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0781 - Unternehmen Höllensturm

0781 - Unternehmen Höllensturm

Titel: 0781 - Unternehmen Höllensturm
Autoren: Dario Vandis
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diesmal ohne ihn auskommen müssen, auch wenn uns das selbst nicht gefällt.«
    »Ten hat Recht«, sagte Zamorra. »Wir hätten dich sehr gern dabei, aber wir haben die Tafelrunde nicht aufgestellt.«
    Fooly ließ jetzt auch die Flügel hängen. Zamorra hatte also tatsächlich darüber nachgedacht, ihn mitzunehmen. Und er hatte ihm misstraut. Fooly kam sich auf einmal schäbig vor.
    Der Meister des Übersinnlichen tätschelte seine Rückenschuppen. »Bald gibt es bestimmt wieder genug zu tun für dich, MacFool. Außerdem muss ja jemand auf das Château aufpassen, während wir weg sind.«
    »Ihr könnt euch voll und ganz auf mich verlassen!«, trompetete Fooly und kehrte ins Château zurück. Sein Misstrauen war verflogen, verdrängt vom Stolz über das in ihn gesetzte Vertrauen.
    Dass Zamorra ihn mit »MacFool« angeredet hatte, war ihm dabei überhaupt nicht aufgefallen.
    Auch nicht, dass er Robert Tendyke nicht mit »Rob«, sondern mit »Ten« angeredet hatte - was sonst nur der Druide Gryf tat…
    ***
    Robert Tendyke blickte Fooly nach, bis der Jungdrache den Schlosshof verlassen hatte. Er zog den Stetson tiefer ins Gesicht. »Das gefällt mir überhaupt nicht. Der Drache ist mir mit dem Herzen viel zu sehr bei der Sache. Ich frage mich, ob er uns nicht im entscheidenden Augenblick dazwischen pfuscht.«
    »Ich kenne ihn besser als du«, sagte Zamorra. »Er wird uns ganz gewiss nicht enttäuschen.«
    Tendyke blickte den Meister des Übersinnlichen an, als würde ihm eine Erwiderung auf der Zunge liegen, aber er wurde abgelenkt von einer Gestalt, die sich dem Schlosstor näherte. Sie kam aus Richtung des Dorfes, über die Serpentinenstraße, die vor dem Schlosstor endete.
    Ein blondes Mädchen, in Fell und kniehohe Stiefel gekleidet und auf einem Einhorn reitend.
    »Kneif mich mal«, sagte Tendyke.
    »Das ist wohl nicht nötig«, sagte Zamorra stirnrunzelnd. »Ich sehe dasselbe wie du. Die Überraschungen nehmen wohl überhaupt kein Ende.«
    Das Mädchen, dem Zamorra einst den Namen Eva gegeben hatte, kreuzte in letzter Zeit immer öfter ihren Weg. Dabei hatte Zamorra die Entdeckung gemacht, dass es in der Zeit rückwärts lebte. Jedes Mal, wenn er Eva erneut begegnete, war sie etwas jünger als vorher An ihre vorherigen Aufeinandertreffen konnte sie sich grundsätzlich nicht erinnern - genauso wenig wie an alles andere aus Zamorras Vergangenheit, die aus ihrer Sicht in der Zukunft lag.
    Über Evas Herkunft war trotz der häufigen Begegnungen so gut wie nichts bekannt. Zamorra kannte allerdings ihre hervorstechendste Eigenschaft - sie war in der Lage, magische Energien, die auf sie gerichtet wurden, zu absorbieren und sogar bei Gelegenheit auf den Angreifer zurück zu schleudern. Erst kürzlich hatte sie diese Fähigkeit in Foolys Anwesenheit in beeindruckender Manier unter Beweis gestellt. [2]
    »Was sie wohl hier will?«, flüsterte Tendyke, als könnte Eva ihn bereits hören.
    Gerade erreichte das Mädchen das Schlosstor und gab dem Einhorn mit einem kurzen Druck ihrer Schenkel den Befehl, stehen zu bleiben. Eva richtete ihren Blick auf Zamorra und Robert Tendyke, die ihr erwartungsvoll entgegen blickten. Zwischen ihren Augen entstand eine steile Falte.
    Und dann - so plötzlich, dass sowohl Zamorra als auch Tendyke überrumpelt wurden - griff sie an!
    ***
    Der Angriff kam für Zamorra völlig unerwartet. Er sah gerade noch, wie das Einhorn, das sich sonst immer gehorsam und friedlich verhalten hatte, auf die Hinterbeine stieg und ein lautes Wiehern ausstieß. Und dann raste es auf sie zu!
    Zamorra aktivierte das Amulett. Aber er hatte Evas merkwürdigen Fähigkeiten nicht in seine Überlegungen einbezogen. Die magische Energie, die er ihr entgegen schleuderte, wurde postwendend auf ihn zurück geleitet.
    Unversehens wurden Zamorra und Tendyke von der Parakraft erfasst. Die Luft um sie herum schien zu glühen. Magische Entladungen tobten durch den Schlosshof. Zamorra reagierte trotz der Überraschung blitzschnell. Er baute einen Schutzschirm um sich und Tendyke auf, was ihn außergewöhnlich viel Kraft kostete. Er war gezwungen, so zu handeln, da das Amulett nicht von selbst auf den »Gegenangriff« reagierte. Offenbar schätzte es Evas Magie nicht richtig ein.
    Mit Verzögerung entstand der Amulettschirm, der in Form eines grün wabernden Lichtes Zamorras Körper eng umschloss. Aber er wirkte schwächer als sonst… Fast sah es so aus, als glimme er wie eine Glühbirne kurz vorm Durchbrennen…
    Der Meister des
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