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0751 - Testfall Sonnenbote

Titel: 0751 - Testfall Sonnenbote
Autoren: Unbekannt
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obwohl es in der Hauptleitzentrale des Schiffes dröhnte, als ob die Schiffszelle zerberste.
    Direkt vor der NEI-NU-TRANS-4 befanden sich die restlichen drei Schlachtschiffe, die scheinbar mühelos allem Gegenfeuer trotzten.
    Julian Tifflor entspannte sich. Er spürte, wie das Wachbewußtsein Tako Kakutas sich in den Vordergrund schob und sein eigenes Ich mehr und mehr verdrängte. Dann verschwamm das Bild der Hauptleitzentrale vor seinen Augen.
    Tako Kakuta teleportierte mit dem Körper Julian Tifflors durch eine Strukturlücke. Er rematerialisierte in der Hauptleitzentrale des Kommandoschiffs, wo etwa zwanzig Überschwere an den Geräten saßen.
    Kakuta-Tifflor griff zum Energiestrahler und richtete ihn auf die Sammelpositronik.
    In diesem Moment bemerkte einer der hochdekorierten Offiziere den Terraner in der Zentrale. Er brüllte wütend auf und schoß förmlich aus seinem Sessel empor. Unglaublich schnell zuckte seine olivgrüne Hand zum Energiestrahler.
    Kakuta-Tifflor feuerte bereits. Ein gleißend heller Energiestrahl fraß sich in die Sammelpositronik und vernichtete diese durch den darin spontan entstehenden Hitzestau, der Temperaturen von mehreren tausend Grad Celsius erreichte.
    Dann warf sich Kakuta-Tifflor zur Seite. Der Überschwere wagte es nicht, mit seinem Energiestrahler auf ihn zu feuern.
    Er schleuderte seine Waffe auf den Terraner und brüllte einige Befehle. Sämtliche Offiziere sprangen aus ihren Sesseln und versuchten, den Terraner zu packen.
    Tako Kakuta teleportierte auf eine Konsole. Von hier aus feuerte er mitten in den bereits flackernden Hauptbildschirm hinein. Während dieser unter Donnergetöse implodierte, sprang der Mutant in die Hauptleitzentrale des Transporters zurück.
    Sekunden später änderte sich die Situation entscheidend.
    Die drei letzten Walzenraumer, die sich dem NEI-Verband bisher so energisch entgegengestellt hatten, wandten sich zur Flucht.
    Sie rasten unter hoher Beschleunigung davon und nahmen den Raumer, dem Kakuta einen Besuch abgestattet hatte, schützend zwischen sich.
    „Wir lassen sie in Ruhe", sagte Tifflor.
    Unter dem Hauptbildschirm blinkte eine grüne Leiste. Sie zeigte an, daß die NU-TRANS mit Höchstwerten beschleunigte.
    Eine Handbreit neben der Leiste befand sich eine Tafel mit 360 winzigen Leuchtelementen.
    Eines davon glühte in einem erschreckenden, roten Licht.
    „Raumschlacht im Sektor Blau/45 83 2-Sieben", sagte der Funker und zeigte mit ausgestrecktem Finger auf den Ortungsschirm der Raumerfassung. „Nur zwölf Lichtjahre von hier. Es sieht so aus, als versuche ein Verband, in Richtung Orion-Arm zu fliegen."
    „In die Erdlücke?" fragte Thure Pasker. „Der Vhratojünger träumt wieder einmal von der Ankunft des Sonnen boten, wie?
    Du meinst, wenn der Vhrato in der Galaxis erscheint, dann wird er mit Donnergetöse und Lichtjahre weit sichtbarem Energiefeuer bis dorthin vorstoßen, wo sich ehemals die Erde befand?
    Wenn du dich nur nicht irrst."
    Das Haupttürschott öffnete sich. Thure Pasker drehte sich um.
    Er preßte die Lippen zusammen, als er Olof Enaskat, den greisenhaften Sicherheitsvhratonen hereinkommen sah.
    Unwillkürlich fragte er sich, ob seine Verfehlung bereits aufgedeckt worden war. Hatte man den Attentäter doch noch verhaftet, und hatte dieser ihn verraten?
    Olof Enaskat blieb vor Thure Pasker stehen. Er blickte mit verkniffenen Augen zu ihm auf.
    „Ich habe gehört, daß du den Attentäter beinahe erwischt hättest?"
    „So ist es", antwortete Thure knapp.
    „Hm. Und warum nur beinahe?"
    „Er war schneller als ich. Immerhin hatte er einen Vorsprung.
    Ich kam viel zu spät auf dem Gang an, der zur Straße führte.
    Ich sah noch, wie die Tür sich schloß. Als ich dann an der Straße war, da war der Mann bereits in der Menge verschwunden.
    Es war hoffnungslos."
    Das Gesicht des Vhratonen veränderte sich nicht.
    Mit unverhohlenem Argwohn musterte er den jungen Mann.
    „Ich erinnere mich daran, daß wir kurz vor dem Zwischenfall etwas besprochen haben", sagte Enaskat.
    Thure Pasker richtete sich in gut gespielter Empörung ruckartig auf.
    „Erwartest du, daß ich dir die Freundschaft kündige?" fragte er scharf.
    Olof Enaskat hatte offensichtlich nicht damit gerechnet, daß er soweit gehen würde. Er zuckte zurück. Sein Gesicht entspannte sich zu einem Lächeln. Er klopfte Pasker wohlwollend gegen den Arm.
    „Schon gut", erwiderte er. „Ich wollte dich lediglich prüfen, und ich habe keine Lust, mein Leben bei einer
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