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0772 - Das Gespenst von Vrinos

Titel: 0772 - Das Gespenst von Vrinos
Autoren: Unbekannt
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vielleicht nicht originell?"
    Gucky gähnte.
    „Schrecklich originell und ein bißchen irre. Es muß sich um einen modernen Dichter handeln. Um einen sehr modernen Dichter."
    „Er ist seit mehr als tausend Jahren tot."
    „Da habt ihr Terraner aber Glück gehabt", meinte Gucky trocken.
    „Glück? Du hast vielleicht ein Gedächtnis wie ein Sieb, was man ja schon daran sieht, daß dir das verflixte Wort nicht mehr einfällt. Weißt du, wer der Dichter war? Aha, du weißt es nicht!
    Der Mann, der damals unsere Romane verlegte - weißt du noch?
    Wir hatten unsere Abenteuer geschildert. Gab doch ziemliches Aufsehen, als Perry davon erfuhr." Er zögerte. „Seinen Namen habe ich allerdings vergessen."
    Gucky richtete sich auf und piepste triumphierend: „Zum Glück bist du also auch vergeßlich!" Er sank wieder aufs Bett zurück. „Jetzt haben wir das dämliche Wort noch immer nicht gefunden. Hast du noch mehr Gedichte auf Lager?"
    „Bedauerlicherweise nicht."
    Gucky atmete auf.
    „Sämtlichen Mächtigkeitsballungen sei Dank!" Er schloß wieder die Augen. „Rede weiter, irgend etwas, einmal müssen wir ja auf die Wortkombination stoßen, die den gespeicherten Begriff auslöst. Ich fühle es, wir sind ganz nahe dran ..."
    „Ich hatte bedauerlicherweise gesagt ..."
    „Richtig! Das hat zumindest schon einen kleinen Muckser bei mir bewirkt."
    „Also fängt es mit einem Ban?"
    „Möglich."
    „Der Computer..."
    „Vergiß den Computer! Wir kommen schon von allein darauf."
    Allmählich wurde Bully die Sache zu dumm, aber da er im Augenblick ohnehin nichts anderes tun konnte, machte er das Spiel mit.
    „Bedauerlich - ach, das hatten wir schon. Bedenkenlos, bedeutungsvoll, Bedrängnis, Beerdigung, Backbord, Bajadere..."
    „Halt!" schrillte Gucky. „So ähnlich!"
    „Bajadere?" Bully wunderte sich sichtlich. „Das ist eine ... nun ein Mädchen der Freude. Was hat denn die mit ES zu tun?"
    „Wie soll denn ich das wissen? Es ist ja auch nicht das gesuchte Wort, aber es klingt so ähnlich. Mach weiter!"
    Bully seufzte und bemühte sich, alle Worte mit Bherzusagen, die so ähnlich wie Bajadere klangen. Mehrmals zuckte der Mausbiber zusammen, um dann aber immer wieder festzustellen, daß der Klang ähnlich sei, aber den erhofften Anstoß nicht auslöse.
    Nach einer halben Stunde gab Bully es auf.
    „Jetzt bin ich es aber leid! Nimm doch den Computer, wie ich dir geraten habe. Da sparst du eine Menge Zeit. Die Worte werden über deinem Bett auf die Decke projiziert, du brauchst sie nur zu lesen. Ich habe noch andere Dinge zu erledigen."
    „Und du willst mein Freund sein?" Guckys Gesicht spiegelte maßlose Enttäuschung wider. „Wo wir doch schon so nahe daran waren!"
    „Wie nah?" erkundigte sich Bully, scheinbar zu einem Kompromiß bereit.
    „Sehr nah!"
    Bully warf einen Blick auf sein Chronometer.
    „Ich gehe schwimmen, Kleiner, und dann in den Videoraum." Er stand auf. Er blieb stehen, bis sich die Tür öffnete. „Stell dir vor, heute bringen sie einen uralten Schinken. Du weißt ja, daß wir für die Zellaktivatorträger noch Aufzeichnungen aus der guten alten Zeit haben, als das Solare Imperium gegründet wurde. Und so einen Film zeigen sie heute."
    „Ihr hängt wieder an euren Erinnerungen", kritisierte Gucky, ohne sonderlich interessiert zu sein. „Das waren doch fürchterliche Schmalzstreifen. Und die Wiedergabe ist scheußlich, nicht einmal dreidimensional."
    „Wurden aufgemöbelt - Pseudo-3-D. Sieht gut aus."
    „Viel Spaß!" rief Gucky ihm nach, dann richtete er sich plötzlich steil im Bett auf und wurde ganz starr. „He, Dicker! Was hast du da eben gedacht?"
    Bully wandte sich um.
    „Ich, gedacht? Ich habe überhaupt nicht gedacht."
    „Ja, ich weiß, Normalzustand! Aber ganz zufällig habe ich doch einen Gedankenimpuls von dir aufgefangen. Wiederhole ihn!"
    „Lieber Gott, woran soll ich gedacht haben...?"
    „Du kannst ruhig ,Gucky' zu mir sagen", fiel dem Mausbiber schnell noch ein Seitenhieb ein, obwohl er merklich aufgeregter wurde. „War es ein Name?"
    Bully nickte und strich sich über das Kinn.
    „Ja, der Name der Dame, die in dem Film die Hauptrolle spielte - vor mehr als anderthalbtausend Jahren. Genau weiß ich ihn nicht mehr, aber er war so ähnlich wie... ja, der fing auch mit einem Ban. Bardot oder so ähnlich ... Was ist denn mit dir? He, Gucky...!"
    Aber der Mausbiber war bereits entmaterialisiert.
    „So eine Unverschämtheit!" schimpfte Bully und schlug den Weg zu seiner
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