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0751 - Testfall Sonnenbote

Titel: 0751 - Testfall Sonnenbote
Autoren: Unbekannt
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Kündigung aufs Spiel zu setzen."
    Er wandte sich dem Funker zu, als sei nichts weiter geschehen.
    Thure Pasker blieb stehen, wo er war. Noch nachträglich fuhr ihm der Schrecken in die Glieder. Er wußte, daß er sich richtig verhalten hatte. Nur durch einen bedingungslosen Gegenangriff hatte er sich retten können.
    Ein Leben zählte nicht viel auf Denmork II. Wer gegen die Interessen von Aralf Ogneman, dem Absoluten Vhratonen, verstieß, riskierte Kopf und Kragen. Thure hatte genügend Männer und Frauen gekannt, die im Namen des Sonnenboten hingerichtet worden waren, weil sie durch ihr Verhalten angeblich den Aufbau eines neuen Yhratonischen Imperiums behindert hatten.
    „Ich benötige eine Verbindung nach Apsalak IV", sagte Olof Enaskat. „Sie muß ..."
    Er sprach nicht weiter, weil ein Ruflicht an dem Hyperfunkgerät aufleuchtete. Der Funker schaltete es ein, nachdem der SicherheitsVhratone ihm bedeutet hatte, nicht zu warten.
    Der Bildschirm erhellte sich. Ein verschlungenes Spiel erschien.
    „Entschlüsseln Sie", befahl Enas-kat.
    Thure Pasker streckte unwillkürlich die Hand aus. Er wollte dem Sicherheitsvhratonen in den Arm fallen. Die angekündigte Sendung war als Geheime Alpha gekennzeichnet. Wie konnte Olof Enaskat unter diesen Umständen zulassen, daß der Funker die entschlüsselte Nachricht hörte?
    Der Hyperfunkspezialist drückte eine plombierte Taste herunter.
    Das Geheimzeichen verschwand. Thure Pasker ließ die Hand sinken. Es war zu spät. Unwillkürlich wich er zurück. Er konnte eine gewisse Furcht nicht unterdrücken.
    Das ausgemergelte Gesicht eines Vhratonen erschien im Bild.
    Pasker erkannte den Mann. Es war ein Mann, der eine ihm unbekannte Funktion ausübte, der aber dennoch einen hohen Rang bekleiden mußte. Er begrüßte Olof Enaskat wie einen alten Freund.
    „Ich befinde mich auf der ELDORONFAUN", fuhr er nach den einleitenden Worten fort. „Man war so freundlich, mich eine Nachricht an dich übermitteln zu lassen, Olof."
    „Was gibt's?"
    Thure Pasker konnte deutlich erkennen, daß einige Meter hinter dem Vhratonen ein Lare stand. Die dunkle Haut, die kupferroten Haare und die gelblichen Lippen waren unübersehbar.
    Die ELDORONFAUN mußte also ein Schiff der Überschweren oder der Laren sein. Demnach war auch der Inhalt dessen, was der Vhratone übermitteln wollte, von den Laren genehmigt.
    „Es hat Ärger gegeben, Olof", fuhr der Vhratone fort. „Im Zarzahnä-System gibt es den Planeten Enjock. Auf ihm leben einige Millionen Gläubige."
    „Das ist mir bekannt, Xark."
    „Das ist gut. Du wirst aber noch nicht wissen, daß dort ein Vhrato-doppelgänger erschienen ist. Ein Betrüger ist auf Enjock gelandet und hat dort ein großes Spektakel inszeniert. Er hat die Stellungen der Laren angegriffen und eine Stadt nahezu völlig verwüstet. Schließlich hat sich zweifelsfrei herausgestellt, daß es nicht der Sonnenbote war, sondern ein mieser Betrüger. Wie hätte es auch anders sein können."
    Ein abfälliges Lächeln glitt über die Lippen Xarks.
    „Wir sind uns darüber einig, daß dieser Vorfall auf Denmork II nicht bekannt werden darf", fuhr Xark fort. Er hob die Hand und grüßte lässig. Dann stoppte er die Verbindung.
    Thure Pasker ließ sich unwillkürlich in einen Sessel sinken. Er war bleich geworden und fühlte sich, als habe er einen Schlag vor den Kopf bekommen.
    Er wußte sofort, welche Bedeutung diese Nachricht hatte. Olof Enaskat hätte sich seine Worte sparen können.
    Der Vhratone wandte sich zu Pasker um.
    „Das ist ungeheuerlich", sagte er. „Selbstverständlich darf davon nichts bekannt werden."
    „Das bedarf keiner Diskussion", antwortete Thure. „Wir würden eine Katastrophe auslösen, wenn wir davon etwas verlautbaren ließen."
    „Ich bin ganz deiner Meinung, Thure." Enaskat drehte sich um und blickte den Funker forschend an. „Und was meinen Sie?"
    Der Spezialist antwortete nicht. Sein Gesicht hatte eine wächserne Tönung angenommen. Er wirkte völlig geistesabwesend.
    Thure Pasker beobachtete, daß Enaskat seine Hand unter den Umhang schob. Er fühlte, wie sich alles in ihm zusammenkrampfte.
    Er hatte sich nicht geirrt. Der Sicherheitsvhratone hatte ein Funksignal abgestrahlt. Schon Sekunden später glitt die Tür auf.
    Vier Offiziere in stumpfgrauen Kombinationen traten ein.
    Enaskat zeigte auf den Hyperfunker.
    „Liquidieren", sagte er.
    „Nein!" Der zum Tode Verurteilte sprang auf und wich bis an die Gerätewand zurück. „Das dürfen Sie
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