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0765 - Fehde der Mächtigen

Titel: 0765 - Fehde der Mächtigen
Autoren: Unbekannt
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Vorwärtsspringen warf der Junge sich herum und war über dem zweiten Mann, so daß der Angriff wie ein einziger Sprung wirkte. Auch der zweite Raumfahrer sank zu Boden.
    Hellmut stand da wie versteinert.
    Er fragte sich, ob er unter diesen Umständen richtig gehandelt und Bjos Geheimnis bisher für sich behalten hatte.
    Erst als der Katzer sich aufrichtete und Hellmut zuwinkte, kam wieder Leben in den Kybernetiker.
    „Gut gemacht, Bjo!" dachte er. Er gab sich erst keine Mühe, seine Bedenken aus den Gedanken auszuklammern, denn er war sich darüber im klaren, daß er Bjo nichts vorenthalten konnte.
    Hellmut rannte zwischen den Space-Jets hindurch und kletterte in die offene Pilotenkanzel einer Lightning-Jet.
    „Kommst du mit den Schaltungen klar, Bjo?"
    Lareenas Sohn winkte abermals, zum Zeichen, daß er keine Schwierigkeiten hatte. Vom Kontrollstand aus ließ sich die Schleuse von Hangar 16 öffnen. Auch der notwendige Strukturriß im Schutzschirm der SOL wurde von dort aus erzeugt.
    Die Kanzel glitt zu. Hellmut schaltete den Antigravprojektor ein.
    Er sah, daß die Schleuse bereits aufglitt. Entschlossen steuerte er das Beiboot aus der Verankerung.
    Seine Blicke hefteten sich auf die Kontrollen.
    Als das Kleinstraumschiff in die Schleusenkammer schwebte, dachte Joscan Hellmut, daß dies der Zeitpunkt war, da sein eigenmächtiges Vorgehen die Aufmerksamkeit anderer Besatzungsmitglieder erwecken mußte.
     
    *
     
    Hypertech und Hangarleiter Forgoord Vhegan war Terrageborener und galt als einer der erfahrensten Raumfahrer unter dem gesamten Hangarpersonal. Trotzdem unterlief ihm beim Eingang der Alarmmeldung aus Hangar 16 ein Fehler. Er glaubte, daß ein technischer Fehler vorlag.
    Die wenigen Sekunden, die er benötigte, um von seinem Platz an einer Positronik vor die Kontrollmonitoren zu gelangen, genügten Joscan Hellmut, um die SOL endgültig zu verlassen.
    Vhegan warf einen Blick auf die Bildschirme und registrierte, daß er sich getäuscht und die Lage falsch eingeschätzt hatte. Er stieß eine Verwünschung aus und alarmierte die Ortungszentrale. Dann stellte er eine Interkomverbindung zur Zentrale her.
    Senco Ahrat meldete sich.
    „Ausbruch aus Hangar 16!" teilte Vhegan dem Emotionauten ohne Umschweife mit. „Ortung ist unterrichtet und wird die Peilung einbringen."
    „Was ist passiert?" fragte Ahrat ungläubig.
    „Einzelheiten sind nicht bekannt, aber ich habe ein Kommando nach Hangar 16 beordert und erwarte jede Minute einen Bericht."
     
    *
     
    Ahrat war aufgesprungen und deutete mit ausgestrecktem Arm auf das kleine Flugobjekt, das sich jetzt auf den Bildschirmen abzeichnete.
    „Tatsächlich!" rief er überrascht. „Vhegan hat recht. Da ist es!"
    Deighton trat neben ihn.
    „Eine Lightning-Jet. Da hat ein Verrückter die Nerven verloren.
    Sofort anfunken und zurückbeordern." Er wandte sich um und sah, daß auch Rhodan aufmerksam geworden war. „Dieser sinnlose Fluchtversuch kann eine Katastrophe heraufbeschwören."
    „Glaubst du, der Arkonide fürchtet sich vor einem Beiboot?"
    spottete Rhodan.
    „Er könnte auf den Gedanken kommen, daß wir einen Trick versuchen. Das Beiboot könnte eine fliegende Bombe sein, die uns den Weg für die SOL freisprengen soll."
    Bevor Rhodan antworten konnte, meldete sich Vhegan. Er war nicht allein auf dem Bildschirm, sondern er hielt einen etwa siebzehnjährigen Jungen an den Armen fest.
    „Das ist Bjo Breiskoll!" sagte er zornig. „Er hat zwei Diensttuende bewußtlos geschlagen und auf diese Weise einem Begleiter den Ausbruch ermöglicht."
    Auf Deightons Gesicht erschien ein Lächeln.
    „Dieser Junge? Soll das ein Scherz sein? Das ist ja noch ein Kind."
    „Er hat sich widerstandslos festnehmen lassen", berichtete Vhegan. „Er wirkt seltsam."
    „Seltsam?" wiederholte Deighton. „Was meinen Sie damit?"
    „Er hat Katzenaugen und Pelzansätze an den Händen und im Nacken."
    Deighton warf Rhodan einen Blick zu, als wollte er sagen: Vhegan will sich wohl auf billige Art herausreden!
    „Sie sollen den Burschen in die Zentrale bringen!" ordnete Rhodan an.
    Der Cheffunker teilte mit, daß eine Verbindung zum Beiboot hergestellt war. Ein aufflammender Bildschirm bestätigte seine Information.
    Rhodan starrte einen Augenblick wie benommen auf den Bildschirm, dann stieß er hervor: „Joscan Hellmut! Sie?"
    „Ja", sagte der SOL-Geborene ruhig.
    „Ich bin unterwegs, um einen Krieg zu verhindern und die SOL zu retten."
    „Kommen Sie zurück!" schrie Rhodan.
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