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074 - Die mordenden Leichen

074 - Die mordenden Leichen

Titel: 074 - Die mordenden Leichen
Autoren: John E. Muller
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begonnen haben, sind Sie verloren. Nichts kann Sie dann noch retten.“
    „Ich bin bereit, das zu riskieren. Was habe ich zu tun?“
    „Die Geister müssen durch Feuer zerstört werden. Brennen Sie das ganze Gebäude nieder, solange sie noch von ihren irdischen Resten in den Gräbern entfernt sind.“
    „Feuer, aber …“
    „Die Handwerker werden sicherlich irgendwo eine Karbidlampe liegen gelassen haben, und Treibstoff für die Kompressoren gibt es bestimmt auch.“
    Der Regen stürzte noch immer in Strömen herunter, als Fenner das breite Tor aufstieß und in die Dunkelheit trat, in der ihm der stechende Fäulnisgeruch entgegenkam. Vorsichtshalber ließ er das Tor weit offen. Man konnte nie wissen, wie rasch der Rückzug erforderlich war. Nur das hohle Echo seiner Schritte begleitete ihn, als er durch die undurchdringliche Finsternis schritt.
    Zuerst durchstreifte er die Räume im Untergeschoß auf der Suche nach einer Karbidlampe und den Blechtonnen mit Treibstoff.
    Als er gefunden hatte, was er suchte, machte er sich unverzüglich an die Arbeit. Alles lag nun an ihm. Rasch hatte er den Boden mit Benzin getränkt und leerte schon den zweiten Behälter über die Treppe, als er das Näherkommen des Bösen fühlte.
    Mit wild klopfendem Herzen arbeitete er sich weiter vor bis zum kleinen Kabinett an der Rückseite des Gebäudes. Der übelkeitserregende Verwesungsgeruch war hier stärker als je zuvor. Nicht einmal der scharfe Geruch des Benzins konnte den Gestank überlagern.
    Bald war auch die zweite Tonne leer. Fast das ganze Untergeschoß war jetzt mit Benzin getränkt. Nun fehlte nur noch der Funke, um den Feuerzauber loszulassen.
    Irgendwo in der Nähe ging eine Tür auf. Er hörte das Kreischen rostiger Angeln und spürte unmittelbar darauf den eisigen Hauch. Verzweifelt hantierte er an der Karbidlampe, doch seine Finger wollten ihm nicht gehorchen.
    „O Gott … nicht in letzter Minute“, dachte er verzweifelt. Da hörte er ein Kichern in der Dunkelheit vor ihm. Das Zimmer begann zu erglühen, und er sah fünf Gestalten, die ihn mit haßerfüllten Augen beobachteten.
    Er wußte, daß er die Flucht ergreifen mußte, doch seine Füße versagten den Dienst. Das böse Lachen kam nun aus vielen Kehlen und hallte schaurig durch alle Gänge. Draußen antwortete Donner dem schrillen, irren Gelächter. Das ganze Haus schien zu erzittern.
    Da erkannte er, daß er verloren war. Es gab kein Entrinnen. Er wußte nicht, ob sie ihre Riten schon beendet hatten. Er versuchte zu beten. Der Schweiß rann ihm in Strömen über das Gesicht.
    Und dann sah er, wie sich hinter den fünf dunklen Gestalten, die ihn beobachteten, etwas bewegte. Eine taumelnde, zuckende Gestalt, die über ihre Glieder keine Kontrolle zu haben schien, eine wandelnde Leiche. Pendrake. Der Unsterbliche. Zurückgeholt von diesen Unwesen für ihr teuflisches Vorhaben.
    Er sah, wie der Leichnam vorwärts wankte, getrieben von einer unbekannten Energie. Fenner hatte keine Ahnung, was nun werden sollte. Und dann erlebte er es.
    In der Hand des Leichnams war etwas, das er mit Entschlossenheit hielt. Eine Flamme kam aus dem Etwas und sprang auf den Boden, genau vor den Gestalten, die ihn beobachteten.
    Fenner war sich später nicht mehr ganz sicher, was danach geschah. Flammen sprangen auf und strömten Hitze aus, die ihm fast die Wangen versengte. Dann konnte er seine Glieder wieder gebrauchen, und er rannte wie von Furien gepeitscht davon. Rauch drang ihm in die Lunge, und seine Augen tränten, so daß er kaum sehen konnte, wohin er lief. Wie er dem Inferno entkam, konnte er später nicht mehr sagen. Er wußte nur, daß Chambers ihn weggezogen hatte, mitten im strömenden Regen.
    „Jetzt ist alles vorbei“, redete Chambers beruhigend auf ihn ein.
    Fenner schüttelte den Kopf. Angela beobachtete ihn mit einem zarten Lächeln. „Ich habe versagt“, widersprach er. „Es war Pendrake, der damit seinen letzten Dienst an der Menschheit tat.“
    Chambers nickte verständnisvoll. Sie wanderten im Mondlicht den Hügel hinab. Der Sturm war verstummt, hinter ihnen stand das Schloß in hellen Flammen.
     
     
     
    ENDE

 
    Ihre Antwort wird ein kategorisches „Nein“ sein. Aber sind Sie sich wirklich so sicher?
    Hand aufs Herz, es ist Ihnen sicher irgendwann selbst schon einmal so ergangen, daß Sie plötzlich in der Dunkelheit Geräusche gehört haben, und wenn Sie dann angestrengt lauschen, rumorte es auf einmal in allen Winkeln und Ecken. Man bekommt dabei
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