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0725 - Das Krakenmonster

0725 - Das Krakenmonster

Titel: 0725 - Das Krakenmonster
Autoren: W.K. Giesa
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da sicher?« Munro blieb gelassen. »Diese Leute könnten zwar ihre Schulden bezahlen. Aber mehr auch nicht, und dann würde wiederum der Kreditsachbearbeiter seinen Job verlieren… Wollen wir jetzt Wirtschaftswissenschaft diskutieren oder überlegen, was wir auf unsere Weise für die Leute tun können? Die trauen sich doch nicht mehr aufs Wasser, nach dem, was Ibrahim, Said und Mahmud erlebten. Wenn sie aber nicht mehr hinausfahren, fangen sie keine Fische mehr, und können ihre Leute nicht mehr ernähren. Wir sollten also schnellstens etwas tun.«
    »Zumal wir ohnehin schon einen Tag verloren haben«, sagte Zamorra. »Sie haben Recht, Ran. Gehen wir an Bord.«
    »Und dann?«, fragte April.
    »Dann überläßt du Admiral Zamorra das Kommando«, schlug Nicole vor. »Ich denke, wir sollten die Stelle ansteuern, wo der Krake auftauchte, und dort nach ihm suchen.«
    »Genau das werden wir tun«, sagte Zamorra.
    Munro turnte über den Laufsteg an Bord der Yacht und winkte Abdallah zu sich. »Sehen Sie zu, dass Sie für den Mietwagen einen Unterstand finden. Vielleicht brauchen wir den Wagen noch. Zahlen Sie notfalls ein gutes Bakschisch für die selbsternannten Wächter.« Er drückte dem Araber ein Bündel Geldscheine in die Hand. »Und dann kommen Sie schnellstens wieder an Bord. Wir laufen in Kürze aus und warten nur noch auf Ihre Rückkehr. - Daniel«, er winkte einem weiteren Mann zu, »kümmern Sie sich um das Gepäck unserer Gäste, damit Abdallah den Wagen wegbringen kann.«
    Daniel Löwengrub, der Israeli, und Abdallah, der Araber, schlugen sich gegenseitig auf die Schultern und gingen von Bord, während April, Zamorra und Nicole die Yacht betraten. April grinste die beiden an.
    »Euer Quartier, kennt ihr ja noch von früher. In einer halben Stunde sind wir auf See, ihr könnt es euch ja schon mal gemütlich machen und euch fürs Sonnenbad ausziehen…«
    »April, im moslemischen Raum sieht man entblößte Damenhaut nicht so besonders gern in der Öffentlichkeit«, warnte Zamorra. »Provoziere die Leute nicht.«
    »Sagte ich nicht, dass wir dann auf See sein werden? Ihr könnt also ruhig…«
    »Nein«, sagte nun auch Nicole.
    »Ich habe das dem Boss auch schon beizubringen versucht«, sagte Munro gemütlich. »Bisher vergeblich. Na ja, zumindest Sie, Professor, könnten aber…«
    »Das könnte Ihnen so passen, Ran.« Zamorra grinste den Skipper an. »Kommt gar nicht in die Tüte.«
    »Mir gönnt aber auch keiner was«, seufzte Munro gespielt niedergeschlagen. »Da haben wir endlich mal ein gestandenes Mannsbild an Bord, und dann ziert der Typ sich wie 'ne keusche Jungfrau…«
    »Dafür«, verlangte Zamorra, »geben Sie mir einen aus, Ran!«
    Der hob sofort abwehrend die Arme. »Wir sind hier im moslemischen Gebiet. Und Mohammed hat den Alkohol verboten.«
    »Wir werden sehen, mein lieber Captain«, murmelte Zamorra. »Wir werden sehen…«
    ***
    »Siebenauge«, sagte Nicole später, als die Yacht abgelegt hatte und der Position der Krakenbegegnung entgegen fuhr. »Bist du sicher, Chef?«
    Zamorra nickte. »Ich habe ihn deutlich erkannt. Sehr deutlich sogar.«
    »Den Verdacht hattest du ja schon im Château. Aber ich frage dich nochmals, wie soll Siebenauge hierher gelangt sein? Er hätte die Zeitdifferenz von 15 Minuten überwinden müssen, er hätte aus Julians Traumwelt ausbrechen müssen… Bei allem Respekt vor dem Können dieses seltsamen Geschöpfs - das alles kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen. Daran sind schon ganz andere gescheitert.«
    »Du meinst also, dass es sich um ein anderes Wesen handelt? Eines, das diesem Siebenauge nur ähnlich sieht?«, warf April Hedgeson ein, die an Bord wieder im Tanga die Sonne genoss. Im Gegensatz zum noch relativ kühlen Europa kletterte hier das Thermometer, obgleich der Kalender noch März anzeigte, bereits auf 28° C.
    »Kraken mit sieben Augen sind verdammt selten«, sagte Zamorra trocken. »Ich kenne da nur einen.«
    »Kraken mit Papageienschnabel und Krebsscheren an den Tentakelenden sind auch verdammt selten«, sagte April.
    »Moment. Was sagst du da?«
    »Das ist die Beschreibung, die Ibrahim gab«, erwiderte April. »In seinem holperigen Englisch.«
    »Bist du sicher, dass er sich nicht irrt?«
    »Ich kann nur wiedergeben, was er erzählt hat«, verteidigte sich April. »Vielleicht hat er auch übertrieben.«
    »Schade«, sagte Zamorra. »Ich hätte ihn selbst befragen sollen. Aber jetzt bringt es nichts, noch einmal umzukehren und wieder zu seiner
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