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0751 - Testfall Sonnenbote

Titel: 0751 - Testfall Sonnenbote
Autoren: Unbekannt
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nur gequält, und die anderen blickten mich ungeduldig an, weil ich die Diskussion unterbrochen hatte.
    „Also?" fragte Rhodan.
    Ich räusperte mich und heuchelte ein wenig Verlegenheit. Dabei blickte ich kurz über die Schulter zurück und stellte erleichtert fest, daß keiner meiner stets um meine Gesundheit besorgten Freunde die Anregung des Mausbibers aufnehmen wollte.
    Meine Stimmbänder schienen also noch einigermaßen in Sicherheit zu sein.
    Icho Tolot erriet meine Gedanken. Er öffnete die Lippen und überraschte uns alle mit einem dröhnenden Lachen. Der Lärmorkan überfiel mich derart überraschend, daß ich mir vor Schreck die Ohren zuhielt und dabei aufsprang.
    Unglücklicherweise fiel Perry Rhodan der Becher mit dampfendem Kaffee aus der Hand.
    Die kochendheiße Flüssigkeit schwappte auf meine Füße zu.
    Ich versuchte, nach hinten zu springen, um ihr auszuweichen.
    Dabei vergaß ich, daß hinter mir der Sessel stand, in dem ich gesessen hatte.
    Die Folgen waren zwangsläufig.
    Ich schlug mit den Waden gegen die Sesselkante, stürzte nach hinten, prallte mit den Schultern auf die Sessellehne und kugelte über das Möbelstück hinweg. Bis zu diesem Moment hatte ich noch einen Becher mit einem Erfrischungsgetränk in der Hand gehalten. Jetzt verlor ich die Kontrolle über ihn und schüttete den Inhalt meinem Posbi über die Linsen, der mich auffangen wollte.
    Dann berührten meine Schultern auch schon den Boden, ich rollte mich über den Rücken ab und schleuderte mit einem versehentlichen Fußtritt einen Matten-Willy zur Seite. Dieser machte das chaotische Durcheinander vollkommen, indem er einen Posbi aus dem Gleichgewicht brachte und zugleich jämmerliche Schreie von sich gab.
    Als ich mich aufrichtete, spürte ich, daß ich mir das Schultergelenk verrenkt hatte. Ich erschrak, als sich zwei Posbis voller Sorge auf mich stürzten, meinen Arm ergriffen und ihn sogleich prüfend herumschwenkten, daß ich vor Schmerz hätte schreien mögen.
    Da ich fürchtete, augenblicklich ins Medocenter zur Operation gezerrt zu werden, setzte ich ein heiteres Lächeln auf und wehrte meine ängstlichen Freunde ab.
    „Es ist alles in Ordnung", brüllte ich aus Leibeskräften, um das tosende Gelächter des Haluters zu übertönen. Vorsichtig, um jeder Verletzungsgefahr aus dem Weg zu gehen, befreite ich mich aus den Griffen der Posbis.
    Rhodan erhob sich ärgerlich.
    Das Lachen Icho Tolots erstarb in einem dumpfen Gurgeln, das klang, als liefe eine gigantische Wasserturbine aus. Ich staunte wieder einmal, zu welchen Geräuschen dieser Koloß fähig war.
    Wie ich erfahren hatte, hatte der Haluter den Zenit seines Lebens bereits überschritten. Er war also kein junger Bursche mehr.
    Nach seinen eigenen Aussagen rechnete er damit, noch etwa sechshundert Jahre leben zu können. Das hatte er mir gegenüber als eine erbärmlich kurze Zeit bezeichnet. Mir waren die Worte im Halse stecken geblieben, da sechshundert Lebensjahre für mich wohl trotz aller Fürsorge meiner Freunde, der Posbis, kaum zu erreichen waren.
    „Es wäre interessant für mich zu erfahren, ob noch jemand unter euch ist, mit dem man vernünftig reden kann", sagte Rhodan, als es wieder ruhig geworden war.
    „Mit mir kannst du das immer", entgegnete Gucky und bemühte sich, ernst zu bleiben. Dabei funkelte ihm der Übermut nur so aus den Augen. Man hatte mir gesagt, der Ilt sei ruhig geworden.
    Wenn das stimmte, dann mußte er in seiner Jugend mit Lichtgeschwindigkeit umhergerast sein, um das Programm seiner Streiche abwickeln zu können.
    „Der Vhratokult ist eine Tatsache", wiederholte Mentro Kosum die Worte Fellmer Lloyds. „Daran führt kein Weg vorbei. Auf vielen Planeten warten die Menschen seit Jahrzehnten auf den Sonnenboten. Und es ist auch klar, Perry, daß sie dich damit meinen."
    „Richtig", stimmte Lloyd zu. „Wenn du daher jetzt auf einem der Planeten des Vhratokults erscheinst, wäre es ein psychologischer Fehler, auf alle Vhratoeffekte zu verzichten."
    Rhodan erholte sich. Er holte sich einen neuen Kaffee. Er blieb am Automaten stehen und schlürfte die heiße Flüssigkeit mit kleinen Schlucken. Das Getränk sollte angeblich ein Genußmittel sein. Ich konnte ihm nichts abgewinnen.
    „Affentheater", sagte Rhodan abfällig.
    „Vielleicht", lenkte Lloyd ein. „Vergiß aber nicht, daß wir hier in der Milchstraße wieder ganz an der Basis anfangen müssen. Es sind über einhundertvierzig Jahre vergangen. Auf den Planeten ist es so wie an
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