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0725 - Das Krakenmonster

0725 - Das Krakenmonster

Titel: 0725 - Das Krakenmonster
Autoren: W.K. Giesa
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werfen sie ins Wasser und warten, bis der Krake kommt.«
    April funkelte Zamorra böse an. »Was hättest du gern als Inschrift auf deinem Grabstein? - Nicole, wie hältst du es nur mit diesem garstigen Individuum aus?«
    »Er wirft ja nicht mich ins Wasser.« Nicole schmunzelte.
    »Ich werde mir überlegen, ob wir noch länger Freundinnen bleiben können, wenn du so denkst. Wie wäre es, wenn wir Zamorra ausziehen und ins Wasser werfen?«
    »Zamorra ist kein hübsches Mädchen«, wandte Nicole ein. »Worüber ich allerdings recht froh bin…«
    »Also bleibst doch nur du als Köder«, grinste Zamorra April weiterhin an. »Vertrau mir, wir werden schon verhindern, dass der Krake dich frisst. Sobald er dich anknabbert, haben wir ihn am Haken und hauen ihm eins auf…«
    »Du spinnst, Mann«, sagte April. »Ich finde das gar nicht witzig. Hast du vergessen, was aus Said wurde?«
    »Hast ja recht«, erwiderte der Dämonenjäger. »Der Scherz war wohl etwas schlecht.«
    »Aber die Sache mit dem Köder hat was«, sagte Nicole. »Vielleicht können wir den Kraken auf magische Weise anlocken. Mit einer Beschwörung vielleicht… Mit einem Höllenzwang…«
    »Nicht, wenn es sich doch um Siebenauge handelt«, widersprach Zamorra.
    »Glaubst du immer noch daran? Aber was den Höllenzwang angeht, und die Beschwörung - falls es sich um einen Dämon handelt, müssen wir dafür erst mal seinen Namen und sein Sigill kennen, sonst wird das nichts.«
    »Da frage ich Vassago«, sagte Zamorra. »Ich denke, er wird mir Auskunft geben…«
    »Den willst du herbeirufen? Bist du jetzt von allen guten Geistern verlassen?« Nicole schüttelte den Kopf. »Das ist doch nicht dein Ernst, oder?«
    »Vassago kennt sich unter seinesgleichen aus, und er ist der einzige höllische Dämon, der sich neutral verhält und sein Wasser nach beiden Seiten trägt, weil er nach wie vor hofft, eines Tages das Licht zu erreichen, statt in der Dunkelheit zu verbleiben. Vassago wird uns keinen Schaden zufügen, und Vassago wird uns auch nicht verraten. Warum also sollte ich ihn nicht befragen?«
    »Weil du ein Narr bist«, warnte Nicole. »Frage lieber Assi. Da kommt vielleicht eher was bei raus.«
    »Na, ich werds trotzdem mal versuchen. Asmodis alias Sid Amos kann ich anschließend immer noch zu Rate ziehen - sofern wir ihn überhaupt erreichen können.«
    »Als es gegen Baal ging, um das Koboldland zu befreien, war er doch auch mit von der Partie.«
    »Aber er hat dabei gewaltig Federn gelassen. Er wird den Teufel tun, gleich wieder aktiv zu werden. Er hat vermutlich genug damit zu tun, seine Kräfte zu erneuern.« [5]
    Nicole grinste unfroh. »Süß formuliert - er wird den Teufel tun, der Teufel…«
    ***
    Zamorra führte die Beschwörung durch. Sie war ein wenig anders als jene, die er früher vollzogen hatte. Da hatte er lediglich den Spiegel des Vassago aufgerufen, nicht aber den Dämon selbst.
    Aber der Spiegel, dessen war er sicher, nützte ihm in diesem Fall nicht besonders viel. Der würde ihm allenfalls das Krakenwesen - Siebenauge oder nicht - zeigen, aber nicht Namen und Sigill des mutmaßlichen Dämons verraten. Da musste Vassago schon selbst antreten, um mit der Information heraus zu rücken.
    Um den Spiegel zu erzeugen, bedurfte es einer Wasserfläche und einer recht simplen Beschwörung. Das Wasser konnte sich in einer Tasse befinden, in einer Schüssel oder Badewanne, es konnte ein Bach, Fluss, See oder Meer sein. Wichtig war nur, dass es sich um Wasser handelte, dessen Oberfläche spiegelte.
    Aber Zamorra wollte mehr als das.
    Also beschwor er Vassago selbst.
    Er blieb dabei durchaus misstrauisch. Er konnte niemals sicher sein, in welcher Laune sich der Dämon gerade befand. Auch nicht, ob der tatsächlich immer noch hoffte, eines Tages Erlösung von seinem Dasein zu finden… selbst wenn er jahrhunderte- oder jahrtausendelang darauf hingearbeitet hatte. Was mochte nicht alles innerhalb weniger Momente geschehen und alles andere über den Haufen werfen? Alle Pläne und Hoffnungen zunichte machen? Andere Wege zu öffnen?
    Trotzdem wollte er es versuchen, aber vorher traf er sorgfältige Vorbereitungen, um das Schiff und die Besatzung nicht zu gefährden. Er schuf einen weißmagischen Sperrkreis, den nichts Dämonisches durchbrechen konnte.
    Zamorra vermochte Vassagos Kraft durchaus realistisch einzuschätzen. Die magische Barriere, die Zamorra errichtete, konnte Vassago auf keinen Fall durchbrechen.
    Es dauerte einige Zeit, diese
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