Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0765 - Fehde der Mächtigen

Titel: 0765 - Fehde der Mächtigen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wütend auf Rhodan, aber er sah keinen Sinn darin, gegen Menschen zu kämpfen, die ebenfalls erbitterte Gegner des Konzils waren.
    Das Problem, das zwischen Rhodan und Atlan bestand, war zweifellos ein psychologisches.
    Beide waren überzeugt davon, sich voll und ganz für die Menschheit einzusetzen, aber eine lange zeitliche und große räumliche Trennung hatte dazu geführt, daß sie zwei verschiedene Wege eingeschlagen hatten. Thorab konnte sich vorstellen, daß Rhodan insgeheim darüber gekränkt war, daß man ihn innerhalb des NEI nicht anerkannt hatte. Atlan dagegen war offenbar eifersüchtig darauf bedacht, das zu erhalten, was er erreicht hatte.
    Der Schlüssel zu diesem Problem lag irgendwo in der Vergangenheit, überlegte der Kybernetiker. Er wußte zu wenig über die gemeinsamen Erlebnisse der beiden Gegner, um diesen Schlüssel zu finden. Thorab glaubte, daß die Lösung sehr einfach war - man mußte sie aber erst einmal finden, bevor man sie zur Rettung der Situation einsetzen konnte.
     
    *
     
    Bjo Breiskoll las in Hellmuts Gedanken, was er tun sollte und hielt neben dem Seitenschott von Hangar 16 an. Der Junge vibrierte förmlich vor Bereitschaft, Hellmut in dieser Sache beizustehen. Hellmut wußte, daß er sich auf ein tollkühnes Unternehmen eingelassen hatte, bei dem die Aussicht auf Erfolg sehr gering war. Aber die SOL-Geborenen, deren Vertreter und Sprecher er war, erwarteten von ihm, daß er irgend etwas zur Rettung des Schiffes unternahm.
    Hellmut hatte Rhodan in der Zentrale beobachtet und daraus den Schluß gezogen, daß es sinnlos war, mit ihm zu sprechen, jedenfalls im Augenblick.
    Hellmut blickte den Korridor hinab. Niemand war zu sehen.
    „Gut, Bjo!" sagte er. „Ich gehe hinein, und du folgst mir.
    Es werden Techniker und Raumfahrer in den Kontrollständen sein. Von den SOL-Geborenen brauchen wir keine Schwierigkeiten zu erwarten, aber sie sind dort drinnen mit Sicherheit in der Minderzahl. Es muß so schnell gehen, daß niemand Zeit zum Eingreifen hat."
    „Alles klar!" gab Bjo zurück. Er hatte eine klare Stimme, die jedoch diesmal vor Erregung heiser klang.
    Hellmut gab sich einen inneren Ruck und öffnete das Schott.
    Vor Bjo trat er in den Hangar Er war oft hier gewesen und kannte sich gut aus. Hangar 16 war der Standort von siebzehn Space-Jets, acht Lightning-Jets und fünf Drei-Mann-Jägern.
    Die Beiboote standen so dicht nebeneinander, daß es auf den ersten Blick unwahrscheinlich erschien, daß sie ohne Kollision in den Weltraum starten konnten.
    Zwischen den Beibooten hielten sich keine Besatzungsmitglieder auf. Hellmut wurde jedoch von zwei Raumfahrern im Kontrollstand entdeckt und über die Außenlautsprecher angerufen.
    „Nennen Sie Name und Mission!" wurde er aufgefordert.
    „Joscan. Hellmut auf Inspektionsgang!" sagte Hellmut ruhig.
    Sein Name war allen Menschen an Bord der SOL bekannt.
    Hellmut hoffte, daß diese Popularität ausreichte, um die beiden Männer im Kontrollstand nicht mißtrauisch werden zu lassen.
    Wenn sie jedoch auf den Gedanken kommen sollten, in der Zentrale nachzufragen, ob seine Information der Wahrheit entsprach, war sein Vorhaben gescheitert, noch bevor es richtig begonnen hatte.
    Der Kybernetiker ging betont langsam zwischen den Beibooten hindurch.
    Dann schickte er einen Gedankenauftrag an den rotbraunen Katzer, der hingeduckt neben dem Schott kauerte.
    „Vorwärts, Bjo! Schalte sie aus."
    Hellmut blieb zwischen zwei Space-Jets stehen, so daß er Bjo beobachten konnte, ohne von den Männern im Kontrollstand gesehen zu werden.
    Der junge Breiskoll huschte lautlos an der Wand entlang, seine Bewegungen wirkten trotz aller Schnelligkeit wie ein einziges Dahinfließen.
    „Du darfst sie nicht verletzen, Bjo!"
    Der rotbraungefleckte Katzer erreichte den Eingang zum Kontrollstand. Es war nicht zu erkennen, ob er dort anhielt, denn das Öffnen der Tür und das Hineingleiten in den kleinen Raum mit den transparenten Wänden wirkte wie eine Fortsetzung der einmal begonnenen Bewegung.
    Hellmut sah, daß beide Männer im Kontrollstand die Köpfe drehten, wie Puppen an unsichtbaren Drähten. Da richtete sich der rotbraungefleckte Katzer auf und sprang.
    Hellmut hatte etwas Derartiges noch nie gesehen und hätte es wahrscheinlich auch für unmöglich gehalten, wenn er kein unmittelbarer Zeuge gewesen wäre. Bjo berührte den Mann, den er ansprang, scheinbar nur flüchtig mit den Händen, aber der Angegriffene fiel sofort zu Boden. Mitten im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher