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0765 - Fehde der Mächtigen

Titel: 0765 - Fehde der Mächtigen
Autoren: Unbekannt
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Sie sah, daß ein Wachrobot ihr den Weg versperrte.
    „Sollten Sie nicht im Schutzraum sein?" erkundigte sich der Robot.
    „Ich bin unterwegs nach Deck siebzehn!" wich Lareena aus.
    Sie wußte, daß alle Roboter über den Rechenverbund gesteuert wurden. Natürlich konnte sie niemand zwingen, gegen ihren Willen im Schutzraum zu bleiben, aber es gab gewisse Regeln, an die sich die Besatzungsmitglieder zu halten pflegten.
    Die SOL-Geborenen respektierten vor allen Dingen die Anordnungen des Rechenverbunds aus SENECA und Shetanmargt, denn sie wußten, daß diese Anlage für das gewaltige Schiff unersetzlich war.
    Ohne den Rechenverbund hätte die SOL kaum gesteuert werden können.
    „Mission?" fragte der Roboter.
    „Privater Besuch!"
    „Während des Alarms gibt es keine privaten Besuche!"
    Lareena seufzte. Sie riskierte es, mit sanfter Gewalt aufgehalten zu werden, und trat an dem Robot vorbei in den Schacht.
    Der Automat hinderte sie nicht daran und holte sie auch nicht zurück. Lareena schwebte nach oben, bis sie die Plattform von Deck 17 auftauchen sah. Sie schwang sich hinüber und sprang auf ein Rollband, das sie bis zu den Räumen mit den elektronischen Kontrollanlagen führte. Diese Räume bildeten einen Teil des an die Ortungszentrale angeschlossenen Kontrollsystems.
    Als Lareena eintrat, sah sie Dutzende von Männern und Frauen an den Instrumenten sitzen. Hier wurde alles, was die Ortungstechniker in ihrer Zentrale registrierten, gespeichert und kontrolliert.
    Komty Wamman war im Augenblick beschäftigungslos. Er hatte die Beine gespreizt und weit von sich gestreckt. Im Licht der Kontrollen erinnerte sein schütteres graues Haar an staubige Grashalme. Lareena wurde von einem Gefühl der Zuneigung durchdrungen, als sie Komty Wamrpan sah. Komty war ein ruhiger und zuverlässiger Mann.
    Sicher war er nie ein besonders leidenschaftlicher Liebhaber gewesen, aber wenn Lareena überhaupt an intime Beziehungen mit einem Mann zurückdachte, dann immer in Zusammenhang mit Komty.
    Komty hörte ihre Schritte und drehte sich um.
    „Lareena!" sagte er überrascht. „Warum bist du nicht im Schutzraum? Weißt du nicht, was passiert ist? Die SOL kann jeden Augenblick unter schweren Beschuß geraten." Er zog die Augenbrauen zusammen und stellte fest: „Hellmut war bei dir!"
    „Er hat Bjo mitgenommen. Ich weiß nicht, was sie vorhaben."
    „Mißtraust du Hellmut? Er war hier und wollte wissen, wo du dich aufhältst."
    „Ich will nur wissen, was mit Bjo geschehen ist."
    Komty bewegte sich unruhig auf dem Sitz. „Solange Alarmzustand herrscht, kann ich diesen Platz nicht verlassen, Lareena. Das mußt du verstehen. Ich kann dir nicht helfen."
    Sie nickte bekümmert.
    Bevor sie etwas sagen konnte, summte der Interkom, und die Stimme von Galbraith Deighton klang auf.
    „SOL-Geborene Lareena Breiskoll! Kommen Sie bitte in die Hauptleitzentrale. Lareena Breiskoll!"
    Komty und die Frau tauschten einen schnellen Blick.
    „Was kann das bedeuten?" fragte Komty bestürzt.
    „Sie haben Bjo!" entgegnete Lareena. „Was wir all die Jahre verhindern konnten, ist jetzt eingetreten."
     
    *
     
    Die Situation, in der er sich befand, entbehrte nicht einer gewissen Komik, aber Joscan Hellmut fühlte sich alles andere als erheitert. Die Energiesalven, die über die Lightning-Jet hinweggefegt waren, hatten ihm deutlich gemacht, welches Schicksal ihm bevorstand, wenn er sich näher an die Schiffe des NEI heranwagte.
    Die Bedrohung durch die Kanonen der SOL war nicht geringer einzuschätzen.
    „Sie haben gesehen, was los ist!" meldete sich Rhodan erneut über Funk. „Man wird Sie nicht anhören. Wenn Sie weiterfliegen, wird man Sie unter Zielfeuer nehmen."
    „So schnell gebe ich nicht auf", antwortete Hellmut. Er mußte sich zu einer ruhigen Sprechweise zwingen. Rhodan sollte nicht merken, wie nervös und ängstlich der Mann in der Jet war.
    „Ich will Ihren guten Willen anerkennen", fuhr Rhodan fort. „Sie müssen mit keinem Verfahren rechnen, wenn Sie jetzt umkehren."
    Hellmut mußte lachen. Es tat ihm gut.
    „Kein Verfahren macht mir Angst!"
    „Sie haben sich zuviel vorgenommen!" Rhodan blieb ernst.
    „Das ist eine Angelegenheit, von der Sie viel zu wenig verstehen, um etwas unternehmen zu können. Überschätzen Sie sich nicht."
    „Ich besitze sicher nicht die Qualifikation", stimmte Hellmut zu.
    „Aber als Vertreter der SOL-Geborenen muß ich etwas zur Rettung unseres Schiffes unternehmen."
    „Das ist nicht Ihr Schiff
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