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0757 - Welt ohne Menschen

Titel: 0757 - Welt ohne Menschen
Autoren: Unbekannt
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Geschöpf damit auf. Einen Augenblick wand es sich in seinem Griff und gab seltsame Laute von sich, dann stieß Langur es zurück.
    Es knickte in der Körpermitte ein, gab ein zischendes Geräusch von sich und prallte gegen einen Aufbau. Papierpäckchen rutschten aus ihrer Halterung und stürzten auf das Wesen herab.
    Langur blieb abwartend stehen.
    Er machte sich bereits Sorgen, ob er nicht allzu heftig reagiert und den Eingeborenen verletzt hatte.
    Das Wesen gab wimmernde Laute von sich und rutschte über den Boden von Langur weg.
    Der Forscher überlegte teilnahmsvoll, was er nun unternehmen konnte. Auf keinen Fall wollte er, daß seine Beziehungen zu dem Eingeborenen von Anfang an durch diesen Zwischenfall getrübt wurden. Angesichts der Pläne, die Langur verfolgte, wäre eine solche Entwicklung geradezu tragisch gewesen.
    Hastig zog er LOGIKOR aus der Tasche.
    „Er hat mich angegriffen! Offenbar aus Angst. Was kann ich tun?"
    „Zurückhaltung!" riet die Rechenkugel.
    „Gut", sagte Langur. Er war gerade im Begriff gewesen, zu dem Fremden zu gehen und ihm auf die Beine zu helfen. Zweifellos war das ein Unterfangen, das völlig falsch verstanden werden konnte.
    Um seinen guten Willen zu zeigen, ging Langur zu den vom Aufbau gefallenen Papierpäckchen und hob sie auf, um sie wieder an ihren Platz zu stellen.
    Der Eingeborene hatte das offensichtlich beobachtet. Er gab einen Schrei von sich und kam wieder auf die Beine. Wieder stürmte er auf Langur zu.
    Diesmal war der Forscher noch vorsichtiger. Er wich aus, so daß das Wesen ihn nur streifte und weiterstürmte.
    „Er macht einen sehr emotioneilen Eindruck", stellte LOGIKOR fest.
    „Das kann man wohl sagen!"
    Stimmte Langur zu.
    Seine Überlegenheit war ihm geradezu peinlich. Wenn er daran dachte, welche psychologische Folgen das für eine eventuelle Zusammenarbeit haben konnte, fühlte er beinahe Verzweiflung.
    Der Eingeborene drehte sich herum und schwang die Arme wie Keulen. So kam er auf Langur zu.
    Der Forscher parierte mühelos einen Hieb und hielt das Wesen fest.
    Diesmal gab er ihm nur einen schwachen Schubs, der jedoch ausreichte, um den Angreifer quer durch den Gang zu schleudern, wo er sich an einem Aufbau gerade noch festhalten konnte.
    „Ich bin außerordentlich friedlich!" sagte Langur, obwohl er nicht die geringste Hoffnung hatte, daß der andere ihn verstehen würde. „Ich bin hier, weil ich ein Problem habe. Das heißt, eigentlich habe ich zwei Probleme. Ich suche das MODUL und meine Identität."
    „Warum redest du zu ihm?" fragte LOGIKOR.
    „Ich nehme an, daß er den Tonfall meiner Stimme interpretieren kann."
    „Sinnlos."
    „Ja", sagte Langur, ohne seine Sehorgane von dem Eingeborenen zu wenden. „Mich wundert nur, daß er noch nicht auf die Idee gekommen ist, mich mit irgendwelchen Waffen anzugreifen. Er müßte Waffen besitzen."
    „Das kann noch kommen", befürchtete der Rechner.
    „Am Ende hält er mich für einen Roboter!" Langurs Stimmung verschlechterte sich weiter. „Das könnte ein Grund für seine Aggressivität sein."
    „Er entfernt sich", erwiderte LOGIKOR.
    Tatsächlich zog das zweibeinige Wesen sich jetzt weiter zurück.
    Es hatte offenbar eingesehen, daß seine Angriffe sinnlos waren.
    Vielleicht ergab sich jetzt endlich eine Chance für Verhandlungen - wie immer sie geführt werden konnten.
    Langur folgte dem Fremden vorsichtig, immer in einem bestimmten Abstand, damit der andere nicht denken konnte, Langur wollte auf ihn losgehen.
    Der Dämon ist viel stärker als ich. Ich kann die Sachen nicht retten für den Kardinal. Schnell weg von hier, Kleiner Arlo. Aber er ist am Eingang. Er versperrt den Eingang, damit du nicht rauskommst, Kleiner Arlo.
    Ich stolpere rückwärts. Alles tut mir weh von den Schlägen, die mir der Dämon verpaßt hat.
    Es gibt nur einen Ausweg. Ich muß auf die Kisten klettern, die Scheibe im runden Fenster einschlagen. Dann kann ich versuchen, an der Fassade runterzuklettern und den freien Platz zu erreichen. Dort kann ich wegrennen.
    Draußen sind die Aphiliker, hat Fosconti gesagt, aber die sind nicht so schlimm wie der Dämon.
    Er folgt mir.
    Ich erreiche die Kisten. Sie stehen noch da, wie ich sie aufgestapelt habe.
    Jede Bewegung tut mir weh, aber ich komm' hinauf. Ich ziehe mich hoch, dann kauere ich im Fenster. Mit einem Bein hole ich aus und trete die Scheibe ein.
    Als ich hinausblicke, wird mir schwindlig.
    Aber ich muß es versuchen.
    Ich schiebe mich aus dem Fenster und lasse
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