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0781 - Unternehmen Höllensturm

0781 - Unternehmen Höllensturm

Titel: 0781 - Unternehmen Höllensturm
Autoren: Dario Vandis
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gekommen seid«, sagte er mit gespielter Gelassenheit. »Wir werden noch heute Nacht aufbrechen.«
    »Heute?«, murrte der Druide Gryf ap Llandrysgryf, der sich, wie üblich in Jeans und T-Shirt gekleidet, auf dem letzten freien Kaminsessel lümmelte. Niemand sah diesem Burschen mit den zerzausten blonden Haaren und dem jungenhaften Grinsen die annähernd achttausend Jahre an, die er bereits auf dem Buckel hatte. »Davon hast du am Telefon gar nichts gesagt. Ich dachte, das sollte nur so eine Art informelles Treffen werden…«
    »Wir können ja noch zweiundsiebzig weitere informelle Treffen abhalten«, spottete Zamorra. »Allerdings übernehme ich keine Gewähr dafür, dass die Hölle in der Zwischenzeit nicht die Weltherrschaft übernehmen wird. Aber damit kann sich dann ja die vierte Tafelrunde befassen.«
    »Irrtum, cherie«, flötete Teri Rheken. Sie war ebenfalls eine Silbermonddruidin, allerdings um einiges jünger als Gryf. Ihre Lebensspanne betrug bisher nur etwas über drei Jahrzehnte. »Eine vierte Tafelrunde wird es laut Merlin nicht geben. Entweder jetzt oder nie, ist das Motto.«
    »Genauso ist es«, erwiderte Zamorra. »Wir haben nur noch diese eine Chance, und deshalb müssen wir alle Zusammenhalten.«
    Er musterte die Runde mit unbewegter Miene. Neben Gryf, Teri und Ted Ewigk waren auch der auf dem Silbermond lebende Sauroide Reek Norr, ein echsenhaftes Wesen mit ungeheuren Parakräften, und Julian Peters anwesend. Verglichen mit dem Träumer befand sich Ted Ewigk geradezu in Hochstimmung. Zamorra ahnte, dass Julian Peters in dieser Runde die härteste Nuss für ihn darstellte.
    »Ich weiß verdammt noch mal überhaupt nicht, was der ganze Kram überhaupt soll«, moserte der Sohn von Robert Tendyke und Monica Peters wie auf ein Stichwort hin los.
    »Für dich erläutere ich es gern zum hundertsten Mal«, sagte Zamorra kalt und ignorierte den warnenden Blick, den Robert Tendyke ihm zuwarf. »In der Schule nennt man so was Nachsitzen. Aber das kannst du mangels Erfahrung ja nicht wissen.«
    »Hüte deine Zunge, Dämonenjäger. Dass ich gekommen bin, solltest du als Gefälligkeit verstehen. Ich kann meine Meinung sehr schnell wieder ändern.«
    »Dann riskierst du es, den größten Schlag aller Zeiten gegen die Schwarze Familie zu versäumen.«
    »Große Worte, Zamorra! Wenn du dich nur nicht irrst. Ich habe nämlich ebenfalls meine Pläne, und die sind in meinen Augen wesentlich wichtiger als dein kindischer Tafelrundenalarm.«
    Das ging auch Robert Tendyke zu weit. »Dann kläre uns doch freundlicherweise darüber auf, mein Sohn, was für dich so wichtig ist, dass du darüber selbst den Sturm gegen die Schwarze Famüie zurückstellen musst.«
    Julian zuckte die Schultern. »Ich bin euch keine Rechenschaft schuldig. Ich will euch nur so viel verraten - es geht um eines der größten Geheimnisse der Hölle!«
    »Prima«, warf Nicole ein. »Dann komm doch einfach mit und setze deine Nachforschungen vor Ort fort.«
    Julian blitzte sie böse an, aber mit ihrem Spott hatte sie ihm tatsächlich den Wind aus den Segeln genommen. Er mochte ein magischer Riese sein, aber zumindest seine rhetorischen Fähigkeiten hatten mit seiner körperlichen Entwicklung, die ihn binnen eines Jahres vom Neugeborenen zum Erwachsenen hatten reifen lassen, nicht Schritt gehalten. Jetzt war sein Geist, seine Persönlichkeit dabei, den körperlichen Vorsprung aufzuholen.
    Um seine Verlegenheit zu überspielen, blickte er sich scheinbar suchend um. »Ich dachte immer, die Tafelrunde braucht dreizehn Mitglieder. Hier sehe ich aber bloß neun.« Er blitzte den Meister des Übersinnlichen an. »Rechnen kann ich jedenfalls, auch wenn ich nicht an der Sorbonne gelehrt habe, Zamorra.«
    »Du hast Fenrir vergessen«, sagte Zamorra und deutete auf den Wolf, der sich behaglich vor dem Feuer ausgestreckt hatte und die Streitereien der Menschen mit höflichem Desinteresse verfolgte.
    »Ein Wolf!«, platzte Julian heraus und klopfte demonstrativ auf die Lehne des Stuhls. »Die Dämonen werden beeindruckt sein von unserer Streitmacht.«
    »Du weißt genau, dass er mehr ist als nur ein Wolf«, wies Tendyke ihn zurecht.
    Und falls nicht, beiße ich ihm gern einmal in die Wade, um ihn daran zu erinnern, fühlte Fenrir sich bemüßigt hinzuzufügen. Dazu benutzte er wie immer seine Fähigkeit der Telepathie.
    »Schön«, sagte Julian, »meinetwegen. Neun Menschen und ein Wolf. Fehlen immer noch drei.«
    In diesem Augenblick öffneten sich die Türen
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