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0757 - Welt ohne Menschen

Titel: 0757 - Welt ohne Menschen
Autoren: Unbekannt
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Spiegelbild.
    Langurs eigentlicher Körper ähnelte einer kurzen Tonne, die einen Durchmesser von siebzig Zentimetern und eine Höhe von fünfzig Zentimetern besaß. Die Farbe dieses Körpers war dunkelgrau.
    Der Körper wurde in der Mitte von einem breiten Metallband umschlossen, an dem mehrere, verschieden große Kunststofftaschen hingen. Der Gürtel mit den Taschen war Langurs einziges Kleidungsstück.
    Aus der Unterseite von Langurs Körper ragten vier ein Meter lange und sehr muskulöse Beine hervor. Von oben betrachtet, standen diese Beine quadratisch zueinander, die Füße endeten in scharfen, hellroten und dreigelenkigen Klauenzehen.
    Langur war Paßgänger und besaß einen überaus festen Stand.
    Die Arme Langurs waren nicht weniger muskulös als die Beine.
    Ihre Länge betrug siebzig Zentimeter. Die Greifhände des Forschers ähnelten den Füßen, waren jedoch wesentlich feiner und geschmeidiger. Sie gestatteten ihm, auch schwierige manuelle Schaltungen auszuführen.
    Neben der Stellung der Beine verrieten drei senkrecht verlaufende Schlitze in Langurs Körper, wo sich die Vorderseite dieses Wesens befand. Diese zwei Zentimeter breiten und zehn Zentimeter langen Spalten enthielten die Sprechorgane Langurs.
    Auf der flachen Oberseite von Langurs Körper befanden sich drei runde, transparente Flächen von elf Zentimeter Durchmesser.
    Mit ihrer Hilfe konnte Langur verschiedene Energiearten in sich aufnehmen, die ihm als Nahrung dienten.
    Ebenfalls auf der Körperoberfläche gab es sieben kleine Mulden, aus denen je ein dreißig Zentimeter langer, fransenartig aufgeblätterter Fühler ragte. Das waren Langurs Sinnesorgane, mit denen er nach Bedarf sah, roch, hörte, tastete, schmeckte, sympathisierte und anti-pathisierte.
    Langur besaß ungewöhnliche Körperkräfte, bei einer Schwerkraft von einem Gravo wog er zweieinhalb Zentner.
    Seitdem er mit der HÜPFER allein war, geschah es oft, daß Douc Langur seinen eigenen Körper intensiv betrachtete.
    Sein Gedächtnis ließ ihn nämlich auch in einer anderen Beziehung im Stich.
    Langur wußte nicht, ob er ein organisches Wesen oder ein Roboter war.
     
    2.
     
    Alaska Saedelaere erwachte und wußte, daß er sich auf der Erde befand.
    Sein Bewußtsein funktionierte einwandfrei, sein Verstand begann angestrengt zu arbeiten. Dagegen wurde sein Körper von einer umfassenden Schwäche gelähmt.
    Alaska erinnerte sich, daß er durch den Zeitbrunnen von Derogwanien gegangen war. Den Anzug der Vernichtung hatte er jenem seltsamen Wesen überlassen, das sich Callibso nannte.
    Auf Derogwanien hatte Alaska Saedelaere die Vision einer von Menschen verlassenen Erde erlebt.
    Dieser entsetzliche Gedanke aktivierte ihn.
    Er hob den Kopf und öffnete die Augen.
    Er wurde sich des heulenden Windes bewußt, der roten Sand über eine Ebene trieb. Das Land ringsum war karg und hügelig.
    In der Nähe standen einige im Verlauf der Jahrtausende fast bis zur Unkenntlichkeit zerfressene steinerne Riesen. Alaska erinnerte sich an die Steinfiguren, die den Zeitbrunnen von Derogwanien begrenzt hatten.
    Etwas weiter entfernt erblickte der Mann mit der Maske einen aus mächtigen Steinklötzen bestehenden Torbogen.
    Das Sonnentor von Tiahuanaco!
    Mühsam richtete er sich endgültig auf. Der Wind war immer noch stärker, als er angenommen hatte.
    Vergeblich schaute sich der Transmittergeschädigte nach den Spuren eines Zeitbrunnens um.
    Tiahuanaco, die angeblich älteste Stadt der Erde. Nur dunkel erinnerte sich Alaska Saedelaere an die Legenden, die sich um diesen Platz rankten.
    Wenn es hier einen Zeitbrunnen gab, dann war er unmittelbar nach Alaskas Ankunft erloschen.
    Der Zellaktivatorträger erinnerte sich an die Worte Callibsos, der vorhergesagt hatte, daß es für Alaska keine Möglichkeit der Rückkehr geben würde.
    Alaska drehte sich langsam um die eigene Achse.
    Kein einziger Mensch war in der Nähe.
    Der hagere Mann in seiner einfachen Raumfahrerkombination bekam einen trockenen Mund. Wieder stiegen die Bilder der Vision in ihm auf. Er verdrängte sie mit Entschlossenheit, denn er wollte und konnte nicht an den Wahrheitsgehalt der Vision glauben.
    Wenn es hier oben, auf dem Altiplano, keinen Menschen gab, bedeutete das überhaupt nichts.
    Wahrscheinlich brauchte er nur nach Tiahuanaco hinüberzugehen, um auf Menschen zu treffen.
    Alaska schätzte, daß es früher Nachmittag war. Sandwolken verdunkelten große Teile des Himmels, so daß die Sonne nur als blaßrote Scheibe zu sehen
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