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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz
Autoren: Andy NcNab
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1. Auflage
    Taschenbuchausgabe 2/2004
    Copyright © der Originalausgabe 2002 by Andy McNab Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2004
    by Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
    Umschlaggestaltung: Design Team München
    Umschlagfoto: Zefa/Allofs
    Satz: Uhl + Massopust, Aalen
    Druck: GGP Media, Pößneck
    Titelnummer: 36002
    Redaktion: Alexander Groß
    V. B. ■ Herstellung: Heidrun Nawrot
    Printed in Germany
    ISBN 3-442-36002-1
    www.blanvalet-verlag.de

    Allen Opfern des
    Terrorismus gewidmet

    1
    DIENSTAG, 6. NOVEMBER 2001, 23.16 UHR

    Das U-Boot war vor zehn Minuten aufgetaucht, und sein Deck unter meinen Füßen war noch rutschig. Einige Meter vor mir spiegelte sich gedämpftes rotes Licht aus Stablampen auf dem schwarzen Stahl, als fünf
    Besatzungsmitglieder in fieberhafter Eile das Zodiac-Schlauchboot vorbereiteten. Sobald sie mit ihrer Arbeit fertig waren, würde es mich und die beiden Mitglieder meines Teams fünf Kilometer weit übers Mittelmeer an die nordafrikanische Küste tragen.
    Einer der Seeleute löste sich aus der Gruppe und sagte etwas zu Lofti, der neben mir vor dem Kommandoturm stand. Ich verstand nicht genügend Arabisch, aber Lofti übersetzte mir, was er gesagt hatte. »Sie sind fertig, Nick
    – wir können einsteigen.«
    Wir drei gingen nach vorn, tauschten die Plätze mit den Seeleuten und kletterten über die Seitenwülste des Zodiac auf den rutschfesten Bootsboden. Als unser Steuermann nahm Lofti den Platz rechts neben dem
    großen Yamaha-75-Außenbordmotor ein. Wir drängten uns in seiner Nähe auf beiden Seiten des Motors
    zusammen. Wir trugen schwarze Wollmützen mit
    Gesichtsausschnitt, Handschuhe und über unserer
    Kleidung einen »Trockensack« – einen GoreTex-

    Schutzanzug – mit elastischen Hals-, Arm- und
    Beinabschlüssen, um gegen das kalte Wasser geschützt zu sein. Unsere Ausrüstung war in großen wasserdichten Reißverschlusssäcken verstaut, die neben den
    Treibstoffblasen am Bootsboden festgezurrt waren.
    Ich sah mich um. Die Seeleute waren bereits
    verschwunden und hatten die Luke hinter sich
    geschlossen. Der Kommandant hatte uns gewarnt, er werde keine Minute länger als unbedingt nötig
    aufgetaucht bleiben, nicht in den Hoheitsgewässern eines der brutalsten Regime der Welt. Und er wollte erst recht nichts riskieren, wenn er uns wieder abholte – vor allem nicht, wenn während unseres Aufenthalts an Land etwas schief gegangen war. Unter keinen Umständen durften die Algerier sein Boot kapern und seine Besatzung gefangen nehmen. Die ägyptische Kriegsmarine konnte es sich nicht leisten, auch nur ein Ruderboot zu verlieren, und er wollte nicht, dass seine Leute ihre Augen, ihre Hoden oder sonstige Körperteile einbüßten, die die Algerier Leuten, auf die sie sauer waren, gern heraus-oder abschnitten.
    »Achtung, Boot schwimmt auf.« Lofti machte so was nicht zum ersten Mal.
    Ich spürte bereits, wie das U-Boot sich unter uns bewegte. Um uns herum stiegen Luftblasen auf, als es seine Tanks flutete. Lofti kippte den Yamaha in
    Arbeitsposition nach hinten und ließ ihn an, um das Boot steuern zu können. Aber die See ging in dieser
    stürmischen Nacht ziemlich hoch, und sobald der
    Bootskörper schwamm, hob eine Welle den Bug an, der dabei vom Wind getroffen wurde. Das Zodiac begann sich aufzustellen. Wir beiden warfen unser Gewicht nach vorn, und der Bootsbug klatschte wieder ins Wasser –
    aber mit solchem Schwung, dass ich das Gleichgewicht verlor und mit dem Hintern auf den Seitenwulst fiel, der mich abprallen ließ. Bevor ich mitbekam, was geschah, wurde ich über Bord geschleudert.
    Der einzige unbedeckte Teil meines Körpers war mein Gesicht, aber die Kälte verschlug mir den Atem, als ich einen kräftigen Schluck Salzwasser nahm. Wir befanden uns im Mittelmeer, aber es fühlte sich an wie der Nordatlantik.
    Als ich auftauchte und in der Dünung auf und ab
    tanzte, merkte ich, dass der Halsverschluss meines Trockensacks undicht war. Salzwasser sickerte ein und tränkte meinen billigen Pullover bis zu meiner
    Baumwollhose hinunter.
    »Alles okay, Nick?«, rief Lofti besorgt.
    »Könnte nicht besser sein«, grunzte ich schnaufend, als die beiden anderen mich wieder an Bord hievten.
    »Mein Anzug ist undicht.«
    Die beiden murmelten auf Arabisch miteinander, dann hörte ich sie wie Schuljungen kichern. Das war
    verständlich: Ich hätte es auch spaßig gefunden.
    Ich zitterte vor Kälte, während ich Mütze
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