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0722 - Eine Botschaft für Ovaron

Titel: 0722 - Eine Botschaft für Ovaron
Autoren: Unbekannt
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Himmel.
    Zwischen den Personen stand ein Occura-Spieltisch. Seine milchfarbene Platte war ein Quadrat, dessen vier Ecken zu unterarmlangen, löffeiförmigen Gebilden ausgezogen waren. Die Schöpfkellen der „Löffel" befanden sich außen und waren jeweils einer der vier Personen zugewandt.
    Alle vier Personen waren einwandfrei humanoid. Sie glichen sogar ziemlich genau Terranern, obwohl sie keine Terraner waren. Ihre rotbraune Hautfarbe, die leicht gebogenen Nasen und die tiefschwarzen Haare erinnerten an die Idealgestalt terranischer nordamerikani- • scher Indianer. Doch dieser Vergleich hätte keiner der vier Personen auch nur das geringste gesagt.
    Sie wußten nämlich überhaupt nichts von einem Planeten Erde und auch nichts von den verschiedenen Völkerstämmen, die es einst auf der Erde gegeben hatte.
    Wie sollten sie auch, war doch ihre Heimatwelt rund sechsunddreißig Millionen Lichtjahre von jener Galaxis entfernt, in der sich das Solsystem befand! „Drolgha!" sagte Volschymon und schaltete sein Igstarh aus. „Ich habe gewonnen."
    Die drei anderen Personen blickten ihn mißmutig an. „Du hast uns um einen Spordh gebracht, Volschymon!" erklärte die einzige anwesende Frau mit Namen Jertaime. „Hattest du vergessen, daß es in jeder Tagesperiode nur einmal Drolgha geben darf?"
    Shynnmadon und Terkamon murmelten Zustimmung.
    Volschymon richtete die Spitzen seiner Finger gegen seine Brust und erwiderte: „Das Occura hat mich übersättigt. Ich möchte endlich wieder echten festen Boden unter meinen Füßen spüren und eine echte Landschaft sehen anstatt dieser Videoprojektionen, die uns vergessen lassen sollen, daß wir uns in einem Raumschiff befinden."
    Seine drei Gefährten richteten ihre Fingerspitzen in einer Geste des Abscheus gegen ihn. „Du mißhandelst unsere Gefühle!" klagt Terkamon. „Warum zerstörst du unsere Illusionen, die wir selbst mühsam aufrechterhalten konnten?"
    „Weil ich meine Bewußtheit nicht länger von der unerträglichen Wirklichkeit verschließen kann", antwortete Volschymon. „Ich ertrage es nicht länger, in einer dünnen Hülle aus Metallplastik zu sitzen, die von einigen erbärmlichen Lichtern durch den leeren Raum zwischen den Sonnen gesteuert wird. Ich ertrage es nicht länger!"
    Auf den Gesichtern seiner Gefährten spiegelte sich Entsetzen. Allmählich aber beruhigten sie sich wieder.
    Leise sagte Jertaime: „Es gab eine Zeit, als wir noch nicht geboren waren, da galt ein Cappin erst dann etwas, wenn er wenigstens eine große interstellare Reise hinter sich hatte."
    „Eine barbarische Zeit!" wandte Shynnmadon ein. „Sie war durch Kriege und andere Grausamkeiten gekennzeichnet. Erst, seitdem es die Ovaron-Plomben gibt, haben sich die Völker Gruelfins zum - Frieden bekehren lassen. Es wird Zeit, daß auch die Wesakenos die Ovaron-Plomben annehmen."
    „Die Wesakenos sollen schon immer sehr eigenmächtig gehandelt haben", sagte Volschymon. „Aber auch sehr uneigennützig", entgegnete Jertaime. „Während der takerischen Gewaltherrschaft haben sie vielen Cappin-Völkern, die durch die Kriegswirren in Not geraten waren, geholfen."
    „Es ist der Wille des Ganjos, daß die Wesakenos unsere Ovaron-Plomben annehmen", erklärte Terkamon.
    Ein leises Summen ertönte. Es kam von einem Gerät an der Wand, das sich kaum sichtbar gegen die Videoprojektion einer planetarischen Landschaft abhob.
    Volschymon schaltete an seinem Kommandoarmband und sagte seinen Namen. „Hatelmonh spricht!" antwortete eine Stimme, die scheinbar aus der Luft kam. „Wir fliegen soeben ins Shuyt-System ein. Zwei Kampfschiffe der Wesakenos haben dicht aufgeschlossen.
    Ihre Kommandanten lassen fragen, aus welchem Grund wir gekommen sind."
    „Haben Sie ihnen nicht erklärt, daß wir ihnen die Ovaron-Plomben für ihre Raumschiffe bringen?" fragte Volschymon verwundert. „Ich habe es vorsichtshalber nicht erwähnt", antwortete die Stimme. „Es könnte die Wesakenos veranlassen, uns die Landung auf Vecchal zu verbieten."
    „Obwohl wir im persönlichen Auftrag des Ganjos kommen?" entgegnete die Stimme. „Wenn Sie mir empfehlen, die ganze Wahrheit zu sagen, werde ich es tun."
    „Nein!" erwiderte Volschymon. „Sagen Sie den Wesakenos, wir wären gekommen, um der Vecchalia einige Vorschläge des Ganjos zu unterbreiten!"
    „Ich habe gehört und werde danach handeln", erwiderte Hatelmonh.
    Wieder schaltete Volschymon an seinem Kommandoarmband, dann sagte er verdrossen: „Die Lichter scheinen an
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