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0781 - Unternehmen Höllensturm

0781 - Unternehmen Höllensturm

Titel: 0781 - Unternehmen Höllensturm
Autoren: Dario Vandis
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Auserwählten bestimmt. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob Merlin mit der Auswahl etwas zu tun hat. Jedenfalls gehört es zu den Aufgaben der Ritter der Tafelrunde, die Herausforderung allein zu bestehen.
    Fooly wusste, dass der graue Wolf Recht hatte. Aber das machte es nicht einfacher. Zumal er dem verwirrten Merlin fast die Fähigkeit abgesprochen hätte, eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Nicht in seinem Zustand… Aber auch Merlin war nur ein Sklave seiner Bestimmung. Er war der Diener des Wächters der Schicksalswaage und hatte zu tun, was ihm von diesem aufgetragen wurde.
    Plötzlich wurden Foolys Augen zu Schlitzen. Dass Fenrir ihm hier aufgelauert hatte, musste einen Grund haben. Die Honigtöpfe konnten es nicht sein, denn die waren ja längst leer.
    Schlaues Kerlchen, dachte Fenrir. Es gibt da tatsächlich etwas, das mich beschäftigt, und ich hatte das Gefühl, mit jemandem darüber reden zu müssen, der… nun ja… nicht betroffen ist. Er machte eine Pause, als sei er sich selbst nicht ganz darüber klar, ob es richtig war, den Gedanken fortzuführen. Mir ist Zamorra etwas zu voreilig bei seinem Versuch, möglichst schnell in die Hölle vorzudringen. Man hat fast das Gefühl, ihm laufe die Zeit davon. Ist es möglich, dass er irgendetwas vor uns anderen verbirgt?
    Dieser Gedanke war Fooly auch schon gekommen. Der Chef benahm sich reichlich seltsam, seit er zusammen mit Nicole und Robert Tendyke aus Avalon zurückgekommen war. Er war ruppiger und unfreundlicher geworden, aber Fooly hatte das auf die große Aufgabe zurückgeführt, die vor ihm lag. Anscheinend war Fenrir die Veränderung auch schon aufgefallen.
    »Vielleicht sollten wir Nicole fragen«, sagte Fooly. »Sie müsste es doch am ehesten wissen, was mit Zamorra los ist.«
    Nicole hat sich ebenfalls verändert.
    Fooly nickte langsam. Also war es doch keine Einbildung gewesen. Nicole war ziemlich unwirsch gewesen in den letzten Tagen. Sie sprach mit kaum jemandem, auch nicht mit Zamorra. Fast schien es, als sei zwischen den beiden etwas vorgefallen. Als sei das unsichtbare Band, das seit Jahrzehnten zwischen ihnen existierte, irgendwie beschädigt worden…
    »Ich weiß, was wir tun«, sagte Fooly plötzlich. »Wir sprechen mit Robert Tendyke.«
    Wir sollten nichts überstürzen. Vielleicht täuschen wir uns ja.
    Aber Fooly hatte seinen Entschluss bereits gefasst. Robert Tendyke war vermutlich der Einzige, der sich daran erinnerte, was auf Avalon geschehen war. Zwar gab auch er vor, in dieser Beziehung ahnungslos zu sein, aber Fooly glaubte ihm nicht. Zwischen Tendyke und Avalon gab es eine starke Verbindung, das wusste schließlich jeder.
    Morgen würde er den Abenteurer zusammen mit Fenrir zur Rede stellen.
    ***
    Der Mann in der Wildlederkleidung und mit dem weißen Stetson auf dem Kopf lachte Fooly aus. »Das ist der größte Blödsinn, den ich je gehört habe!«, rief Robert Tendyke.
    Fooly ließ die Schultern hängen -so weit das möglich war bei seinem sehr rundlichen Körper, den böse Zungen als ›fett‹ bezeichneten. Er kam sich vor wie ein Narr. Sicher würde Rob Zamorra über seine Bedenken informieren. Dann würde es ihm auch nichts nützen, dass er mit Fenrir über seine Beobachtungen gesprochen hatte. Er hatte den Wolf nicht in diese Auseinandersetzung hineinziehen wollen und Tendyke deshalb aufgesucht, als dieser allein auf den Schlosshof hinausgegangen war.
    »Es waren ja nur ein paar Eindrücke«, sagte Fooly kleinlaut. »Ich wollte damit nur sagen, dass…«
    »Ich will nichts mehr davon hören!«, sagte Tendyke barsch. »Zamorra steht für mich nicht zu Diskussion. Niemand aus der Tafelrunde steht zur Diskussion. Falls du aux diese Weise versuchen solltest, dich selbst ins Spiel zu bringen, ist das ein ganz übler Versuch…«
    Fooly war sprachlos. Das traute Rob ihm zu?
    Doch bevor er zu einer Antwort ansetzen konnte, erschien Zamorra auf dem Schlosshof. Er trug wie gewohnt einen weißen Anzug und wirkte ruhig und ausgeglichen. Der Schlaf bis in die Vormittagsstunden schien ihm gut getan zu haben.
    »Was schaut ihr denn so griesgrämig drein?«, rief er. »Ihr tut ja so, als sei euch Stygia persönlich über den Weg gelaufen.«
    Fooly wappnete sich innerlich für ein Donnerwetter. Natürlich würde Tendyke jetzt auspacken und Zamorra mit den Vorwürfen konfrontieren… Um so verwunderter war Fooly, als nichts dergleichen geschah.
    »Fooly würde gern helfen«, sagte Tendyke. »Aber ich habe ihm gesagt, dass wir
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