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0796 - Luzifer

0796 - Luzifer

Titel: 0796 - Luzifer
Autoren: Achim Mehnert
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dienen seine Anstrengungen allein dem Zweck, das Mysterium zu lüften, das LUZIFER umgibt. Glaubt mir, damit könnte ich glatt leben, wenn wir uns in diesem Zusammenhang nur nicht immer wieder mit Assi herumschlagen müssten. Würde mich nicht wundem, wenn der im nächsten Moment vor uns steht.«
    Es war allgemein bekannt, dass Asmodis, den Nicole auf den Tod nicht ausstehen konnte, ein unerklärliches Faible für die Dorfkneipe hegte. Sehr zum Missfallen von Mostache, der ihn nur deshalb akzeptierte, weil Assi ihm hin und wieder geheimnisvolle Getränkerezepturen zukommen ließ.
    »Dann soll der Träumer Zusehen, dass er sein Ziel erreicht«, ließ sich Lafitte nicht beruhigen. »Ihr könnt mir glauben, diese Vergewaltigung meiner Persönlichkeit nehme ich ihm noch in drei Leben übel.«
    Zamorra selbst ging mit dem Sohn der Peters-Zwillinge nicht so hart ins Gericht, auch wenn der manchmal über die Stränge schlug. Obwohl körperlich längst ein Erwachsener, benahm sich Julian in mancher Hinsicht immer noch reichlich kindlich. Doch immerhin war das Telepathenkind eine Art Verbündeter und sogar ein Mitglied der dritten Tafelrunde.
    So sie denn wirklich noch eines Tages entstand…
    »Vergebung ist ein Zeichen von Größe«, sagte Pater Ralph. »Daran solltest du immer denken, mein lieber Pascal.«
    Lafitte bedachte ihn mit einem nachdenklichen Blick und murmelte eine Entgegnung, die niemand am Stammtisch verstehen konnte. Auch Zamorra betrachtete den Dorfgeistlichen, der seine Soutane trug und ihn unwillkürlich an seinen alten Freund und Studienkollegen Pater Aurelian erinnerte. Wie die Kampfgefährten Reek Norr und Fenrir hatte Aurelian beim Unternehmen Höllensturm sein Leben verloren.
    Mit einem Ruck erhob sich Zamorra. Die Erinnerung drohte ihn zu übermannen, und mit einem Mal hatte er keine Lust mehr auf die Gesellschaft seiner Freunde aus dem Dorf.
    »Entschuldigt bitte, aber ich bin müde.«
    »Am frühen Nachmittag? Was ist los mit dir, Zamorra?«, fragte sein Informant erstaunt. Auch Nicole warf ihrem Lebensgefährten einen fragenden Blick zu.
    »Ich fahre hoch ins Château, aber vielleicht komme ich später noch mal.« Zamorra verabschiedete sich, und Nicole tat es ihm gleich. Sie kannte ihn gut genug, um zu erkennen, dass ihm etwas auf der Seele lag.
    Draußen erwartete strahlender Sonnenschein die beiden Dämonenjäger. Der Spätsommer verlieh dem Loire-Tal einen eigenen Zauber.
    »Ich musste eben an Aurelian denken«, erklärte Zamorra, bevor Nicole Lafittes Frage wiederholen konnte. »Ich vermisse den alten Haudegen mehr als mir lieb ist.«
    »Und ich dachte, du hättest seinen Tod verwunden.«
    »Dachte ich auch.« Zamorra lächelte seiner Partnerin beruhigend zu. »Eigentlich ist es ja auch so, aber manchmal kommen die Erinnerungen an die alten Zeiten-doch wieder hoch.«
    Nachdem sie in Zamorras silbermetallicfarbenen BMW gestiegen waren, knuffte Nicole ihm in die Seite. »Mal sehen, ob es mir im Château nicht gelingt, dich ein wenig aufzumuntern.«
    »Das sollte dir nicht allzu schwer fallen«, bemerkte der Parapsychologe mit einem anzüglichen Blick auf ihren erst kürzlich erstandenen Minirock. Ohnehin extrem knapp, war er ihr in ihrem Sitz bis ans oberste Ende der schlanken Beine gerutscht. Auch ansonsten war sie äußerst sommerlich gekleidet. Das luftige Top ließ sowohl Schultern als auch Bauch frei und enthüllte mehr, als es verhüllte.
    »Das klingt doch schon viel besser«, meinte Nicole grinsend.
    Der 740i schlängelte sich durch die Kurven der Landstraße, die vom Dorf zum Château Montage hinauf führte. Im Tal glitzerte die Loire wie ein funkelndes Band aus Kristall, aber Zamorra hatte keinen Blick für die landschaftliche Schönheit. Etwas anderes kam ihm beiläufig in den Sinn.
    »Dort vorn war es«, sagte er und ließ seinen Blick über ein weites Feld gleiten, in dem sich goldenes Getreide im sanften Wind wiegte. »Dort hat Julian die Traumwelt aus dem Jahr 1899 geschaffen.«
    »Manchmal hätte der Junge wirklich den Hintern voll verdient.«
    »Stygias Vorgänger?« Diesmal war es an Zamorra zu lachen. »Das möchte ich sehen, wie du einen ehemaligen Fürsten der Finsternis übers Knie legst.«
    »Vielleicht würde es ihm gefallen.« Bei der Vorstellung kicherte Nicole vergnügt. »Er ist…« Sie kam nicht dazu, den Satz zu vollenden.
    »Das gibt es doch nicht!«, fiel ihr Zamorra ins Wort. Brutal bremste er den BMW ab und dirigierte ihn an den Straßenrand.
    »Sag nicht, das
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