Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0765 - Fehde der Mächtigen

Titel: 0765 - Fehde der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Leuchtplättchen neben dem Schott, das gleich darauf nach außen schwang.
    Hellmut trat in den Schutzraum.
    „Lareena!" rief er. „Bjo! Kommt her!"
    Er kümmerte sich nicht darum, daß er mit seinem Auftreten für Unruhe und fragende Gesichter sorgte. Für Erklärungen hatte er jetzt keine Zeit. Er sah, daß Lareena und Bjo aufstanden; die Bewegungen der Frau wirkten im Vergleich zu denen des Jungen hölzern. Bewundernd sah Hellmut, wie Bjo geschmeidig und völlig lautlos auf ihn zukam.
    „Joscan!" rief die Frau, als sie neben dem Kybernetiker auf dem Korridor stand. „Wir haben Angst."
    „Ich weiß", entgegnete er. Seine Blicke fielen wieder auf Bjo.
    „Was ist?" fragte Lareena ahnungsvoll.
    „Ich brauche ihn!" sagte Hellmut knapp.
    „Den Katzer? Was hast du vor?"
    Hellmut sah sie nur an. Er hatte keine Zeit, ihr den Plan in allen Einzelheiten darzulegen. Es kam auf jede Sekunde an.
    „Ist es... ist es für das Schiff?"
    Hellmut nickte.
    Sie drehte sich zu ihrem Sohn um und sah ihn mit einem zärtlichen Blick an.
    „Geh mit ihm, Bjo. Er weiß sicher, was er tut."
    Bjo stieß mit dem Kopf ruckartig vor und rieb ihn am Arm des Mannes. Diese Geste war das höchste Maß an Zuneigung, das er einem anderen Menschen, außer seiner Mutter, entgegenbringen konnte. Sie bedeutete: Du bist in Ordnung - ich vertraue dir.
    „Geh jetzt zurück in den Schutzraum!" bat Joscan Hellmut die Frau.
    Sie zog sich wortlos zurück.
    „Lies in meinen Gedanken, Bjo!" forderte Hellmut den rotbraungefleckten Katzer auf. „Dann weißt du, worauf es ankommt."
    Die Augen mit den länglichen Pupillen richteten sich auf Hellmut. Der Kontakt dauerte nur eine Sekunde, dann warf Bjo sich herum und stürmte dem nächsten Antigravschacht entgegen. Hellmut hatte den Jungen noch niemals auf diese Weise rennen sehen, er hätte es auch nicht für möglich gehalten, daß ein Mensch so schnell sein konnte. Der Anblick raubte ihm fast den Atem.
    Dann gab er sich einen Ruck und folgte Bjo.
     
    2.
     
    „Warum haben Sie die Verbindung wieder unterbrochen?" fragte Scarlon Thorab den Arkoniden. „Perry Rhodan hatte nicht einmal Zeit, eine Erklärung abzugeben."
    „Welche Erklärungen hätten das schon sein können?" Atlan stand unbeweglich an den Kontrollen, er sah den Kybernetiker nicht an. „Das, was sich innerhalb der Yolschor-Dunstwolke abgespielt hat, ist die Erklärung für alles, insbesondere aber für Rhodans Verrat."
    Thorab warf einen besorgten Blick auf die Bilder, die von der Ortungszentrale eingespielt wurden.
    „Wir haben die SOL völlig eingeschlossen. Das pflegt die Vorstufe eines Angriffs zu sein."
    „Ich weiß", sagte Atlan.
    „An Bord der SOL weiß man das auch!" warf Lant Dschansky ein.
    „Solange die SOL auf ihrem Platz bleibt, werden wir das Feuer nicht eröffnen", entschied Atlan. „Sobald sie sich jedoch nur einen Zentimeter bewegt, greifen wir an."
    „Das ist ja Wahnsinn!" rief Thorab bestürzt. „Sie lassen Rhodan einfach keine andere Wahl. Er wird einen Ausbruchsversuch riskieren, wenn Sie den Würgegriff unserer Schiffe nicht lockern.
    Versetzen Sie sich in seine psychologische Situation."
    „Ich sagte schon, daß wir nicht grundlos angreifen werden."
    Atlan zuckte mit den Achseln. „Es liegt an Rhodan, was geschehen wird."
    Thorab fragte: „Wollen Sie ihn für alle Ewigkeiten hier festhalten?"
    „Er hat eine Alternative", erklärte der Arkonide. „Die völlige Kapitulation."
    „Und wie soll er die übermitteln? Mit einer Brieftaube?" ereiferte sich Thorab.
    Atlan machte eine heftige Handbewegung.
    „Genug!" sagte er schroff. „Ich gebe die Befehle."
    Thorab wurde weiß im Gesicht.
    „Ja, Prätendent!"
    Sie tauschten einen grimmigen Blick, dann wandte Atlan sich wieder den Bildschirmen zu. Für Thorab stand fest, daß Atlan einen bewaffneten Zusammenstoß zu provozieren beabsichtigte.
    Der Prätendent mußte doch wissen, daß Rhodan ausbrechen würde, wenn man ihm keine Möglichkeiten für Verhandlungen ließ und die Absperrung nicht lockerte.
    Atlan wollte Rhodan den ersten Schritt überlassen; er zwang ihn geradezu, diesen ersten Schritt zu tun.
    Thorab warf Dschansky einen hilfesuchenden Blick zu, aber der Stellvertretende Kommandant sah weg.
    Vielleicht dachte er wie Thorab, aber Atlans Autorität war viel zu groß, als daß sich jemand in der Zentrale über sie hätte hinwegsetzen können.
    Zum erstenmal tat Atlan etwas nicht ausschließlich für das NEI, sondern aus Eigeninteresse. Auch Thorab war

Weitere Kostenlose Bücher