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0722 - Eine Botschaft für Ovaron

Titel: 0722 - Eine Botschaft für Ovaron
Autoren: Unbekannt
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sich dann wieder zurück.
    Mehr gab es für ihn bis zur Ankunft im Kontrollbereich von Vecchal nicht zu tun. Der Bordcomputer würde mit Hilfe der übermittelten Daten alles Erforderliche veranlassen, angefangen von Beschleunigungs- und Verzögerungsmanövern bis hin zu Korrekturschüben und der permanenten Kontrolle der Lebenserhaltungssysteme.
    Während das Schiff den Planeten Vecchal ansteuerte, dachte Hatelmonh an die vier Wissenschaftler, die in einem streng isolierten Sektor des Schiffes lebten.
    Die Isolierung diente dazu, ihnen das Gefühl zu vermitteln, auf der Oberfläche eines Planeten zu leben und nicht in einem Raumschiff zwischen den Sternen zu kreuzen. Nur der ausdrückliche Befehl des Ganjos hatte die Wissenschaftler veranlassen können, ihren Widerwillen gegen jeden Raumflug zu überwinden. Dennoch hätten sie es wahrscheinlich nicht verkraftet, auch noch zu sehen, daß sie sich durch den Weltraum bewegten. „Es sind eben Planetwürmer!" flüsterte Hatelmonh.
     
    *
     
    Als die GANJOHA MASSO in den Kontrollbereich des Planeten Vecchal einflog, meldete sich eine Überwachungsstation und wies die Besatzung an, das Schiff in einen Orbit zu steuern. „Aber was wird aus unserer Abordnung?" erkundigte sich Hatelmonh. „Wir schicken eine Fähre, die die Wissenschaftler abholen wird" antwortete der Wesakeno in der Überwachungsstation. „Es ist nicht erforderlich, mit dem ganzen Schiff zu landen."
    Hatelmonh hätte dagegen protestieren müssen, denn er wußte, daß die Wissenschaftler ungeschützt dem Anblick des Weltraums ausgesetzt sein würden, wenn sie in einer Fähre nach Vecchal reisten.
    Er verzichtete darauf und wurde sich erst hinterher darüber klar, daß sein Verzicht auf einen Protest durch die Abneigung motiviert worden war, die er den Wissenschaftlern gegenüber empfand.
    Hatelmonh schämte sich, doch da war es bereits zu spät, noch einen Protest anzubringen.
    Ihm blieb weiter nichts übrig, als seinen Passagieren mitzuteilen, was ihnen bevorstand. „Das können wir nicht akzeptieren", erklärte Volschymon dem Raumfahrer. „Sie wissen, daß wir den Anblick des Weltraums nicht ertragen."
    „Ich werde Ihnen allen eine Droge injizieren lassen, die Ihr psychisches Gleichgewicht stabilisiert", erwiderte Hatelmonh. „Danke", sagte Volschymon bedrückt. „Außerdem begleite ich Sie", ergänzte Hatelmonh in einem Anflug von Großzügigkeit, der seinem schlechten Gewissen entsprang.
    Als die Fähre an der GANJOHA MASSO anlegte, übergab er das Kommando an Epidron und wartete im Hauptflur auf die vier Wissenschaftler.
    Volschymon, Shynnmadon, Terkamon und Jertaime schienen seine Begleitung als wohltuend zu empfinden - im Gegensatz zu sonstigen Gelegenheiten, bei denen sie ihn möglichst wenig beachtet hatten. Dennoch zögerten sie, den schlauchartigen Verbindungstunnel zu betreten, an dessen gegenüberliegendem Ende die Fähre angekoppelt hatte. „Kommen Sie schon!" forderte Hatelmonh seine Passagiere auf. „Es kann überhaupt nichts passieren."
    „Aber der Verbindungstunnel ist durchsichtig!" protestierte Volschymon. Sein Gesicht hatte eine graue Färbung angenommen. „Ich denke, Sie haben Ihre Injektionen erhalten?" erwiderte Hatelmonh. „Dann dürften Sie doch keine Angst mehr vor dem Anblick des Weltraums haben. Übrigens nennen wir Raumfahrer den planetennahen Raum keineswegs Weltraum. Für uns beginnt der Weltraum erst weit außerhalb eines Sonnensystems." Jertaime lächelte zaghaft. „Ich versuche es", erklärte die Wissenschaftlerin. „Es wird schon nicht zu schlimm werden."
    „Ganz bestimmt nicht", versicherte Hatelmonh. „Früher gab es kaum einen Ganjasen, der nicht mindestens einmal seinen Heimatplaneten verließ. Sehr viele Ganjasen wohnten sogar während ihres Lebens nacheinander auf Planeten mehrerer Sonnensysteme."
    „Es muß eine grauenhafte Zeit gewesen sein", warf Terkamon ein. „Ich werde jedenfalls froh sein, wenn ich wieder auf Hätvrinssan bin - und ich werde meinen Planeten nie wieder verlassen."
    „Vergiß niemals, daß es der Ganjo persönlich war, der uns nach Vecchal schickte", sagte Volschymon. „Ich versuche es ebenfalls."
    „Gut so!" sagte Hatelmonh und beträt als erster den Verbindungstunnel.
    Er blickte sich nach einigen Schritten um und sah, daß Jertaime und Volschymon ihm folgten. Etwas später setzten sich auch Terkamon und Shynnmadon in Bewegung. Anfangs gingen alle vier Wissenschaftler unsicher, doch die Unsicherheit legte sich bald.
    Als
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