Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0725 - Das Krakenmonster

0725 - Das Krakenmonster

Titel: 0725 - Das Krakenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
und einem Dhyarra-Kristall 4. Ordnung. Einen Blaster mitzunehmen, eine jener recht wirkungsvollen Strahlwaffen aus den Beständen der DYNASTIE DER EWIGEN, hatte er nicht riskiert. Seit dem 11. September 2001 war man an den Flughäfen so misstrauisch und vorsichtig wie noch nie.
    Einfacher war es natürlich, Regenbogenblumen für eine Reise zu benutzen. Aber Zamorra kannte nur wenige Standorte dieser seltsamen Teleporter-Pflanzen. Sicher gab es noch viele andere an vielen anderen Orten, aber wie sollte er wissen, wo? Und selbst Ableger der Blumen hier und da in der Welt anzupflanzen, war zwar eine Aufgabe, der er hin und wieder nachging, aber meist ging es nicht dorthin, wo Regenbogenblumen wuchsen…
    So wie jetzt. Also musste er sich mit dem an Ausrüstung begnügen, was er legal und ohne Probleme im Flugzeuggepäck hatte mitnehmen können.
    Er sank abwärts.
    Und war damit erst einmal fast von der Außenwelt abgeschnitten.
    Unter normalen Umständen hätte er ein Kabel mit sich geführt, das ihn mit der SEASTAR II verband und eine drahtgebundene Kommunikation ermöglichte. Aber darauf hatte Zamorra verzichtet. Nicht etwa, weil er diese Art von Sprechverbindung für unsicher hielte, sondern weil er sich nicht mit dem Kabel herumplagen wollte. Es würde ihn eher behindern als ihm nützen, wenn er in eine Auseinandersetzung geriet. Er verfügte ja über eine ganz andere Möglichkeit - er konnte sich mit Nicole auf telepathischer Basis unterhalten. Genauer gesagt, sie konnte seine Gedanken empfangen und ihm ihre zusenden. Seine eigenen Para-Fähigkeiten waren dafür zu schwach und zu indifferent. Telepathie funktionierte bei ihm selbst nicht immer und auch nur unter besonders günstigen Umständen.
    Bei Nicole war das anders.
    Sie besaß zwar ihrerseits das Handicap, dass sie die Gedanken eines anderen Menschen nur dann lesen konnte, wenn sie ihn direkt vor sich sah - gab es einen Sichtschutz dazwischen, funktionierte es schon nicht mehr. Aber zwischen Zamorra und ihr gab es eine intensive Bindung, die durch bedingungslose Liebe und grenzenloses Vertrauen geschaffen wurde. Zumindest einen Teil dessen, was Zamorra wahrnahm, würde auch Nicole mitbekommen.
    Wenn er Hilfe benötigte, würde sie es wissen, und auch die Art der Bedrohung erfassen, gegen die die Hilfe erforderlich wurde.
    Hoffte er zumindest…
    Zamorra glitt in die Tiefe hinab.
    Er aktivierte sein Amulett. Er ließ es eine Art Lockruf aussenden, auf die der Krake hoffentlich reagierte.
    Es war ein doppeltes Signal.
    Einen »normalen« Krakendämon lockte es nur heran.
    Aber Siebenauge signalisierte es, dass ein Freund nach ihm rief…
    ***
    Zamorra merkte nicht, wie die Wassertemperatur sank, je tiefer er sank. Der Druckanzug hielt diese Einflüsse von ihm fern. Es würde eine Weile dauern, bis die Wasserkälte durch das Material drang und auch die Lufthülle im Innern des Anzugs abkühlte.
    Während er langsam tiefer sank, hatte er Zeit zum Nachdenken. Genau genommen war es bodenloser Leichtsinn, was er tat. Er verstieß gegen die eherne Grundregel, in unbekannten Gewässern und größeren Tiefen niemals allein zu tauchen. Mindestens ein weiterer Taucher hätte bei ihm sein müssen, sodass, wenn einem von ihnen etwas zustieß, der andere einen Rettungsversuch wagen oder Hilfe holen konnte.
    Aber Zamorra wollte niemanden in diese Gefahr bringen, die hier drohte. Es reichte, wenn er allein das Risiko einging.
    Es wurde immer dunkler. Längst brauchte er die Lampe, um sich unter Wasser orientieren zu können. Er sah ein paar Fische, deren Körper kurz aufblitzten und wieder in der Dunkelheit verschwanden. Von oben kam ein wenig Restlicht. Der düstere Schatten der Yacht war bereits nicht mehr zu erkennen.
    Ließ die Strömung Zamorra abdriften?
    Entfernte er sich von der Yacht, ohne es zu merken?
    Es gab hier unten doch keine Anhaltspunkte! Überall war Wasser. Kein Grund war zu sehen, keine Bodenformationen.
    Nur Wasser, in dem es immer dunkler wurde.
    Der Tiefenmesser signalisierte ihm eine Tiefe von vierzig Metern.
    Kraken der Größe des beschriebenen Ungeheuers bewegten sich in weit größeren Tiefen. Andererseits war das Monster an die Oberfläche gekommen…
    War es hier wirklich so tief, wie ihm das Messgerät anzeigte, das den Wasserdruck analysierte und daraus die Tiefe berechnete?
    Und es ging noch weiter hinab!
    Zamorra stoppte. Er wollte sein Risiko nicht größer werden lassen, als es wirklich nötig war.
    Was tue ich eigentlich hier unten?,

Weitere Kostenlose Bücher