Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0772 - Das Gespenst von Vrinos

Titel: 0772 - Das Gespenst von Vrinos
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Dinge. Reng wird dir jetzt einen Vorschlag machen.
    Nimm ihn an! Er bietet euch die einzige Chance, Vrinos eines Tages zu verlassen."
    Sorka, der Obersprenger, war erstaunlich ruhig geblieben.
    Er schien über die Gabe zu verfügen, sich blitzschnell umzustellen und jeder Situation anzupassen. Schweigend hörte er sich Rengs Rede an, während Gucky in seinen und Krongs Gedanken las. Er konnte keine List und Hinterhältigkeit entdecken. Im Gegenteil: die beiden Morker sahen in dem Verbleib des Fremden, der ihnen freiwillig helfen wollte, eine Garantie dafür, daß der Exodus gelingen würde.
    Sie erklärten sich mit dem Kompromiß einverstanden und versprachen, Tim Whalen wie einen der ihren zu behandeln.
    Dann sagte Gucky: „Er wird mich zur Oberfläche begleiten, von wo aus ich in das große Schiff zurückkehren werde. Es wird notwendig sein, ihm noch einige Ausrüstungsgegenstände zu bringen. Eines Tages werde ich Vrinos suchen und finden, um festzustellen, daß ihr euer Versprechen gehalten habt. Vielleicht seid ihr dann schon in eurem Heimatsystem."
    „Jetzt kann ich es dir verraten", sagte Krong, zu Sorka gewandt.
    „Wir haben mit dem Bau eines Schiffes begonnen, tief unten im Sektor Sieben. Von nun an werden wir gemeinsam die Arbeit fortsetzen."
    „Ich weiß von dem Schiff, Krong, schon lange. Aber ich habe nichts unternommen, denn ich wollte selbst wissen, ob euer Plan gelang. Wenn ja, wären andere Schiffe gebaut worden. Nun aber werden wir sofort damit beginnen."
    Gucky teleportierte mit Tim zur Oberfläche.
    Sie standen neben dem Observatorium. Immer noch schimmerte die SOL als winziger Lichtpunkt am Himmel.
    „Du kannst es dir noch überlegen, Tim..."
    „Mein Entschluß steht fest, Gucky. Du siehst doch selbst, daß wir die be ste Lösung für alle gefunden haben - auch für mich."
    „Ihr Terraner seid merkwürdige Geschöpfe", sann Gucky laut vor sich hin. „Persönliche Enttäuschung und Unglück befähigen euch zu den größten Heldentaten - denn das, was du tust, ist eine solche. Aber vielleicht würdest du wirklich zum Mörder, wenn du in die SOL zurückkehrst. Ich werde es niemandem verraten."
    „Danke. Und nun geh! Ich warte hier eine halbe Stunde auf dich."
    „Was soll ich dir bringen?"
    „Nichts, denn ich habe hier alles, was ich noch brauche."
    „Nimm wenigstens meinen Impulsstrahier, Tim. Damit läßt sich nicht nur töten, sondern auch arbeiten. Er wird dir das Gefühl der Sicherheit geben." Er versuchte, sich selbst den Abschied leichter zu machen. „Hoffentlich rebelliert dein Magen nicht gegen die Nahrung der Morker.'' „Reng gab mir zu essen - es schmeckt fabelhaft."
    Gucky sah hinauf zu dem Lichtpunkt.
    „Dann werde ich dich verlassen. Wenn ich in einer halben Stunde nicht zurück bin und der kleine Stern dort oben am Himmel verschwunden ist, dann weißt du, daß Rhodan dich verstanden und dein Vorgehen gebilligt hat. Wir werden dich nie vergessen, Tim."
    „Ich dich und die anderen auch nicht."
    Gucky bereitete sich auf die Teleportation vor und hoffte, daß sie gelingen würde. Er spürte nichts mehr von den störenden Energiefeldern.
    „Es wäre gut, wenn du wenigstens zwei vergessen würdest", riet er dann und sprang.
    Und Tim stand allein auf der felsigen und öden Oberfläche von Vrinos. Seine Hände verkrampften sich, aber tapfer unterdrückte er die aufsteigenden Tränen. Ihn fröstelte.
    Aber er hielt es eine halbe Stunde aus.
    Dann, als er wieder nach oben blickte, sah er, daß sich der kleine Stern zu bewegen begann.
    Langsam kehrte er zum Eingang zurück. Dort stand Reng und wartete auf ihn.
    „Willkommen auf Vrinos", sagte er und nahm die Hand des Terraners.
    Gemeinsam stiegen sie hinab in die Tiefe.
     
    7.
     
    Die Teleportation gelang Gucky zwar, aber der Verzerrungsschmerz bei der Rematerialisation war so groß, daß er für wenige Sekunden das Bewußtsein verlor. Bully, der mit den anderen in der Kommandozentrale auf die Rückkehr des Mausbibers wartete, bemerkte ihn zuerst. „Da ist er!" rief er und bückte sich, um Gucky auf die Beine zu helfen, dann erst stellte er fest, daß der Ilt bewußtlos war.
    Vorsichtig hob er ihn auf und legte ihn in einen Sessel. Die anderen kamen herbei. „Wo steckt denn dieser Whalen?"
    Rhodan atmete erleichtert auf, als Gucky sich zu regen begann.
    „Er lebt noch, unser Held. Richtig, Bully, er kam allein zurück."
    Allmählich kam der Mausbiber wieder zu sich. Als er die besorgten Gesichter seiner Freunde sah, die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher