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0751 - Testfall Sonnenbote

Titel: 0751 - Testfall Sonnenbote
Autoren: Unbekannt
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Denmork vorbei.
    Es begeht den Tag der Wiedergeburt der terranischen Völker, der zum Beginn einer neuen Kulturblüte unter den Sternen werden soll. Niemand denkt an etwas anderes als nur an den Vhrato. Und du kommst mir mit profanen Dingen, die niemanden heute interessieren kann."
    Thure Pasker wartete höflich ab, bis der Alte ausgesprochen und sich wieder etwas beruhigt hatte. Er kannte Olof Enaskat zur Genüge. Der Vhratone war ungeduldig, zänkisch und leicht erregbar. Fast nie hörte er auf das, was andere sagten, und sah alles nur aus seiner Sicht. Mit tyrannischer Engstirnigkeit pflegte er seinen Willen auch dann durchzusetzen, wenn offensichtlich war, daß dadurch Schaden entstehen konnte. Aber das war nur die eine Seite seines Wesens.
    Er konnte auch völlig anders sein. Verhandelte er mit dem Absoluten Vhratonen Aralf Ogneman, dann wurde er geradezu unterwürfig. Er brachte es fertig, mitten in einer Diskussion mit Ogneman auf die Knie zu fallen und ihm spontan und voller Bewunderung den Saum seines Rockes zu küssen.
    Ogneman stieß ihn dann nie zurück, sondern genoß diese seltsam anmutende Art einer Ovation. Der Absolute Vhratone pflegte sich dann mit blitzenden Augen umzusehen, als warte er darauf, daß die anderen Vhratonen ihm in ähnlicher Weise huldigten. Thure Pasker hatte es jedoch nur ein einziges Mal erlebt, daß die anderen Vhratonen sich Olof Enaskat angeschlossen hatten. Enaskat hatte dafür allerdings durch allerlei Intrigen büßen müssen.
    Thure Pasker wußte, wie sehr sich Enaskat darüber ärgerte, und er glaubte daher, ihm einen Gefallen tun zu können.
    „Es ist wichtig, Olof", sagte er. „Ich bin nicht mit dem Vorsatz gekommen, dich mitten in diesen Festlichkeiten damit zu überfallen, sehe aber die Situation als besonders günstig an.
    Niemand hört uns zu. Das sollte mir Gelegenheit geben, dich kurz zu unterrichten."
    „Rede nicht so geschwollen", erwiderte Enaskat heftig. „Was ist los?"
    „Durch einen Zufall habe ich entdeckt, daß Harrak Markel und Lind Ströpant, die durch ihr Amt besonders gute Beziehungen zu den Wirtschaftsunternehmen von Denmork haben, ungesetzliche Geschäfte machen", berichtete Thure Pasker.
    In dem Gesicht des Greises zuckte es. Er krauste die Stirn und fuhr sich mit den dürren Fingern über die Lippen.
    „Geschäfte? So? Welche?"
    „Du weißt, daß zur Zeit Schuhwerk, Regenbekleidung, elektronische Ersatzteile für Videogeräte und vor allem synthetische Vitamine für die breite Bevölkerung kaum zu bekommen sind.
    Ein außerordentlicher Schwarzmarkt ist entstanden, auf dem diese Dinge zu Preisen gehandelt werden, die für die meisten Bürger von Denmork unerschwinglich sind."
    „Ja - und?" fragte der Vhratone ungeduldig. „Das ist mir alles bekannt. Warum erzählst du mir das?"
    „Weil ich festgestellt habe, daß der für Staatsfinanzen verantwortliche Vhratone Harrak Martel zusammen mit dem Wirtschaftsvhratonen Lind Ströpant die Hersteller dieser Dinge erpressen. Sie zwingen sie, ihnen die gesamte Produktion zu einem Preis abzutreten, der kaum noch die Produktionskosten deckt. Sie übernehmen es dann, eben diese Dinge auf dem Schwarzmarkt mit Gewinnspannen von zweitausend bis dreitausend Prozent zu vertreiben. Damit werden sie ihrer Aufgabe, dem Volk zu dienen, nicht annähernd gerecht, sondern sie beuten es in schändlicher Weise aus. Es ist eine ungeheuerliche Schweinerei."
    „Ja - und?" fragte Olof Enaskat ruhig.
    „Wieso? Ich verstehe nicht", erwiderte Thure Pasker. „Das müßte dich doch interessieren. Harrak Markel und Lind Ströpant sind dir verhaßt, wie ich weiß. Sie intrigieren gegen dich und versuchen, dich aus deinem Amt zu vertreiben. Gegen Markel hast du sogar einmal den Verdacht geäußert, daß er dich ermorden wollte.
    Und jetzt gebe ich dir etwas in die Hand gegen diese beiden, aber es interessiert dich nicht, obwohl du sie damit stürzen könntest.
    Olof Enaskat verzog die Lippen und schüttelte vorwurfsvoll den Kopf.
    „Wie naiv du bist, du verdammter Narr", schrie er dann mit einer Stimme, die sich fast überschlug. „Du hast überhaupt keine Ahnung. Meinst du etwa, wir wüßten nichts von diesen Geschäften?"
    „Ihr wißt davon und unternehmt nichts? Das begreife ich nicht."
    Thure Pasker stützte die Hände auf den Tisch. Starr blickte er den Greis an. „Du willst doch damit nicht etwa sagen, daß auch Aralf Ogneman informiert ist?"
    Olof Enaskat schürzte verächtlich die Lippen.
    „Selbstverständlich
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