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0722 - Böser Zauber in Montmartre

0722 - Böser Zauber in Montmartre

Titel: 0722 - Böser Zauber in Montmartre
Autoren: Jason Dark
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großen Triumph ausdrückte, denn die magische Fesselung wurde innerhalb einer winzigen Zeitspanne gesprengt. Da flatterten die Arme weg wie alte Tuchfetzen. Sie lösten sich zischend innerhalb mehrerer Rauchwolken auf, hinterließen einen widerlichen Gestank, und der Teufel fuhr auf der Stelle herum.
    Er sah Yannah, und er sah die beiden Ringe, die sie triumphierend festhielt.
    Selbst ein Wesen wie der Teufel benötigte so etwas wie einen Moment der Überraschung.
    Den nutzte Yannah aus!
    Sie griff den Höllenherrscher direkt an. Plötzlich war die Furcht der weißen Hexe wie weggewischt.
    Sie dachte nur an das Grauen und an die Toten, die der Teufel hinterlassen hatte, und dafür sollte er bezahlen. Jetzt und hier.
    Wie messerscharfe Kreise wirbelten die Ringe auf den Teufel zu. Sie sägten gegen ihn, sie schleuderten ihm den Zylinder vom Schädel, bevor sie über seinen Kopf rutschten und auf den Schultern liegen blieben.
    »Und weiter!«, brüllte Yannah, die plötzlich in ihrem Element war. Sie konnte es kaum begreifen, dass sie es geschafft hatte, den Teufel zu überwinden.
    Was Suko, der hier nur den Statisten spielte, in der folgenden Minute erlebte, würde er nie in seinem Leben vergessen…
    ***
    Der Teufel geriet unter Druck!
    Die beiden ersten Ringe hatten ihn gelähmt, gebannt, und er konnte sich nicht mehr rühren.
    Aber es kamen die Nächsten.
    Nicht grundlos hatte Yannah sie an verschiedenen Stellen des Bodens verteilt. Jetzt setzte sie abermals ihre außergewöhnlichen Kräfte ein und sorgte dafür, dass auch die übrigen Ringe in die Höhe geschleudert wurden.
    Kleine, zwei größere, auch mittlere wirbelten zwischen und über die Lichter hinweg, die auf dem goldenen Material blitzende Reflexe hinterließen, als hätten sich zahlreiche Sterne aus dem Firmament gelöst, um auf der Erde ihre Spuren zu hinterlassen.
    Es war einmalig, und Suko konnte nur staunen. Die Ringe bildeten einen rasanten Wirbel. Zwar sah es aus, als wäre ihr Flug nicht mehr kontrollierbar, aber da irrte der Beobachter, die Ringe wussten genau, wo ihr Ziel stand.
    Es war der Teufel!
    Sie umkreisten ihn, sie suchten und fanden auch die entsprechenden Lücken.
    Sie schoben sich über seine nach unten gestreckten Hände und Arme hinweg, krochen den Schultern entgegen, wirbelten dabei noch um die eigene Achse, um schließlich an den Schultern zur Ruhe zu kommen und sich dort festzusetzen.
    Wenn sie gegeneinander schlugen, wurde die Stille von weichen Klängen durchdrungen, die Suko vorkamen wie die schönste Musik. Er erlebte zum ersten Mal, dass der Teufel wehrlos gemacht wurde, und dies wiederum gab ihm Hoffnung.
    Die Heiligen Ringe aus der tiefen Vergangenheit waren wie Fesseln. Sie hatten nichts von ihrer Wirkung verloren. Eine alte Legende erfüllte sich hier, und das wiederum ließ einen Schauer über den Körper des Jungen rieseln.
    Der Teufel stand so starr auf dem Fleck, als wäre er an einen Marterpfahl gebunden worden. Hier hatte selbst die Hölle ihre Kräfte verloren, und er hatte diesmal keinen Trumpf in der Hinterhand, den er noch ausspielen konnte.
    Das wusste auch die weiße Hexe.
    Tief atmete sie aus. Dann lächelte sie und sagte mit rauer Flüsterstimme: »Du glaubst gar nicht, wie sehr ich auf diesen Zeitpunkt gewartet habe, Satan. Das kannst du dir nicht vorstellen. Ich habe erlebt, wie du meine Freunde umgebracht hast, und ich habe dir grausame Rache geschworen. Ich werde dir beweisen, dass ich stärker bin als du. Jetzt bist du in meiner Hand.«
    »Nein, du hast nicht gewonnen!« knirschte er.
    »Wer sagt das?«
    »Man kann mich nicht töten!«
    »Ich halte dagegen, Asmodis. Man kann das Böse nicht vernichten, das glaube ich schon, aber man kann ihm einen seiner Stachel nehmen, und das werde ich tun.«
    Er funkelte sie an und ließ in seinen Pupillen das Höllenfeuer tanzen. Wann war er jemals so gedemütigt worden? Wahrscheinlich konnte er sich selbst nicht mehr daran erinnern, jedenfalls nicht von einem Menschen.
    Yannah schritt ihm entgegen, aufrecht und dabei keine Spur von Furcht zeigend. Sie sezierte ihn mit ihren Blicken, lächelte Suko einmal zu und blieb dann stehen.
    »Und jetzt willst du mich vernichten, wie?« fragte der Teufel.
    »Ich könnte es.«
    »Dann versuche…«
    Sie ließ ihn nicht ausreden. »Ja, ich könnte es, aber ich werde dir eine Chance geben.«
    »Wie großzügig!« spottete er. »Darf ich fragen, welche Chance du dir ausgedacht hast?«
    »Ganz einfach. Du musst nur dein
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