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0757 - Welt ohne Menschen

Titel: 0757 - Welt ohne Menschen
Autoren: Unbekannt
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den Verletzten an Bord der HÜPFER."
    Bevor LOGIKOR Einwände erheben konnte, schaltete Langur ihn ab und steckte ihn in die Tasche. Er wußte selbst, was alles gegen den geplanten Transport sprach, aber er war so tief in diese Sache verstrickt, daß er einfach zum Handeln gezwungen war.
    Langur knickte alle viere ein und beugte sich dicht über das Wesen. Dabei machte er eine erstaunliche Feststellung. Das, was er bisher für Hauptlappen gehalten hatte, war in Wirklichkeit eine Art künstliche Haut. Nur an verschiedenen Stellen, den Klauen und dem kugelförmigen Oberteil mit den Sinnesorganen, trat die eigentlich Haut des Wesens sichtbar hervor.
    Wozu trug das Wesen diesen Schutz?
    Offenbar mußte sein Körper geschützt werden - vielleicht vor irgendwelchen Chemikalien, mit denen es gearbeitet hatte. Oder handelte es sich womöglich um eine Isolation?
    Langur setzte seine Analyseinstrumente ein, Die künstliche Haut des Eingeborenen besaß keine besonderen Eigenschaften - im Grunde genommen war sie sinnlos. Sogar der Niederschlag durchdrang sie und gelangte bis auf die eigentliche Haut.
    Langur schob seine Arme unter den Körper des Eingeborenen und hob ihn behutsam hoch. Der Verletzte gab Geräusche von sich, die alles mögliche bedeuten konnten.
    Langur wollte irgend etwas Beruhigendes sagen, unterdrückte diesen Wunsch jedoch, da die Gefahr, völlig mißverstanden zu werden, nicht von der Hand gewiesen werden konnte.
    Der Forscher richtete sich auf und ging langsam in Richtung der HÜPFER. Dabei bewegte er sich so, daß der Körper des Unbekannten nicht erschüttert werden konnte.
    Der Niederschlag kam jetzt in wahren Sturzbächen vom Himmel und beeinträchtigte die Leistungsfähigkeit der fühlerähnlichen Sinnesorgane auf Langurs Körperoberfläche.
    Langur beeilte sich, denn er rechnete damit, daß sich das Wetter noch weiter verschlechtern würde.
    Die Alarmanlage (oder was immer es war) begann wieder zu schlagen.
    Langur erinnerte sich an die letzte Serie von Tönen: Eins, zwei, drei, zwölf. Genau wie LOGIKOR vorhergesagt hatte. Eins, zwei und drei waren bereits wieder ertönt. Nun hätten dreizehn Töne folgen müssen. Doch die Anlage erklang nur einmal.
    Langur war irritiert.
    Er kümmerte sich jedoch nicht weiter um diese Sache, denn er hatte den Hüpfer erreicht. Er trat zwischen zwei Schwammstützen und kletterte vorsichtig in die Schleuse.
    Im Innern des Raumfahrzeugs legte er den Fremden auf den Boden.
    Wenn er ehrlich war, mußte er zugeben, daß er nichts erreicht hatte. Er hatte den Eingeborenen von einer Stelle zur anderen geschleppt, aber den Zustand des Wesens hatte er nicht verbessern können.
    In diesem Augenblick kam ihm ein phantastischer Gedanke.
    Was würde geschehen, wenn er das Geschöpf in die Antigravwabenröhre steckte?
    Auf ihn wirkte der Aufenthalt in der Röhre in jeder Form belebend und erfrischend.
    Natürlich konnte es bei dem Eingeborenen gerade umgekehrt sein.
    Da das Wesen aber so schwer verletzt war, daß es offensichtlich vom Tod bedroht war, mußte Douc Langur alles versuchen, um ihm zu helfen.
    Er zog LOGIKOR heraus und teilte ihm mit, was er vorhatte.
    „Es ist eine Behandlung, die sich nur auf Spekulationen gründet", urteilte die Kugel erwartungsgemäß. „Die Folgen können endgültig sein."
    Langur war verunsichert. Wie hatte er auch erwarten können, daß LOGIKOR ihn ermuntern würde?
    Hatte er überhaupt noch eine Wahl?
    Er konnte darauf warten, daß der Eingeborene starb.
    Er konnte ihn aber auch in die Röhre stecken und auf ein Wunder hoffen.
    Ich habe alles völlig falsch angefaßt! dachte Langur verzweifelt.
    Er sehnte sich zurück zum MODUL und zu den festgelegten Forschungsaufträgen. Seit er die Unendliche Schleife verlassen hatte, um das so unverhofft im Zentrum einer unbekannten Galaxis aufgetauchte Sonnensystem zu untersuchen, hatte er begonnen, sich in Dinge zu verstricken, die offensichtlich über seine Fähigkeiten hinausgingen.
    Wenn ihn nur seine Erinnerung nicht im Stich gelassen hätte!
    Die Erinnerung an seine Heimat und an den Umgang mit anderen Wesen hätte ihm helfen können. So mußte er sich auf seine mehr oder weniger spontanen Einfälle verlassen. Daß er überhaupt Ideen hatte, schien zu beweisen, daß in seinem Unterbewußtsein wesentlich mehr Wissen verborgen war als ihm offiziell zur Verfügung stand.
    Wenn er nur den Schlüssel dazu gefunden hätte!
    Eine Zeitlang stand er einfach da und ließ seinen Gedanken freien Lauf.
    Durch
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