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0796 - Luzifer

0796 - Luzifer

Titel: 0796 - Luzifer
Autoren: Achim Mehnert
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Stygia hinters Licht geführt hat?«
    »Wenn du mir einen Grund nennen kannst, wozu LUZIFER das tun sollte, will ich gerne darüber nachdenken.«
    »Also schließt du es nicht aus«, resümierte DER CORR mit unverhohlenem Vorwurf. »Daher wirst du gestatten, dass ich meine Zweifel am Ableben des KAISERS aufrecht erhalte.«
    »Du kannst tun, was dir beliebt, doch deine Ignoranz ändert nichts an den Tatsachen«, unterstützte Stygia Calderone. Für einen Augenblick war er überrascht, aber dann machte er sich klar, dass ihr gar nichts anderes übrig blieb.
    Mitgefangen, mitgehangen. Da sie seine Worte von Anfang an mitgetragen hatte, musste sie das Spiel auch weiterhin mitspielen. Sie waren hinter der Flammenwand der eigenen Hölle gewesen, nicht hinter der der Spiegelwelt-Hölle. Das hatte die Wahrheit zu sein, und eine andere Wahrheit durfte niemals zutage treten.
    Wenn nur nicht LUZIFER wirklich noch lebte und ihnen irgendwann einen verderblichen Strich durch die Rechnung machen würde!
    Die Diskussion wogte noch eine Weile hin und her, doch letztlich gelang es Rico Calderone nicht, die Zweifel der Dämonen zu zerstreuen. Auch wenn Stygia und er behaupteten, es gäbe den KAISER nicht mehr, blieb für die meisten von ihnen das LUZIFER-Rätsel ungeklärt.
    Calderone selbst geriet indessen immer mehr ins Zweifeln, doch nun war es zu spät für einen Rückzieher. Ihm blieb nichts anderes übrig, als seine selbstgestrickte Legende aufrecht zu erhalten.
    Auch wenn sie ihn eines Tages den Kopf kosten konnte.
    ***
    Lucifuge Rofocale war zufrieden, denn alles hatte sich zum Guten gewendet. Sein Herr und Meister lebte, auch wenn es kurzzeitig anders ausgesehen hatte. Doch mögliche Grabenkämpfe um die Nachfolgeschaft waren abgewendet. Sie hätten die Hierarchie geschwächt und der Stärke der Schwarzen Familie geschadet.
    Nur darum ging es Lucifuge Rofocale in seinem Wirken. Als er hinter die Flammenwand der Spiegelwelt-Hölle zurückkehrte, erwartete LUZIFER ihn bereits. Diesmal hielt er für seinen Statthalter keinen Rüffel bereit.
    »Du hast gute Arbeit geleistet, Lucifuge«, lobte er ihn stattdessen. »Die Eindringlinge aus der anderen Sphäre sind wieder verschwunden, ohne Schaden anzurichten.«
    Demütig senkte Lucifuge Rofocale sein gehörntes Haupt. »Niemand kennt die ganze Wahrheit«, sagte er erleichtert. »Alle können sie nur vermuten, was wirklich geschehen ist.«
    Und das war gut so. Je mehr Zweifel blieben, desto weniger Angriffspunkte hatten mögliche Gegner. Dass man immer mit unvorhergesehenen Zwischenfällen rechnen musste, hatte das Eindringen von Rico Calderone und Stygia aus der anderen Sphäre eindringlich bewiesen.
    »Deine Feinde haben eine Niederlage erlitten, mein KAISER«, sagte er. »Auch Zamorra und Duval aus der anderen Welt tappen im Dunkeln.«
    »Sie töteten einen meiner Helfer«, bestätigte LUZIFER. »Aber sie glauben mich getötet zu haben.«
    Jäh pulsierten die Feuerzungen der Flammenwand, als der Herr der Hölle sich zu seiner ganzen Größe aufrichtete. »Mich, den König der Druiden.«
    Und er sprach mit der Stimme Merlins, dessen Seele er verschlungen hatte.
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 783 »Arena der Monster«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 786 »Ort ohne Wiederkehr«
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