeptierte jedoch widerwillig, denn er konnte Millings schlecht zur Offenheit zwingen. Er nahm sich vor, alles zu tun, damit Millings Vertrauen zu ihm fassen konnte. Dazu gehörte auch, Geduld mit ihm zu haben.
    Und zu beweisen, dass Zamorra seinerseits ihm vertraute. Also klärte er Andrew über die Waffen auf, die sie mit sich führten. Staunend sah Millings erstmals Merlins Stern, und als er von der Wirkungsweise der Dhyarra-Kristalle hörte, verschlug es ihm die Sprache.
    Zamorra beschloss, noch einen Schritt weiter zu gehen und reichte ihm den E-Blaster, den sie mitgenommen hatten.
    Prüfend wog Andrew Millings die ungewohnte Waffe in der Hand. »Eine außerirdische Energiewaffe?«, fragte er fassungslos und staunte über den ungewöhnlichen Anblick. Schmale Kühlrippen umwanden den Lauf, ein Abstrahldorn befand sich in der leicht trichterförmigen Mündung.
    Zamorra nickte. »Du solltest ihre Wirkungsweise einmal testen, wenn wir irgendwo draußen sind, wo niemand uns beobachtet.«
    »Draußen ist ein gutes Stichwort. Wir kommen am besten mit einem kleinen Motorboot in die Nähe der Höhle.«
    »Ich nehme an, du hast auch schon genau überlegt, wo wir ein solches herbekommen werden?«, fragte Nicole zuversichtlich.
    Genau so war es, und eine knappe halbe Stunde später drückte Zamorra dem einzigen Mann, der auf der Insel Boote an Touristen verlieh, einen unverschämt hohen Schein in die Hand. Dann sausten sie zu dritt auf einem schnittigen Boot aus dem weit eingeschnittenen Naturhafen von Paxos. Andrew erwies sich als geübt in der Steuerung des Motorboots und legte ein rasches Tempo vor…
    ***
    Sie fuhren an der Ostseite der Insel entlang. Zamorra kam nicht umhin, das grandiose Naturschauspiel zu bewundern, das sich ihm bot. Hier ragte ein zerklüftetes Felsmassiv sicherlich hundert Meter in die Höhe, an dem sich die Wellen rauschend brachen. Bald näherten sie sich einem ruhigeren Gebiet, und Andrew drosselte das Tempo.
    »Wir sind gleich da«, meinte er.
    »Hier?«, fragte Zamorra ungläubig. »Ich sehe weit und breit nichts, was einem geeigneten Ankerplatz auch nur ähnelt! Wie, um alles in der Welt, sollen wir…«
    »Immer mit der Ruhe«, unterbrach Andrew. Er wendete und fuhr das Boot sehr langsam weiter auf die Insel zu, umfuhr dabei einen mächtigen, aus dem Meer ragenden Felsmonolithen. »Die Einwohner der Insel haben sogar einen Namen für den Felsen, aber den habe ich gerade vergessen.«
    Direkt hinter dem Felsen tat sich in Höhe des Wasserspiegels eine Öffnung in dem gewaltigen Steinmassiv auf. Eine natürliche Höhle, in die man mit einem kleinen Boot einfahren konnte. Genau das tat Millings.
    Zamorra geriet ins Schwitzen, als das Boot die enge Passage nahm, doch Andrew steuerte das Boot souverän hindurch.
    Im Inneren der etwa zehn Meter breiten und bis in eine Tiefe von wenigstens zwanzig Meter einsehbaren Höhle schaltete Andrew den Motor des Bootes ab. »Wir sind da«, erklärte er. »Das Boot lassen wir hier. Alle Fahrgäste aussteigen. Die Klettertour kann beginnen.«
    ***
    Kanegro war über alle Maßen verärgert. Von Anfang an hatte er vermutet, dass es ein Fehler gewesen war, Artok in seinen Plan einzubeziehen. Der Vampir war alt und träge geworden, und als er ihm von seinem erneuten Misserfolg berichtet hatte, war ihm seine Angst aus allen Poren gekrochen. Ein jämmerlicher Versager.
    Kanegro hatte ihn weggeschickt, und seitdem dachte er darüber nach, ob es nicht besser gewesen wäre, ihn statt dessen zu töten. Was sollte er schon anfangen mit einem verweichlichten Vampir, der sich bei jedem Anzeichen von Gefahr duckte und davonrannte? Wenn er Artok ausschaltete, wären sie danach immer noch zu viert, und das würde ausreichen, diese Insel unter ihre Kontrolle zu bringen.
    Ursprünglich, bevor Zamorra hier aufgetaucht war, hatte er eine Herrschaft mit sechs Untergebenen geplant. Zamorra hatte zwei der potentiellen Untergebenen bereits vernichtet, einen noch, bevor er Paxos überhaupt erreichen konnte. Doch Koscheks-Verlust wog schwerer, als es die Vernichtung des Killerdämons tat und es die des jämmerlichen Vampirs tun würde.
    Kanegro schenkte der eigenartigen
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