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0781 - Unternehmen Höllensturm

0781 - Unternehmen Höllensturm

Titel: 0781 - Unternehmen Höllensturm
Autoren: Dario Vandis
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Übersinnlichen packte Tendyke am Arm. In dem Augenblick, in dem der Körperkontakt entstand, griff der Amulettschirm auch auf den Abenteurer über und schloss ihn in die schützende Sphäre ein.
    »Was zur Hölle soll das?«, schrie Tendyke. »Ist die Kleine durchgedreht?«
    Zamorra fand keine Zeit zu antworten. Blitze knisterten um den Schutzschirm, und für einen Augenblick sah es so aus, als würde der magische Schild zusammenbrechen. Zamorra verstärkte seinen Einfluss auf das Amulett abermals. Mit Schrecken registrierte er, dass Merlins Stern ihm nicht wie gewohnt gehorchte. Das Amulett mühte sich, den Angriff abzuwehren, aber wie es schien, verlor es dabei mehr Kraft als üblich.
    Auch daran musste Eva Schuld sein. Sie schlug ihn mit ihren eigenen Waffen!
    »Verdammt, was ist los?«, rief Tendyke, jetzt doch ein wenig beunruhigt. »Wirst du mit diesem Gör etwa nicht fertig?«
    Der Meister des Übersinnlichen nahm all seine Kräfte zusammen. Er wusste, dass ihm die Zeit davonlief. Je länger der Kampf dauerte, desto mehr Energien entzog Eva dem Amulett. Er musste sie aus dem Weg räumen.
    Zamorra schloss die Augen und lenkte die Energien des Amuletts um. Für einen Moment vernachlässigte er den Schutzschirm, aber das war ein akzeptabler Preis dafür, falls sein Experiment gelang.
    Er griff nicht Eva an - sondern ihre unmittelbare Umgebung. Das Amulett richtete seine Kräfte auf den Punkt innerhalb der Raumzeitstruktur, an dem sich Eva befand… und manipulierte ihn.
    Gleichzeitig schrie Tendyke auf, als der Schutzschirm endgültig zusammenbrach und die magischen Energien über ihn hinweg fluteten.
    Das Experiment funktionierte. Die Luft an der Stelle, an der Eva sich befand, begann zu flimmern. Die Umrisse des Einhorns, das immer wieder laut wiehernd auf die Hinterläufe stieg, begannen zu verschwimmen.
    Sekunden später ebbte der Angriff ab. Die Blitze um Zamorra und Tendyke erloschen.
    Eva und das Einhorn waren verschwunden. Dort, wo sie eben noch gestanden hatte, befand sich eine zwei Meter tiefe Grube von der Form eines Kugelschnitts. Zamorra hatte Eva, zusammen mit der sie umgebenden Luft und dem Erdboden, durch die Macht des Amuletts einfach aus dieser Welt entfernt.
    Mit einem Knall füllte Luft das entstandene Vakuum.
    Heftiges Atmen war das einzige Geräusch in der danach einkehrenden Stille.
    »Teufel, war das knapp«, krächzte Tendyke und fasste sich an die Kehle. »Für einen Augenblick dachte ich, es sei vorbei. Ich habe versucht, mich auf den Schlüssel zu konzentrieren, aber die Zeit hätte vermutlich nicht mehr gereicht…«
    Zamorra wusste, was Tendyke meinte. Der Schlüssel kombiniert mit einer Zauberformel, die nur er kannte, stellte den Weg nach Avalon dar, den der Abenteurer stets dann erst wählte, wenn ihm keine andere Möglichkeit mehr blieb. Auf diese Weise war er in den vergangenen Jahrhunderten schon oftmals dem Tod entronnen. Trotzdem war der Prozess nach den wenigen Informationen, die Tendyke sich darüber entlocken ließ, äußerst schmerzhaft -und er benötigte genügend Zeit für die gedankliche Vorbereitung. Ein Messerstich ins Herz oder eine Kugel durch den Kopf würden auch Robert Tendyke töten. So war auch seine Unsterblichkeit relativ, wenngleich in einem anderen Sinne als die Zamorras oder Nicoles.
    »Wo hast du die Kleine hingeschickt?«, fragte Tendyke.
    »Was spielt das schon für eine Rolle«, entgegnete Zamorra unwirsch. Sein Tonfall verriet, dass er es selbst nicht wusste. Schlecht gelaunt kehrte er in das Château zurück.
    Tendyke blieb allein zurück und dachte über den Angriff nach.
    Die Attacke war fast lautlos erfolgt. Niemand außer Zamorra und ihm schien Zeuge des Vorgangs geworden zu sein. Besser so, als dass jemand Fragen zu stellen begann. Fooly zum Beispiel, der einem mit seinem Hang, sich einzumischen, ziemlich auf die Nerven fallen konnte.
    Tendyke dachte noch lange an den Schlüssel. Was, wenn Zamorra ihn nicht gerettet hätte? Wäre die Reise nach Avalon zustande gekommen oder nicht?
    Er war froh, dass er es nicht hatte herausfinden müssen. Gleichzeitig hatte er das Gefühl, die Antwort zu kennen.
    Vielleicht war der Schlüssel doch vollständig aktiviert worden…
    Und vielleicht hatte - als sich herausstellte, dass Robert Tendyke sich nicht mehr in Lebensgefahr befand -ein anderes Wesen diesen Weg benutzt…
    ***
    Das Mädchen wusste nicht, wie ihm geschah. Die Bilder der Umgebung veränderten sich. Plötzlich sah es Wald um sich herum, eine
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