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0757 - Welt ohne Menschen

Titel: 0757 - Welt ohne Menschen
Autoren: Unbekannt
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zugeredet hätte.
    „Du darfst das nicht wieder tun, Kleiner Arlo", sagte Fosconti zu mir. „Sie könnten auf den Gedanken kommen, daß ich nicht aphilisch bin, weil ich dir Asyl gewähre."
    Ein andermal sagte er: „Die Aphilie ist die schlimmste Plage, die jemals über die Menschheit gekommen ist."
    Dann war er ganz niedergeschlagen.
    „Wenn sie jemals herausfinden, daß ich immun bin, bringen sie mich weg, Kleiner Arlo! Das wäre auch für dich sehr schlimm, denn sie nehmen keine Rücksicht auf die Kranken."
    Ich verstand ihn nicht, aber wenn er nicht wollte, daß sie was herausfanden, würden sie es auch nicht schaffen. Fosconti war schlauer als die anderen.
    Vor ein paar Tagen war er zum letztenmal da. Er redete komisches Zeug, so daß ich ihn überhaupt nicht mehr verstand.
    „Es geht zu Ende, Kleiner Arlo! Die Erde wird in den Schlund stürzen. Wer weiß, was mit uns geschieht! Chaos herrscht überall. Zum Glück gibt es jetzt ein Medikament, sie nennen es PILLE.
    Es immunisiert die aphilischen Menschen. Jetzt können wir wenigstens hoffen, daß wir als fühlende Wesen enden werden."
    Dann passierte was.
    Ich weiß nicht, was. Einige Zeit war ich wie im Schlaf. Ich rührte mich nicht und dachte nicht. Alles war schwarz.
    Als es vorüber war, blieb alles still.
    Niemand kam mehr. Fosconti nicht, Besucher nicht und die Kerle nicht.
    Ich habe Angst, daß die Kerle den Kardinal weggeschafft haben, weil er immun war.
    Die Besucher lassen sie nicht mehr herein, weil sie die geheimen Sachen für sich haben wollen.
    Ich mach' mir eine Dose auf.
    In die Tasche geh'n dreißig Dosen, so daß ich nicht wegen jeder Dose zur Kantine rüber muß.
    Solange ich in der Kantine bin, können die Kerle reinkommen und an die geheimen Sachen gehen. Deshalb darf ich nicht so oft in die Kantine, ist doch klar.
    Ja, auf den Kleinen Arlo kann man sich verlassen.
    Wenn Fosconti wiederkommt, wird er sehen, wie gut ich aufgepaßt habe.
    „Die Geheimbibliothek des Vatikans ist mit die wertvollste Historie der Menschheit aus der Vergangenheit", sagte der Kardinal einmal zu mir. „Es ist unsere Aufgabe, sie vor Beschädigungen und Diebstahl zu schützen."
    Kardinal, solange der Kleine Arlo hier ist, wird keiner der Kerle an die Sachen rankommen. Das ist sicher.
    Wenn es nur nicht so still wäre.
    Man könnte glauben, es ist niemand mehr hier in diesen vielen großen Gebäuden.
     
    5.
     
    Der Planet, auf den die HÜPFER zuflog, war wunderschön, vielleicht die schönste Welt, die Douc Langur bisher auf der Unendlichen Schleife vom Weltraum aus beobachtet hatte.
    Doch das war ein optischer Eindruck, der nichts über die geologischen und atmosphärischen Verhältnisse aussagte.
    Immerhin ließ der Blick durch die transparente Bugkuppel den Schluß zu, daß es sich um einen Sauerstoffplaneten handelte.
    Solche Welten, diese Erkenntnis hatte der Forscher auf seiner bisherigen Reise gewonnen, waren selten von hochzivilisierten Wesen bewohnt. Hochentwickeltes, intelligentes Leben brauchte in der Regel bessere Umweltbedingungen.
    Auf dem bisher zurückgelegten Weg hatte Langur nur die Spuren von zwei Zivilisationen, die sich als hochentwickelt bezeichnen durften, gefunden. Natürlich war er auf viele planetare Intelligenzen gestoßen und auch auf solche, die ihr eigenes Sonnensystem erobert hatten.
    Aber was bedeutete das schon?
    Eine Zivilisation, die man mit Recht als hochentwickelt bezeichnen durfte, mußte über die Grenzen ihrer eigenen Galaxis hinaus vorgedrungen sein.
    Das war der Maßstab, den Douc Langur als gültig ansah.
    Seitdem er vom MODUL getrennt worden war, hatte der Forscher sich oft gefragt, wie er den Vertretern eines solchen hochentwickelten Volkes gegenübertreten sollte, wenn es tatsächlich einmal zu einem Kontakt kam.
    Langur befürchtete, daß er dann von einem Zustand völliger Unsicherheit befallen würde, denn er war sich nicht darüber im klaren, wie er sich präsentieren sollte.
    Hochentwickelte Wesen waren mit Sicherheit in der Lage, Langurs Status sofort zu durchschauen.
    Sie würden wissen, ob sie es mit einem Roboter oder mit einem Vertreter eines gleichgestellten Volkes zu tun hatten.
    Langur würde die Schmach, als Roboter klassifiziert zu werden, bestimmt nicht überstehen.
    Einerseits wollte Langur sich endlich Gewißheit verschaffen, andererseits schreckte er vor der Wahrheit zurück.
    In Gedanken versunken, schaltete er die Detailbeobachtung ein.
    Als die ersten Bilder erschienen, fuhr er auf dem
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