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0751 - Testfall Sonnenbote

Titel: 0751 - Testfall Sonnenbote
Autoren: Unbekannt
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überhaupt nicht nachgedacht. Er hatte mechanisch und spontan gehandelt, weil es für ihn selbstverständlich sein mußte, das Leben Aralf Ognemans zu schützen und jeden, der es bedrohte, auszuschalten. Bis vor einer Stunde hätte er den Fremden auch ohne weiteres erschossen. Jetzt war plötzlich etwas anders geworden. Thure Pasker wurde bewußt, daß der Anschlag auf den Absoluten fehlgeschlagen war. Diese Tatsache berührte ihn jedoch nur wenig. Er war sich darüber klar, daß ein anderer Vhratone die Nachfolge Ognemans angetreten, und daß sich dadurch am System absolut nichts geändert hätte.
    „Was seid ihr doch für Narren", sagte er kopfschüttelnd. „Was habt ihr euch davon versprochen? Es war alles so sinnlos."
    Der Fremde erwiderte auch jetzt nichts. Schweiß rann ihm über die Stirn und die hohlen Wangen. Er atmete rasch, und seine Lippen bebten. Er litt offenbar unter großen Schmerzen, wollte dies jedoch vor ihm verbergen.
    „Aralf Ogneman kann überhaupt nicht getötet werden", erklärte Pas-ker. „Jedenfalls nicht bei solchen Gelegenheiten, bei denen alle möglichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, weil man einen Anschlag einkalkuliert. Verstehst du denn nicht?"
    „Ogneman ist nicht der Vhrato", entgegnete der Attentäter ruhig.
    „Allerdings nicht", sagte Thure Pasker. Dann wurde er sich dessen bewußt, daß er Kontakt zu dem Fremden suchte, und daß er das Bestreben hatte, sich bei ihm zu entschuldigen und sich vor ihm zu rechtfertigen, weil er den Umhang der Suvhratonen trug.
    Er richtete sich steif auf. Über ihnen wurden Stimmen laut.
    Schritte kamen die Treppe herab.
    Einer spontanen Eingebung folgend, zeigte Pasker auf die Tür.
    „Schnell", sagte er drängend. „Verschwinde."
    Der Fremde weitete die Augen und wich vor ihm zurück.
    „Nein, nein", beteuerte der Suvhratone. „Ich habe nicht vor, dich zu erschießen, wenn du mir den Rücken zuwendest. Lauf endlich weg, bevor die anderen kommen."
    „Warum?" fragte der Fremde. „Warum tust du das?"
    „Frag mich nicht", erwiderte Thure. „Ich weiß es ja selbst nicht.
    Wie heißt du?"
    Der junge Mann setzte zu einer Antwort an, drehte sich dann jedoch um, öffnete die Tür und verschwand in der Menge. Einige der Menschen, die vorbeikamen, blickten ihn prüfend an.
    Da unmittelbar hinter ihm jedoch ein Suvhratone aus dem Haus trat, legte sich ihr Verdacht sofort wieder. Niemand behelligte den Attentäter. Niemand erkannte in ihm jenen Mann, der als einziger den Absturz des Gleiters überlebt hatte.
     
    2.
     
    „Nein", sagte Perry Rhodan. „Das kommt überhaupt nicht in Frage."
    „Vielleicht sollte man diesen Vorschlag doch nicht so rigoros ablehnen", wandte Mentro Kosum ein. Man hatte mir viel von diesem Veteranen erzählt, der als Emotionaut die SOL pilotierte.
    Das rostrote Haar reichte ihm bis auf die Schulter herab.
    Es umrahmte ein scharfkantiges Gesicht, das von Lebenserfahrung und Einsicht gezeichnet war. Kosum war ein großer und dürrer Mann, der meiner Ansicht nach ebensoviel zu wenig wog, wie ich zuviel auf die Waage brachte.
    „Ich denke nicht daran", erklärte Rhodan energisch.
    „Das wäre ein Fehler", bemerkte Fellmer Lloyd in seiner ruhigen Art. „Natürlich sind wir nicht für den Vhratokult verantwortlich zu machen, aber er besteht nun einmal. Das ist nicht zu leugnen."
    Der Mutant sah noch so jung aus, als wäre er tatsächlich erst knapp vierzig Jahre alt. Doch das war ein Irrtum. Ich hatte mittlerweile erfahren, daß sein Zellaktivator ihn ebenso lange am Leben erhalten hatte wie etwa Perry Rhodan.
    Wir befanden uns in der Hauptleitzentrale des Leichten Kreuzers SZ-1-29 mit dem Eigennamen KOLTEY. Das Raumschiff gehörte zur SZ-1 und war flottgemacht worden, weil Rhodan einen Test plante. Noch aber war er sich nicht einig darüber, wie dieser Test angelegt werden sollte.
    Ich schob einen Posbi zurück, der sich erdreistete, mir eine Sonde auf die Brust zu setzen, um meinen Herzschlag zu prüfen.
    „Lassen Sie mich etwas zu diesem Problem sagen, Rhodan", bat ich.
    „Du hast schon viel zuviel geredet, Galto Posbi Quohlfahrt", sagte Gucky mit quietschender Stimme. „Du solltest lieber den Mund halten, sonst bemerken deine Freunde noch, was für ein unerträgliches Organ du hast, und setzen dir neue Stimmbänder aus Arkonstahl ein."
    „Dann könnte ich immerhin mit Merkosh konkurrieren", erwiderte ich. Ich war der Meinung, daß dies eine durchaus schlagfertige Antwort gewesen war, aber der Ilt kicherte
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