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0730 - Der unheimliche Todesengel

0730 - Der unheimliche Todesengel

Titel: 0730 - Der unheimliche Todesengel
Autoren: Jason Dark
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bestätigte ihr Mann.
    Beide lächelten sie falsch an, und Janina fiel es wie Schuppen von den Augen. Sie holte noch einmal Luft, bevor sie die Frage stellte, um eine endgültige Sicherheit zu bekommen. »Ist es… ist es der verdammte Schatten?«
    Beide lachten, klatschten Beifall und beide nickten.
    Die Studentin aber hatte das Gefühl, in einen bodenlosen Abgrund zu versinken…
    ***
    Daß die Zeit drängte, stand für Suko fest. Trotzdem wollte er nichts übertreiben, um nur keine Fehler zu machen. Er mußte aufpassen, er mußte vorsichtig sein, denn die beiden Viracochas hatten bestimmt Verdacht geschöpft.
    Deshalb wollte er auch nicht den offiziellen Weg nehmen, um zu ihnen zu gelangen. Das heißt, nicht erst großartig klingeln, sondern auf eine andere Art und Weise versuchen, das verdammte Haus und damit die Wohnung zu betreten.
    Den Wagen stellte er in einem nahen Parkhaus ab.
    Wieder hing über London ein trüber Himmel. Aber er lag ziemlich hoch, im Wetterbericht war von Hochnebel gesprochen worden, und es konnte gut möglich sein, daß im Laufe des Tages sich noch die Sonne ihre Bahn brach.
    Er schritt durch Mayfair. Es war kein Vergleich zur Nacht. Nichts sah mehr grau in grau und so furchtbar gleich aus. Jetzt sah er die Unterschiedlichkeit der Häuser, die sich besonders in den Anstrichen ausdrückte, denn fast alle Fassaden waren renoviert und auch in verschiedenen Farben gestrichen worden.
    Mattes Gelb oder Grün waren ebenso vertreten wie ein blasses Rosa. Die hohen Fenster, die Erker, hin und wieder die kleinen Vorgärten, die Dachgauben, auf denen fette Tauben hockten.
    Die Straße, in der sein Ziel lag, gehörte zu den schmaleren. Suko hielt sich dicht an den Hauswänden. Hier gab es auch keine Vorgärten, aber er hielt die Augen offen, weil er nach einer Einfahrt suchte, die ihn zur Rückseite der Häuser führte. Er wußte nämlich, daß es Hinterhöfe gab.
    Suko vergegenwärtigte sich noch einmal die Szenen aus der vergangenen Nacht und kam zu dem Entschluß, daß er ganz in der Nähe seines Ziels die Einfahrt finden würde, die ihn ans Ziel brachte.
    Er blieb für einen Moment davor stehen, schaute zurück. Niemand kümmerte sich um ihn. Es waren außer ihm nur wenige Menschen in die Kälte getreten, und so schaute niemand zu, als Suko den schmalen Durchlaß betrat.
    Der helle Fleck des Ausgangs kam ihm vor wie ein mit Dunst ausgefülltes Viereck. Dahinter lag der Hof wie ein stummes Bild im leichten Nebel.
    Suko blieb stehen.
    Das Haus, das er sich ausgesucht hatte, lag auf der linken Seite. An der Rückseite waren die Fenster nicht so hoch und groß, hier wirkten sie wie kleine Luken, denn es gab wohl kaum jemand, der sich dafür noch interessierte.
    Er mußte hoch in den zweiten Stock.
    Es gab zwei Wege. Er konnte durch die Hintertür gehen, aber auch die alte Feuerleiter benutzen, um in die Nähe des Fensters zu gelangen. Jedes Haus besaß eine derartige Leiter. Darüber wunderte Suko sich, denn die meisten Vermieter der alten Bauten hatten die Feuerleitern abnehmen lassen, aus Angst davor, daß Einbrecher sie benutzen konnten, und sie wollten ihnen nicht gerade den Weg ebnen.
    Er hoffte, daß er nicht auffiel, wenn er den ungewöhnlichen Weg nahm. Wenn er normal geschellt hätte, wäre ihm nicht geöffnet worden. Dieser Jaime Viracocha hatte ihm deutlich genug erklärt, daß er ebensowenig erwünscht war wie ein anderer Besuch.
    Deshalb wollte er es an der Rückseite versuchen und erst einmal die Lage sondieren. Sollte er feststellen, daß sich die Studentin in Gefahr befand, würde er eine Scheibe einschlagen und ihr zu Hilfe kommen. War alles normal, mußte er sich einen anderen Weg einfallen lassen.
    Suko kletterte die Leiter hoch. Sie war alt, dementsprechend schwach und auch rostig. Die Stufen bewegten sich und gaben seltsame Geräusche ab, wenn sie durch das Gewicht des Mannes belastet wurden. Auf den einzelnen Plattformen duckte er sich, bevor er seinen Weg fortsetzte. In die Zimmer zu schauen, war ihm wegen der Gardinen unmöglich. Die Spezialfenster der Toiletten oder Bäder ließen ohnehin keine Einblicke zu. Auch bei den Viracochas würde das kaum anders sein.
    Diese Tatsache war günstig. Ein Bad würde so schnell keiner betreten und vielleicht auch nicht merken, wenn eine Scheibe eingeschlagen wurde.
    Einmal verharrte Suko regunglos, weil er aus dem Hof Stimmem hörte. Fast direkt unter ihm standen zwei Frauen zusammen und unterhielten sich mit lauten Stimmen über die
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