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0725 - Das Krakenmonster

0725 - Das Krakenmonster

Titel: 0725 - Das Krakenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Vorbereitungen zu treffen, und auch, sich die Beschwörung und ihre Rahmenbedingungen in Erinnerung zu rufen. Zamorra zeichnete die Kreise, Symbole und Vassagos Sigill auf und begann dann mit der Beschwörung.
    Bei jedem anderen Dämon hätte er damit rechnen müssen, ein Opfer zu bringen.
    Vassago verzichtete darauf.
    Und - Vassago folgte Zamorras Ruf und erschien…
    ***
    Es war eine erdrückende Präsenz, wie Nicole und auch April ihm später bestätigten. Sie beide fühlten mit ihren besonders empfindlichen Sinnen die Anwesenheit des Dämons. Marconi und Daniel Löwengrub klagten über starke Kopfschmerzen, Ran Munro über einen leichten Verwirrtheitszustand.
    Vassago schien einen seiner schlechteren Tage zu haben.
    »Was willst du, Zamorra?«, dröhnte er zornig.
    »Den Namen und das Sigill eines Dämons«, verlangte der Parapsychologe. »Du wirst ihn sicher kennen. So sieht er aus«, und er übersandte Vassago die gedankliche Vorstellung, die er sich von Siebenauge machte -ergänzt durch den Papageienschnabel und die Krebsscheren.
    »Einen solchen Dämon kenne ich nicht«, hallte Vassagos Stimme durch das gesamte Schiff und über die See.
    »Sprich die Wahrheit«, verlangte Zamorra. »Im Namen von…«
    »Spare dir die erpresserische Auflistung«, unterbrach ihn der Dämon. »Den du beschreibst, kenne ich nicht. Es gibt ihn in den Schwefelklüften nicht. Ich spreche die Wahrheit, ob du sie akzeptierst oder nicht. Ich habe keinen Grund, dich zu belügen.«
    Das zumindest stimmte.
    »So geh deiner Wege und sei bedankt«, entließ Zamorra ihn.
    »Deinen Dank brauche ich nicht.«
    Vassago verschwand.
    Der Zauber verwehte…
    ***
    »Können wir jetzt wieder tief durchatmen, oder kommt noch mehr von dieser Art?«, fragte Munro, als Zamorra wieder an Deck erschien.
    »Vorerst kommt nichts mehr, solange es nach meinen Vorstellungen geht«, versuchte Zamorra den Skipper und die anderen zu beruhigen. »Und ich weiß jetzt, dass dieses Krakenwesen kein Dämon der Hölle ist.«
    »Was aber dann?«, fragte April.
    »Das müssen wir herausfinden«, sagte Zamorra. »Wir werden diesen Kraken also doch irgendwie ködern müssen. Denn da Vassago ihn nicht kennt, konnte er mir auch keine Beschwörungsmöglichkeit nennen.«
    »Aber wie willst du das anstellen?«, fragte Nicole.
    »Ich werde mich selbst als Köder anbieten«, sagte Zamorra.
    »Stopp!« Nicole sprang auf. »Das kommt gar nicht in Frage! Das Risiko gehst du nicht ein!«
    »Ich muss es. Oder willst du den Job übernehmen?«
    »Es geht hier nicht um einen Job«, fauchte Nicole ihn an. »Es geht hier um Leben und Sterben, und ich bin nicht daran interessiert, dich zu betrauern!«
    »Du kennst mich«, sagte er. »Du weißt, dass ich bisher alles überlebt habe. Ich werde auch diese Sache überleben. Ich weiß, worauf ich mich einlasse.«
    »Du rechnest immer noch damit, dass du es mit Siebenauge zu tun hast«, warf Nicole ihm vor.
    »Das ist nicht falsch, aber auch nicht alles!«, widersprach er. »Trotzdem - ich weiß was ich tue. Ich biete mich dem Kraken als Köder an. Wenn er zuschnappt, schlagt ihr zu.«
    »Ich kann das nicht zulassen«, sagte Nicole leise. »Ich will dich nicht verlieren.«
    »Ich dich auch nicht. Es ist ein kalkuliertes Risiko.«
    Sie diskutierten fast eine Stunde lang, bis Zamorra die anderen schließlich überzeugt hatte. Dann steckten sie ihn in einen Taucheranzug und ließen ihn über Bord gehen.
    Zamorra hoffte, dass sein Plan funktionierte…
    ***
    Es war ein Druckanzug, der Zamorra wie einen der ersten Astronauten erschienen ließ. Die früheren Tauchanzüge waren klobiger gewesen und wurden durch einen Schlauch mit Atemluft versorgt, was hier nicht mehr der Fall war. Seinen Sauerstoffvorrat trug Zamorra in zwei mehr oder weniger handlichen Presslufttanks auf dem Rücken wie die in Neoprenanzüge gekleideten Taucher ihre Aqualungen, mit denen sie allerdings nicht in solche Tiefen vorstoßen konnten, mit denen Zamorra hier rechnen musste.
    Den Druckausgleich konnte ihm der Anzug auch nicht ersparen. Er musste langsam nach unten, und er würde auch langsam wieder nach oben müssen, selbst wenn ihm Gefahr drohte. Allenfalls bestand die Möglichkeit, dass die SEASTAR II ihn aus der Tiefe holte, und die Hoffnung, dass deren Dekompressionskammer funktionierte.
    Und wenn es gefährlich wurde, brauchte natürlich auch die SEASTAR Zeit, um zu tauchen. Das ging alles nicht von einer Sekunde zur anderen.
    ›Bewaffnet‹ war Zamorra mit seinem Amulett

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