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0751 - Testfall Sonnenbote

Titel: 0751 - Testfall Sonnenbote
Autoren: Unbekannt
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Bord der SOL. Es sind neue Generationen herangewachsen. So wie die Besatzung der SOL zur Erde steht und zur Milchstraße, so sehen dich die Menschen auf den Planeten des früheren Solaren Imperiums. Für die jüngeren Generationen bist du nur ein Name, vielleicht eine Legende, für die älteren eine Erinnerung an bessere Zeiten. Für keine Generation bist du die Wirklichkeit."
    „Gerade deshalb wäre es richtig, ihnen die Realität zu zeigen", erwiderte Rhodan.
    „Nein", bemerkte ich. „Das ist ein Irrtum. Die Realität wäre zu nüchtern. Sie wäre vielleicht ernüchternd. Und das wäre schlimm."
    Rhodan musterte mich intensiv. Ich hielt seinem Blick stand.
    „Sie haben die Begeisterung der Massen nie erlebt, die vom Vhratokult gefangen sind", fügte ich hinzu. „Sie können das nicht beurteilen. Sie haben das Herz des Konzils zerschlagen, das bedeutet aber noch nicht, daß man diesen Sieg hier in der Milchstraße zu beurteilen weiß. Man hat noch nicht einmal eine Ahnung davon. Und man steht noch immer unter der Diktatur der Laren. Das alles sind Faktoren, die Sie berücksichtigen müssen."
    Rhodan trank erneut einen kleinen Schluck Kaffee.
    Nachdenklich senkte er den Kopf, und ich begann, ihn zu verstehen. Was auch immer in den letzten anderthalb Jahrhunderten geschehen sein mochte, er war immer der Mann gewesen, der versucht hatte, die Geschicke der Menschheit mit offensiven Entscheidungen zu lenken.
    Die Erfolge, die er dabei erzielt hatte, waren für mich überwältigend. Rhodan selbst mußte das Gefühl haben, unmittelbar vor der Neugeburt einer in sich geeinten und mächtigen Menschheit zu stehen.
    Er hatte seinen grundlegenden Irrtum noch nicht in voller Konsequenz erkannt. Er hatte noch nicht begriffen, daß es nicht galt, aus tiefer Sorge für die Menschheit heraus die heimatliche Milchstraße zu erobern, sondern daß es für ihn darauf ankommen mußte, bei eben dieser Menschheit die alte Anerkennung zu finden. Sobald er das erfaßt hatte, mußte er das Gefühl haben, vor einem Abgrund zu stehen. Er wußte, daß es ein Neues Einsteinsches Imperium gab, aber das war auch alles.
    Was ihm über die Geschichte der letzten anderthalb Jahrhunderte bekannt geworden war, das hatte er von mir. Ich aber war selbst nicht gerade gut informiert. Nur ungern erinnerte ich mich daran, daß er mich mit allerlei Fragen in Verlegenheit gebracht hatte.
    „Sie bleiben bei Ihrem Vorschlag, Quohlfahrt?" fragte er mich.
    „Natürlich", sagte ich entschlossen. „Sie müssen auf einem jener Planeten landen, auf dem der Vhratokult blüht. Dort müssen Sie Ihren großen Auftritt haben, der die Massen mitreißt und so den großen Umschwung zu Ihren Gunsten einleitet.
    Etwas anderes ist nicht möglich."
    „Ich bin ganz der Meinung dieses leicht verfetteten Gentlemans", sagte Gucky.
    „Welche Welt schlagen Sie vor?" fragte Rhodan mich.
    „Denmork II", antwortete ich, nachdem ich kurz überlegt hatte.
    „Es ist ein Planet, der zum früheren Imperium gehörte. Ich habe erfahren, daß der Vhratokult dort besonders eifrig gepflegt wird.
    Denmork II ist natürlich vom Konzil kassiert worden, wird aber von den Laren weitgehend in Ruhe gelassen. Ich war einmal..."
    „Du warst schon mal dort?" fragte Gucky.
    „Natürlich nicht", erwiderte ich. „Alles, was ich von Denmork II weiß, habe ich aus einem Film."
    „Das ist natürlich eine äußerst zuverlässige Information", bemerkte Mentro Kosum spöttisch.
    „Ich habe keine bessere. Tut mir leid."
    „Wir werden den Vorschlag prüfen", bestimmte Rhodan. „Wir sehen uns Denmork II an und landen dort, wenn es möglich ist."
    Er wandte sich an Fellmer Lloyd.
    „Haben wir schon etwas von Atlan und dem NEI gehört?"
    Der Telepath schüttelte den Kopf.
    „Nichts weiter", sagte er.
    Ein Verband von zwölf Raumschiffen stieß aus den Energiewirbeln der Provcon-Faust hervor. Er ging augenblicklich auf Kurs Orion-Arm. Auffallend war, daß jeweils fünf Raumer aus der Klasse der 1.800 Meter durchmessenden Imperiums-Schlachtschiffe einen der beiden 2.500 Meter durchmessenden Transportraumer kugelförmig einschlossen und so gegen Angriffe absicherten.
    Der Verband beschleunigte mit Höchstwerten, bis eine Geschwindigkeit erreicht war, die einen Übergang zum überlichtschnellen Raumflug unter vertretbarem Energieaufwand ermöglichte.
    Julian Tifflor atmete unwillkürlich auf, als die NEI-NU-TRANS-4 aus dem Einsteinschen Kontinuum verschwand.
    Mit ungewöhnlicher Aufmerksamkeit beobachteten
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