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0765 - Fehde der Mächtigen

Titel: 0765 - Fehde der Mächtigen
Autoren: Unbekannt
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„Das ist ein Befehl.
    Kommen Sie zurück, oder ich bin gezwungen, die Jet unter Beschuß nehmen zu lassen."
    Hellmut schüttelte den Kopf.
     
    *
     
    „Beiboot Typ Lightning-Jet!" stellte Lant Dschansky fest. „Jemand ist von der SOL ausgestiegen."
    Atlan blickte auf die Peilbilder, die das kleine Flugobjekt auslöste und überlegte angestrengt, was dessen Erscheinen zu bedeuten haben mochte. Alles sah nach einem Trick Rhodans aus.
    Der Terraner hatte erkannt, daß er mit der SOL in einer Falle saß, aus der es kein Entkommen gab. Nun versuchte er einen Bluff.
    „Wir müssen aufpassen!" sagte Atlan zur Zentralebesatzung.
    „Da stimmt etwas nicht. Auf keinen Fall dürfen wir das Beiboot an eines unserer Schiffe heranlassen."
    „Sie denken, es könnte eine Bombe sein?" fragte Thorab bestürzt.
    Atlan beantwortete die Frage nicht, sondern gab den Befehl, eine Warnsalve gegen die Lightning-Jet abzufeuern.
    „Für den Fall, daß sie dann nicht stoppt und umkehrt, eröffnen wir Zielfeuer!" ordnete er abschließend an.
    „Vielleicht will die Gegenseite verhandeln", meinte Thorab nachdenklich.
    Erneut blieb der Arkonide stumm. Er war es leid, jeden seiner Befehle diskutieren oder rechtfertigen zu müssen.
    „Wir werden angefunkt!" meldete der Cheffunker der DEMETER in diesem Augenblick. „Die Signale kommen nicht von der SOL, sondern von dem Beiboot."
    Noch bevor er zu Ende gesprochen hatte, begannen die NEI-Schiffe, die die günstigste Position hatten, eine Warnsalve gegen das Beiboot zu feuern.
    „Nehmen Sie den Funkspruch entgegen!" sagte Thorab beschwörend.
    Atlan zögerte. Er beobachtete die Kontrollen. Wer immer das Beiboot steuerte, er hatte die unmißverständliche Warnung beherzigt und den Flug unterbrochen. Das kleine Schiff stand jetzt bewegungslos im Weltraum, etwa in der Mitte zwischen der SOL und den vordersten NEI-Schiffen.
    „Sie müssen es tun!" drängte Thorab. „Im Namen der Neuen Menschheit."
    Er merkte, daß Atlan ihn betroffen ansah.
    „Sie sprechen zu mir im Namen des NEI?" fragte Atlan.
    Mein Gott! dachte Thorab erschüttert, als er plötzlich das Problem dieses Mannes begriff. Das war also der Schlüssel.
    Dieser wurzellose Mann hatte schon immer ein Volk gesucht.
    Trotz seiner Freundschaft mit den Terranern war er dort immer ein Außenseiter geblieben, ein Einsamer der Zeit.
    Deshalb hatte er das NEI konstruiert.
    Atlan hatte sich eine Heimat schaffen wollen.
    Sicher war er sich dieser Tatsache überhaupt nicht bewußt, dachte Thorab.
    „Ich bitte Sie!" sagte er sanft. „Ich bitte Sie darum."
     
    3.
     
    „Wohin gehen Sie, Lareena?" wollte Honsker Keball wissen, als Bjos Mutter aufstand und sich dem Ausgang zuwandte. Auch die anderen sahen die großgewachsene Frau fragend an.
    „Ich muß wissen, was mit Bjo ist", erwiderte sie.
    „Es herrscht noch immer Alarm!" erinnerte Keball. „Sie dürfen den Schutzraum jetzt nicht verlassen."
    Sie ignorierte seine Ermahnung.
    Obwohl sie Joscan Hellmut vertraute, machte sie sich Sorgen um den rotbraungefleckten Katzer. Zumindest wollte sie Komty sprechen, ob sie richtig gehandelt hatte, als sie den Jungen mit Hellmut hatte gehen lassen.
    Niemand hielt sie auf, als sie den Schutzraum verließ. Die SOL-Geborenen pflegten in der Regel die Absichten und Maßnahmen anderer Menschen zu respektieren und sich weitgehend aus deren Angelegenheiten herauszuhalten.
    Als Lareena auf dem verlassenen Korridor stand, fragte sie sich, ob sie richtig handelte. Vielleicht waren Hellmut und Bjo überhaupt noch nicht am Ziel, was immer sie beabsichtigten.
    Dann brachte sie die beiden vielleicht ungewollt in Gefahr.
    Schließlich gewann ihre Sorge um den rotbraungefleckten Katzer die Oberhand, und sie ging weiter. Am Ende des Ganges stieß sie auf zwei Besatzungsmitglieder, die offenbar unterwegs waren, um eine Ablösung vorzunehmen.
    Keiner von ihnen warf ihr einen prüfenden Blick zu, sagte aber nichts.
    Lareena ging weiter. Sie erinnerte sich an die Geburt des Katzers vor siebzehn Jahren.
    Kaum, daß sie das Kind in ihren Armen gehalten hatte, war Lareena klargeworden, daß es sich von anderen Neugeborenen unterschied. Der kleine Körper war mit Pelzflecken bedeckt gewesen, und die Augen mit den länglichen Pupillen darin waren die Augen einer Katze.
    Später, als Bjo sprechen gelernt hatte, fand Lareena heraus, daß er parapsychische Eigenschaften besaß.
    Lareena erreichte den Eingang des Antigravschachts. Ihre Gedanken kehrten in die Gegenwart zurück.
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