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0772 - Das Gespenst von Vrinos

Titel: 0772 - Das Gespenst von Vrinos
Autoren: Unbekannt
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gerade zu erinnern. Homunk nannte einen Namen - vielleicht die Bezeichnung für eine Galaxis, für ein Sternsystem oder einen Planeten. Ich weiß es nicht! Ich weiß nicht einmal mehr den Namen!"
    „Bleib ganz ruhig und denk nach", riet Rhodan. „Entspanne dich, versuche an etwas anderes zu denken, dann fällt er dir wieder ein. Ich kenne das. Wenn man krampfhaft nach etwas sucht, findet man es nicht. Ob es nun ein Wort oder ein Gegenstand ist..."
    Eine Weile schwiegen sie, dann sprachen sie über ganz allgemeine Dinge, aber auch das geschah nicht ohne einen gewissen Zwang. Sie wußten, warum sie es taten, und das störte schon wieder.
    Schließlich gaben sie es auf. Gucky hatte alles erzählt, was er erfahren hatte. Vielleicht war das seltsame Wort auch nicht so wichtig. Wenn es ihm einfiel, würde er es Rhodan mitteilen.
    „Gut, ich suche jetzt Dobrak auf. Mal sehen, was er dazu meint"
    „Wenn es mir einfällt, komme ich sofort zu dir", versprach der Mausbiber.
     
    *
     
    Taro Higgins war allein in ihrer Kabine, als Gucky mitten im Raum materialisierte. Die junge Frau erschrak und wurde blaß.
    Ihre Hände begannen zu zittern, obwohl sie wußte, daß der Mausbiber Teleporter war und jederzeit überall auftauchen konnte. Aber sie ahnte sofort, weshalb Gucky gekommen war. Ihr schlechtes Gewissen regte sich.
    „Sie können sich wieder beruhigen", begann Gucky und wunderte sich selbst darüber, daß er so förmlich sein konnte. „Ich bin nicht hier, um Ihnen Vorwürfe zu machen. Aber wenigstens sollen Sie wissen, was mit Tim geschehen ist. Sie werden ihn nie wiedersehen." Sie schlug die Hände vors Gesicht. „Ist er tot?"
    „Nein, er lebt, aber er blieb auf dem Asieroiden zurück, von dem Sie ja gehört haben. Er tat es nicht Ihnen zuliebe, sondern um uns allen zu helfen und die Suche nach der Erde nicht zu verzögern. Ob Sie es glauben oder nicht: er ist ein Held!"
    Sie begann zu weinen. Gucky drängte das Mitleid zurück, das sich in ihm regte. Taro Higgins war ein guter Mensch, aber die Lehre würde ihr guttun. Sollte sie noch einmal in ihrem Leben in eine ähnliche Situation geraten, würde sie anders und überlegter handeln.
    „Sagen Sie das auch Fen Sanders, Ihrem Mann", fuhr Gucky fort. „Er hat nichts davon gewußt", brachte sie hervor. „Es war allein meine Schuld."
    „Es ist keine Rede von Schuld oder nicht Schuld. Tim blieb freiwillig zurück, wobei ich allerdings nicht verschweigen möchte, daß sein Erlebnis mit Ihnen für seinen Entschluß ausschlaggebend war. Aber einer von uns hätte es tun müssen.
    Es war Tim Whalen."
    „Können Sie mir sagen ... ich meine, warum blieb er zurück?"
    Gucky erklärte ihr, was geschehen war, verschwieg aber die Begegnung mit dem Boten. Er schilderte das Schicksal der Morker und die Notlage, in der sie sich befanden. So wurde Tims Handlungsweise verständlicher und logisch begründet.
    Als er fertig war, nickte sie tapfer.
    „Fen und ich werden ihn nie vergessen, das versprechen wir Ihnen. Er wäre uns ein guter Freund geworden."
    Gucky dachte an Tims Absicht, Fen aus dem Weg zu räumen.
    „Er war es immer", versicherte er und teleportierte in seine Kabine zurück.
    Das verflixte Wort, das ihm Homunk II mitgeteilt hatte, war ihm noch immer nicht eingefallen.
     
    *
     
    Natürlich war es nicht nur Zufall, daß Reginald Bull die Kommandozentrale verließ, ehe Rhodan dort wieder auftauchte, und in der SZ-1 umherwanderte. Es war eigentlich mehr die Neugierde.
    Gucky wußte etwas mehr als er, und das störte ihn gewaltig.
    Außerdem teilte er es Rhodan zuerst mit, nicht etwa ihm, der sich doch als Busenfreund des Mausbibers betrachtete.
    Schließlich steuerte er die Wohnquartiere an, und dann stand er plötzlich vor der Tür zu Guckys Kabine.
    Er lauschte.
    Zu hören war nichts, aber das hatte kaum etwas zu besagen.
    Wenn der Ilt schnarchte, dann nur sehr zart und leise. Man konnte es niemals durch die Türen hören. Aber die Frage war: ob er überhaupt schlief.
    Ähnlich sähe es ihm ja, daß er Rhodan seine Informationen gab und sich dann einfach zurückzog, ohne die anderen zu unterrichten. Es wäre nicht das erste Mal.
    „Ich habe ein Recht auf Wissen!" knurrte Bully mit verhaltener Wut vor sich hin. „Rhodan verheimlicht uns ohnehin nichts, aber ich möchte mal wissen, warum ich so lange darauf warten soll...!"
    Geräuschlos öffnete sich die Tür. In seiner Kabine lag Gucky lang ausgestreckt auf seinem Bett, immer noch im Schutzanzug, aber ohne
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