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0796 - Luzifer

0796 - Luzifer

Titel: 0796 - Luzifer
Autoren: Achim Mehnert
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schien davon geschluckt zu werden. Dafür kam tiefes Grollen aus den sich austobenden Verwirbelungen. Wären sie da nicht ohnehin gewesen, hätte Calderone es für einen Drohruf aus der Hölle gehalten.
    »Merlin!«, schrie Stygia gegen das Chaos an. »Komm zu uns und beehre uns mit deiner Anwesenheit!«
    »Jaaaaa…«, antwortete es grollend und langgezogen.
    Calderone war sich nicht sicher, ob er das Wort tatsächlich hörte oder einer Einbildung unterlag, aber dann wurde es wiederholt. Wie erstarrt beobachtete er Stygias Erfolg.
    Wie von einer Titanenfaust wurde der Nebel zerfetzt, die Schlieren davon gewischt. Wo sie eben noch gewesen waren, schälte sich etwas anderes endgültig aus dem Nichts.
    Es war die Gestalt, die Calderone zuvor mehr erahnt als real gesehen hatte. Es war die Gestalt eines Mannes, der auf einmal in voller Größe vor ihm und Stygia stand.
    »Ich bin Merlin«, sagte der Mann. »Warum habt ihr mich gerufen?«
    ***
    Er stand inmitten der feurigen Gischt, unbeeindruckt von den Feuerfällen, die sich rings um ihn in die Tiefe ergossen. Lucifuge Rofocale hatte den Blick in die Ferne gerichtet und wurde stiller Zeuge der Geschehnisse.
    Längst hatte er die anfangs fremde Präsenz durchschaut. Es handelte sich um Stygia und Rico Calderone aus der anderen Welt. Obwohl sie weit entfernt waren, sah er sie deutlich vor sich. Ihm entging keine Regung in ihrem Gesicht, und er vernahm jedes Wort, das sie aussprachen.
    »Ich habe dich ausgesucht, weil ich weiß, dass du hier einer der Mächtigsten bist«, sagte Calderone eben. Lucifuge Rofocale wusste,, dass er in der anderen Welt Satans Ministerpräsident war, so wie er selbst es in dieser war.
    »Du magst recht haben«, antwortete Merlin. »Aber wieso denkst du, dass ich euch gegen LUZIFER helfe?«
    »Weil ich sicher bin, dass auch du in der Hierarchie aufsteigen willst. Auch dein Ziel ist die Flammenwand. Sofern LUZIFER überhaupt lebt.«
    »Das tut er, aber er ist nicht so hilflos, wie ihr vielleicht denkt.«
    »Niemand denkt das«, mischte sich Stygia ein. »Aber wenn wir drei uns verbünden, können wir selbst ihn überwinden. Vor allem aber geht es uns darum, uns mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass er wirklich lebt.«
    Stille trat ein, als Merlin über das Angebot nachdachte.
    Lucifuge Rofocale bedauerte, den Anfang der Unterhaltung nicht mitbekommen zu haben. Er war etwas zu spät gekommen. Doch auch so war ihm klar, was sich vor seinen Augen abspielte. Eine der größten Verschwörungen nämlich, die man sich vorstellen konnte, und wie er den ambitionierten Merlin kannte, würde der sich nicht lumpen lassen.
    Dem höllischen Ministerpräsidenten der Spiegelwelt war nur nicht klar, wieso sein Gegenpart aus der anderen Hölle und Stygia hierher kamen, um sich gegen den KAISER zu erheben. Warum taten sie das nicht in ihrer Sphäre? Anscheinend waren sie der Meinung, hier leichteres Spiel zu haben. Aber das ergab keinen Sinn, es sei denn, sie hätten sich hier eine Machtposition erstreiten wollen, doch er konnte sich nicht vorstellen, dass ihnen daran lag.
    »Wenn wir unser Ziel erreicht haben, kehren wir in unsere Hölle zurück«, bestätigten Stygias nächste Worte seine Vermutung. »Dann liegt es allein an dir, was du aus deinem Machtgewinn machst.«
    »Ich hätte da schon ein paar Ideen.«
    Natürlich, dieser Merlin war ein Emporkömmling, der seine eigenen Grenzen nicht kannte. Es war an der Zeit, dass jemand kam und sie ihm aufzeigte. Statt eines erhofften Aufstiegs stand dem Zauberer ein tiefer Sturz bevor.
    Ein wenig verwundert war Lucifuge Rofocale dennoch über Merlins rasche Bereitwilligkeit. Schließlich musste er damit rechnen, dass das unselige Bündnis bekannt wurde und der KAISER ihn für seinen unvergleichlichen Verrat zur Rechenschaft ziehen würde.
    Machtgier korrumpiert und macht blind.
    Nur so konnte es sein. Es war ein Glück, dass die drei Narren nicht ahnten, dass ihre Unterhaltung belauscht wurde. Das würde ihr Verhängnis werden. Doch noch zögerte Lucifuge Rofocale, über Gegenmaßnahmen nachzudenken. Vielleicht entschied der Magier sich ja doch gegen das Bündnis und stellte sich gegen die beiden ungebetenen Besucher aus der anderen Welt.
    »Ich verstehe immer noch nicht, wie euer Vorteil in dieser Sache aussieht«, grübelte Merlin. »Wenn ihr in eure eigene Welt zurückkehrt, habt ihr nichts gewonnen.«
    »Mehr als du denkst«, erklärte Calderone. »Uns reicht ein endgültiger Beweis für die Existenz oder
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