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077 - Der Schrei des Vampirs

077 - Der Schrei des Vampirs

Titel: 077 - Der Schrei des Vampirs
Autoren: A.F.Morland
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Eisendornen aus Zias Körper.
    Als die Vampirin nicht mehr davon festgehalten wurde, rammte sie den Deckel fauchend auf. Fürchterlich sah sie aus, aber sie lebte, und sie griff mich gleich wieder an.
    Doch ich hatte damit gerechnet.
    Der Strahl meines magischen Flammenwerfers stach ihr entgegen. Ich zog die Feuerlohe von oben nach unten und von links nach rechts.
    Ein brennendes Kreuz zeichnete ich dem weiblichen Blutsauger auf die Brust. Das war mehr, als Zia Carrado verkraften konnte. Sie schrie entsetzt auf. Verstört starrte sie auf das Flammenkreuz, schlug mit den Händen darauf, wollte es löschen, erreichte damit aber nur, daß auch ihre Finger Feuer fingen.
    Ich wollte ihren Todeskampf nicht mit ansehen, deshalb stieß ich sie zurück und schlug den Deckel der Eisernen Jungfrau noch einmal zu.
    Als die Schreie verstummten, wußte ich, daß sie vernichtet war. Sicherheitshalber sah ich aber nach.
    Abermals öffnete ich die Eiserne Jungfrau. Eine feine schwarzgrüne Asche rieselte mir auf die Schuhspitzen. Das war alles, was von Zia Carrado übrig geblieben war.
    ***
    »Nein!« stöhnte Yul Carrado. »Das nicht… Das ist zu schmachvoll für mich!«
    »Na und? Es ist die sicherste Art, einen Vampir zu vernichten«, grinste Bernard Hale und setzte dem Schwarzblütler den Eichenpflock an die Brust.
    »Ich verfluche dich!« zischte Carrado, als er einsah, daß ihn nichts mehr retten konnte. »Mein Sohn wird meinen Tod rächen.«
    »Dein Sohn wird diese Nacht ebenso wenig überleben wie du und Zia!« sagte der Parapsychologe ungerührt.
    »Dann wird sich jemand anders an deine Fersen heften«, stieß Carrado hervor. Mit letzter Kraft schrie er: »Hört mich, Brüder und Schwestern im Bösen! Seht, was mit mir geschieht! Ich verfluche diesen Mann, der mich vernichten wird! Er soll keinen Frieden mehr finden! Hetzt ihn! Jagt ihn! Tötet ihn! Rächt meinen Tod!«
    Seine Worte schienen die dicken Mauern zu durchdringen. Es war nicht ausgeschlossen, daß sie in der Hölle vernommen wurden, denn schließlich war Blood Castle ein Hort des Bösen, aber Bernard Hale schreckte dennoch nicht davor zurück, zu tun, was getan werden mußte.
    »Stirb, Dämon!« sagte Hale grimmig. »Ich habe keine Angst vor den Folgen!«
    Dann trieb er dem Vampir den Eichenpflock durchs schwarze Herz.
    Yul Carrado bäumte sich ein letztes Mal auf. Und dann setzte der Verfall des uralten Körpers ein.
    Viele Menschen hatten ihr Leben lassen müssen, um diesen Verfall zu verhindern, doch nun hielt ihn nichts mehr auf. Die Haut des Vampirs wurde grau und brüchig, und mit dem äußeren Verfall setzte auch der innere ein. Die Knochen wurden zu mehligem Staub, der dünn zu Boden rieselte.
    Überall rann dieser Staub aus der Kleidung des Vampirs, und als nichts mehr von ihm in ihr war, hielten die Dämonenbanner sie nicht mehr fest.
    Das spitze Eichenholz klapperte auf die Steinplatten, und die Kleidung des Blutsaugers breitete sich über den Staub.
    Bernard Hale hob den Pflock auf. Er schob ihn und den Hammer in den Gürtel und nahm die Dämonenbanner, die ihm das Leben gerettet hatten, ab.
    Er war stolz darauf, daß er allein mit Yul Carrado fertiggeworden war. Man sah es ihm nicht an, aber er gehörte noch lange nicht zum alten Eisen.
    Das hatte er heute nacht wohl deutlich bewiesen.
    ***
    Ich verließ die Folterkammer, wollte dem Professor zu Hilfe eilen, sah aber, daß dies nicht nötig war. Der Parapsychologe trat mir mit einer Fackel in der Hand entgegen. Triumph funkelte in seinen Augen.
    »Bravo, Professor! Eine großartige Leistung! Hervorragend! Sie sind wie ein guter Wein: Mit den Jahren werden Sie immer besser!«
    Mein Kompliment wärmte sein Herz. »Danke, Tony. Es tut gut, so etwas aus Ihrem Mund zu hören. Konnten Sie Zia Carrado vernichten?«
    Ich nickte. »Kommen Sie. Wir sehen, wie es Chao Kai geht.«
    Wir liefen die Treppe hoch, ließen das Verlies hinter uns, und im blakenden Fackelschein sahen wir den Chinesen, der mit dem Treibstoff leicht entflammbare Spuren legte.
    »Vorsichtig mit der Fackel!« warnte ich Bernard Hale.
    Chao Kai warf den leeren Kanister weg und eilte auf uns zu.
    »Was ist mit Ez Carrado?« fragte ich den Chinesen.
    Er sagte uns, wo der Vampirsohn steckte. Wir verließen die Burg. Draußen nahm ich Hale die Fackel aus der Hand und warf sie auf das Gitter, das den Schacht abdeckte.
    Im selben Moment schoß eine breite Stichflamme hoch. Sengend heiß war sie, und sie nahm uns den Atem. Aus der Tiefe des
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