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0772 - Das Gespenst von Vrinos

Titel: 0772 - Das Gespenst von Vrinos
Autoren: Unbekannt
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sich über ihn beugten, konnte er ein Grinsen nicht zurückhalten. Dann aber dachte er an das, was ihm vielleicht an Vorwürfen bevorstand. Er verzog das Gesicht.
    „Ich muß euch eine Geschichte erzählen ..."
    „Wo ist dein Begleiter?" unterbrach ihn Rhodan.
    Gucky seufzte.
    „Das wollte ich ja gerade erzählen, aber wenn ihr dauernd dazwischenredet, erfahrt ihr es nie. Er ist auf Vrinos zurückgeblieben."
    „Vrinos?"
    „So nennen die Morker ihren Kleinplaneten."
    „Morker?"
    Gucky schüttelte den Kopf und setzte sich zurecht.
    „Ich sehe schon, daß es so nicht geht. Würdet ihr vielleicht für zehn Minuten eure Neugier zügeln und mir zuhören? Danach wißt ihr alles und könnt noch immer Fragen stellen."
    „Einverstanden", erwiderte Rhodan und setzte sich wieder.
    „Fang schon an!"
    Gucky bemühte sich, so knapp wie möglich zu sein, denn er hatte Tim eine halbe Stunde gegeben, auf ihn zu warten. Er bemerkte, wie die Gesichter von Rhodan und den anderen ausdrucksloser und härter wurden. In ihren Gedanken las er Ablehnung und Verständnislosigkeit.
    Nun wurde er deutlicher. Er machte seinen Zuhörern klar, welche Verantwortung sie gegenüber „Schiffbrüchigen" hatten, denn bei den Bewohnern von Vrinos handelte es sich um Gestrandete, denen man helfen müsse. Es sei ein Entgegenkommen der Morker, wenn sie sich mit der Hilfe eines einzigen Terraners begnügten, um die Aktionen der SOL nicht unnötig zu verzögern. Und schließlich habe sich Tim Whalen freiwillig für seinen Verbleib auf dem Asteroiden ausgesprochen.
    Ob man denn nicht begreife, daß er dieses Opfer nur deshalb bringe, um sie alle nicht in Verlegenheit zu bringen?
    Rhodans Gesichtsausdruck begann an Härte zu verlieren.
    „Bist auch du der Überzeugung, daß wir verpflichtet gewesen wären, die Morker mitzunehmen? Meinst du wirklich, ihre Welt wäre verloren, wenn sie vom Schlund verschluckt wird?"
    „Ja, das meine ich. Vrinos ist nicht Terra. Du hättest keine Nacht mehr ruhig schlafen können, Perry, wenn du jetzt einfach weitergeflogen wärst. Jetzt weißt du, daß einer von uns zurückbleibt, um den Morkern zu helfen. Du wirst ein reines Gewissen haben können."
    „Ich habe es nicht, wenn ich an Whalen denke."
    „Für ihn ist es so am besten, glaube mir. Wenn du dich entschlossen hast, laß die SOL Fahrt aufnehmen. Das ist das verabredete Zeichen für dein Einverständnis.
    Die Morker müssen so bald wie möglich mit der Arbeit beginnen." :Atlan wandte sich an Rhodan: „Ich fürchte, wir müssen Gucky recht geben. Dieser Geologe hat sich für uns alle geopfert, und nicht nur für uns. Auch für die Erde und die Menschheit, die wir suchen. Warum zögerst du noch?" Rhodan sah die anderen an. „Denkt ihr genauso?" Sie nickten wortlos, Mentro Kosum nahm seinen Platz hinter den Kontrollen wieder ein.
    „Also gut", sagte Rhodan zu Gucky, der sichtlich befreit aufatmete. „Ich werde tun, was du vorschlägst. Wir werden unseren Weg fortsetzen. Die Verwaltung wird deinen Freund Tim von der Liste der Anwesenden streichen. Oder hast du auch da einen besseren Vorschlag?"
    „Sondereinsatz von unbeschränkter Dauer, das hört sich besser an." Der Mausbiber rutschte aus dem Sessel. Er stand noch etwas unsicher auf den Beinen. „Ich erwarte dich in deiner Kabine, Perry. Ich habe dir noch mehr zu berichten."
    „Von den Morkern?" fragte Rhodan und gab Mentro Kosum das Zeichen, den Flug mit vorerst unverändertem Kurs fortzusetzen.
    „Nein, Perry. Ich habe dir die Botschaft von ES zu überbringen."
     
    *
     
    Rhodan starrte einige Sekunden lang auf die Stelle, an der Gucky eben noch gestanden hatte, dann wandte er sich an Bull: „Hat er eben ES gesagt?"
    „Laut und deutlich, Perry. Er hat den Boten also gefunden!"
    „Scheint so. Sieht ihm ähnlich, daß er das Wichtigste an letzter Stelle erwähnt."
    „Vrinos war auch wichtig, finde ich" Rhodan stimmte ihm durch eine Kopfbewegung zu. Dann nahm er über Interkom Verbindung mit Dobrak auf.
    „Geben Sie Mentro Kosum die Daten für die erste Etappe Linearflug, bitte. Ich bin in meiner Kabine, falls Sie mich benötigen."
    Dobrak bestätigte und schaltete ab.
    „Mentro", sagte Rhodan zu Kosum, ehe er die Zentrale verließ, „du wartest bitte mit Programmierung und Einschaltung des Linearantriebs, bis du von mir Bescheid erhalten hast. Setz den Flug vorerst mit Nullachtzig LG fort. Kurs beibehalten. Danke."
    Atlan und Bully warteten, bis er auf dem Korridor verschwunden war.
    „Gucky will
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