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077 - Der Schrei des Vampirs

077 - Der Schrei des Vampirs

Titel: 077 - Der Schrei des Vampirs
Autoren: A.F.Morland
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dem Raum. Jimmy schrie immer noch. Der Ex-Dämon sauste die Treppe hoch. Es war nicht schwierig, Jimmys Zimmer zu finden. Er brauchte nur dem von panischer Angst erfüllten Kreischen zu folgen.
    Er wollte die Tür aufstoßen. Es ging nicht.
    Sofort setzte der Hüne seine Magie ein. Er wollte das Schloß knacken, aber es war nicht abgeschlossen. Also mußte der Vampir, der sich offenbar in Jimmys Zimmer befand, ein Möbelstück dagegengestemmt haben.
    Mr. Silver warf sich gegen die Tür.
    »Hilfe«, schrie Jimmy verzweifelt. »Helft mir! Ray will mich um… Aaahhhgggrrr…«
    Mr. Silver trat zurück. Er rammte mehrmals den Fuß gegen die Tür. Das Holz splitterte krachend. Mit jedem Tritt flog mehr aus dem Rahmen.
    Mr. Silver sah Jimmy.
    Der Junge schrie nicht mehr. Schlaff hing er in Rays Griff, und soeben beugte sich der Vampir über ihn.
    Der Ex-Dämon wuchtete sich gegen das restliche Holz, und einen Augenblick später brach er in Jimmys Zimmer. Bevor Ray Dillaway zubeißen konnte, war Mr. Silver bei ihm.
    Seine Hand schoß vor. Er packte die Schultern des Blutsaugers und riß ihn herum. Ray Dillaway stieß einen Wutschrei aus.
    Er stürzte sich sofort auf den hünenhaften Angreifer. Ein bösartiges Fauchen drang aus seiner Kehle. Jimmy kam zu sich, und Mr. Silver rief ihm zu, er solle schnellstens das Zimmer verlassen.
    Das tat der Junge auch sofort, und dann war Mr. Silver mit dem Blutsauger allein.
    Ray Dillaway wollte sofort zubeißen. Es war ihm egal, wessen Blut er trank. Daß er es mit einem Ex-Dämon zu tun hatte, wußte er nicht, aber er würde es gleich erfahren.
    Zu retten war Ray Dillaway nicht mehr. Mr. Silver konnte den jungen Mann nur noch erlösen, indem er sein zweites, unseliges Leben vernichtete.
    Als Dillaway zubiß, sprang der Hüne zur Seite, und Silbermagie machte seine Faust zur tödlichen Waffe.
    Diese setzte er dem Scheusal zwischen die Rippen, und mit Hilfe eines magischen Schocks zerstörte der Ex-Dämon alles Schwarze, das Ray Dillaway ausfüllte.
    Der Vampir riß entsetzt die Augen auf, und dann brach er zusammen. Der grausame, dämonische Ausdruck verschwand von seinem Gesicht. Er war keine Hülle mehr, in der das Böse wohnte.
    Ray Dillaway war entgiftet, erlöst. Er war tot und würde sich nie mehr erheben. Nie mehr würde er einem Menschen gefährlich werden.
    Aber das war alles, was Mr. Silver tun konnte. Er hatte den Dillaways ihren Sohn nicht zurückgeben können.
    Schritte auf dem Flur, und dann erschien Angus Dillaway. Er trat ein und musterte Mr. Silver ängstlich. Er kannte die Wahrheit bestimmt schon, aber er wollte sie nicht akzeptieren. Deshalb schaute er auch nicht auf den Toten, sondern sein verzweifelter Blick blieb an Mr. Silver hängen.
    »Tut mir leid, Mr. Dillaway«, sagte der Hüne ernst.
    Der Mann stakste herein. Er atmete schwer, und als er den Blick endlich auf seinen toten Sohn richtete, füllten sich seine Augen mit Tränen.
    »Bitte gehen Sie, Mr. Silver. Ich möchte mit meinem Jungen allein sein!«
    »Das verstehe ich«, sagte der Ex-Dämon. Er legte dem gebrochenen Mann die Hand auf die Schulter.
    »Ich hatte so große Pläne mit ihm«, flüsterte Angus Dillaway. »Ray war meine Hoffnung, meine Zukunft…«
    Mr. Silver verließ den Raum. Helen Dillaway kam zitternd von der Treppe her. Totenbleich war ihr Gesicht, verstört der Blick ihrer großen Augen.
    »Ray«, sagte sie mit kaum hörbarer Stimme. »Mein Ray…«
    Der Ex-Dämon trat ihr in den Weg. »Es ist besser, Sie kehren um, Mrs. Dillaway.«
    »Ich will zu ihm. Ich muß zu meinem Jungen. Sie dürfen mir das nicht verwehren«, schluchzte die leidgeprüfte Frau, und der Hüne gab den Weg frei.
    Sie betrat den Raum, in dem sich ihr Mann schon befand, und dann gellte ihr herzzerreißender Schrei durch das Haus.
    ***
    Die Feuerlohe schoß aus der kleinen Düse und stand über dem Feuerzeug, einen Meter lang. Die Vampire fauchten, und ich warf mich ihnen entgegen.
    Sie schienen zu wittern, daß mir kein gewöhnliches Feuer zur Verfügung stand, und jeder von ihnen versuchte sich in Sicherheit zu bringen.
    »Professor! Chao Kai!« schrie ich.
    »Ballard! Mein Gott, das ist Tony Ballard!« rief Bernard Hale erfreut aus, und dann flog die Tür, die er mit Dämonenbannern gesichert hatte, auf.
    Die Vampire wußten nicht, was sie zuerst tun sollten, mich niederkämpfen oder über den Parapsychologen und seinen Schüler herfallen.
    Ich sah Chao Kai; er drängte sich an Bernard Hale vorbei. »Tony! Du kommst im
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