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0796 - Luzifer

0796 - Luzifer

Titel: 0796 - Luzifer
Autoren: Achim Mehnert
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ihr mm sterben werdet.«
    Zamorra und Nicole griffen nach ihren Waffen, aber beiden war klar, dass ihre Reaktion zu spät kam. Mit diesem rigorosen Vorgehen des Magiers, der endlich sein wahres Gesicht zeigte, hatten sie nicht gerechnet.
    Bläuliche Blitze tobten um seine Unterarme und konzentrierten sich in seinen Fingerspitzen. Im selben Moment wurden Nicole und Zamorra von zwei Energiekugeln getroffen, die sie zu Boden schleuderten.
    Zamorra spürte einen dumpfen Schmerz, der ihn beinahe lähmte. Trotzdem gelang es ihm, sich aufzurichten. Sein E-Blaster erschien ihm schwer wie die Materie eines Neutronenstems, als er ihn auf den Zauberer anlegte. Er schoss, und ein haarfeiner Energiestrahl jagte auf Merlin zu.
    Ohne etwas auszurichten.
    Der rosa Strahl vereinigte sich mit dem Energiegespinst um Merlins Unterarme. Schaurig lachte der Zauberer auf, um erneut zum Angriff überzugehen, doch er kam nicht mehr dazu.
    »Du tötest sie in der falschen Welt«, dröhnte eine erboste Stimme. Hallend wurden die Worte von der Flammenwand zurückgeworfen.
    Aus dem Nichts entstand hinter Merlin ein gewaltiger Schatten, der dem Zauberer einen überraschten Schrei entlockte. Damit hatte er nicht gerechnet.
    »Du… du bist doch tot«, stammelte er, wobei er sich wie unter Schlägen duckte.
    Nicole kam auf die Beine und brachte ihre Waffe in Anschlag. Doch noch zögerte sie ebenso wie Zamorra.
    »Du hast ihnen einen Fehler vorgeworfen«, schmetterte die Stimme des Schattens weiter. »Du hast Recht, aber dein Fehler ist wesentlich größer.«
    Ohne Vorwarnung warf sich der Schatten auf Merlin und zerfetzte ihn geradezu. Der Körper des Zauberers schlug haltlos zu Boden, während sich eine düstere Wolke daraus löste.
    »Deine Seele gehört mir«, grollte der Schatten. Wie ein gefräßiges Ungeheuer verschlang er die Wolke.
    »Er hat Merlin in Körper und Seele gespalten«, raunte Zamorra seiner Gefährtin zu. »Und seine Seele gefressen.«
    Die Wolke war verschwunden, und Merlins Körper begann sich aufzulösen. In Sekundenschnelle verzehrte er sich und fiel in sich zusammen. Nur der leere, schwarze Umhang blieb zurück und bedeckte wie ein Leichentuch den Boden. Der Spiegelwelt-Merlin hatte sein Leben ausgehaucht, dafür war der Schatten umso lebendiger.
    »Auf ihn!«, schrie Zamorra.
    Gemeinsam mit Nicole eröffnete er das Feuer auf den Schatten, doch ihre Schüsse gingen ins Leere. Bevor sie den Schatten erreichten, verschwand die Umgebung vor ihren Augen. Ein Zauber, dem sie sich nicht widersetzen konnten, erfasste sie und versetzte sie an einen anderen Ort.
    Wo Lucifuge Rofocale sie bereits erwartete.
    »Was ist geschehen?«, bedrängte Nicole den Ministerpräsidenten der Spiegelwelt. »Was bedeutet das alles?«
    »Das ist nicht eure Angelegenheit. Stygia und Calderone sind in eure Sphäre zurückgekehrt, deshalb wird es auch Zeit für euren Aufbruch.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »So einfach kannst du uns nicht abspeisen. Wir haben dich begleitet, also verlangen wir ein paar Erklärungen.«
    Ihr könnt verlangen, soviel ihr wollt, aber ihr werdet keine Antworten erhalten.
    Zamorra war nicht sicher, ob er sich die Worte nicht nur einbildete, denn wieder änderte sich schlagartig die Umgebung. Nicole und er standen vor der Frontseite von Château Montagne. Einladend erstreckte sich vor ihnen die Zugbrücke, die den leeren Graben überbrückte.
    »Nun sind wir quitt«, sagte Lucifuge Rofocale.
    Zamorra fuhr herum und prallte beinahe gegen die geflügelte Gestalt. »Wir warten noch immer auf eine Erklärung.«
    Lucifuge Rofocale lachte amüsiert. »Eine Erklärung? Ihr habt doch alles mit eigenen Augen miterlebt. Was kann ich euch da noch erklären?« Dann löste er sich abermals auf und verschwand.
    Stumm starrten die Gefährten auf die Stelle, wo er Sekunden zuvor noch gestanden hatte. Beinahe kam ihnen alles wie ein Traum vor, den sie gemeinsam erlebt hatten. Nur ein schwacher Geruch von Schwefel bewies ihnen, dass sie sich nicht alles nur eingebildet hatten. Dennoch blieb Ratlosigkeit zurück.
    »War das wirklich LUZIFER, den wir hinter der Flammenwand gesehen haben?«, fragte Nicole.
    Zamorra zuckte mit den Achseln. »Ich kann mir nicht vorstellen, wer es sonst gewesen sein soll. Jedenfalls heißt das, dass er noch lebt. Also hat sich Merlin schwer getäuscht, und er hat seinen Irrtum mit dem Leben bezahlt.«
    »Aber wieso haben wir nur diesen Schatten gesehen? Wieso hat sich LUZIFER uns nicht in seiner wahren Gestalt
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