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0722 - Böser Zauber in Montmartre

0722 - Böser Zauber in Montmartre

Titel: 0722 - Böser Zauber in Montmartre
Autoren: Jason Dark
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nickte.
    »Dann sprich sie nach!«
    Suko war schrecklich nervös. In seinem Innern schien sich ein Feuer ausgebreitet zu haben, das alles verbrennen wollte. Er konnte nicht einmal denken, aber er konzentrierte sich ausschließlich auf diese kehligen Wortfragmente. Er sprach sie nach.
    Zuerst leise, überlegend, nassgeschwitzt, ängstlich, weil ihm plötzlich nichts mehr einfiel. Er schabte mit den Füßen über den Boden, seine Knie zitterten, er schwankte.
    Yannah hielt ihn fest.
    »Du schaffst es, Suko!« wisperte sie in sein Ohr. »Verdammt noch mal, du schaffst es.«
    Er sprach weiter.
    War es richtig? Hatte er alles behalten? Noch zwei Worte, nein Laute, dann noch ein Laut.
    Auch den schaffte er. Ende! Und jetzt?
    Plötzlich brüllte Suko auf! Er reckte sich auf die Zehenspitzen. Er hatte das Gefühl, innerlich zerrissen zu werden. Sein Körper streckte sich, plötzlich entstand ein zweiter Körper, ein Geist, er schob sich über den Ersten und sah aus wie ein Kind.
    Es war das Kind Suko!
    Und es verschwand.
    Himmel, es glitt weg. Es war unglaublich, der Geist wollte nicht mehr bleiben.
    Aber was blieb?
    Die weiße Hexe bekam große Augen. Sie ächzte, sie konnte es nicht fassen, sie sah, dass der kindhafte Schemen immer weiter zurückgetrieben wurde und dass direkt vor ihr etwas in die Höhe wuchs.
    Der echte Suko!
    Ein Mann, ein…
    Er taumelte zur Seite. Er konnte sich nicht mehr halten, er warf einige der elektrischen Kerzen um, trat auf das Glas, zerbrach es, und erste Blitze zuckten.
    Dann fiel er gegen den Stuhl mit der hohen Lehne und blieb darauf sitzen.
    Wie er sich fühlte, konnte er nicht sagen, er fühlte eigentlich gar nicht, er wusste nur, dass er es geschafft hatte. Die schreckliche Magie hatte ihn verlassen, sie…
    Eine Stimme unterbrach seine Gedanken. Hart und fordernd. So konnte nur der Teufel reden.
    »Ich habe mein Versprechen gehalten. Jetzt wirst du deines halten und mich befreien.«
    Yannah lachte ihn an und aus. »Welches Versprechen denn? Ich kann mich nicht daran erinnern.«
    »Waaas…?«
    Wenn auch für Asmodis eine Welt zusammenbrechen konnte, dann geschah dies in diesem Augenblick.
    »Du bist das Böse!«, schrie die weiße Hexe. »Du hast getötet, und du hast die Vernichtung verdient. Glaubst du denn tatsächlich, dass ich mir diese Chance entgehen lasse? Ich werde dich vernichten, ich werde dich töten, für immer…«
    »Neiiin!« schrie er. »Nein - niemals.« Und plötzlich lachte er brüllend auf.
    Das war genau der Zeitpunkt, wo sich alles änderte!
    ***
    Luzifer war da, und er war gekommen, um den Teufel zu retten, der ja ein Drittel von ihm war. Er konnte einfach nicht zulassen, dass dieses Drittel von ihm vernichtet und somit die Ordnung seiner Welt zerstört wurde. Deshalb musste er eingreifen. Ich kam mir trotz meines Kreuzes gegen ihn vor wie ein Wicht.
    Er war stärker als ich, das wusste ich. Aber ich hatte ihm auch schon ein Schnippchen geschlagen, als man mich an das Rad der Zeit gebunden hatte.
    Das lag lange zurück, da hatte ich auch den Seher als Helfer gehabt, diesmal aber stand ich, der Sohn des Lichts, allein gegen das absolut Böse.
    Ein Schrei lenkte mich ab.
    Nein, das war kein Schrei, das war ein Brüllen. Selbst der Vorhang hatte dieses Geräusch nicht aufhalten können.
    Ich warf mich herum. In diesem Moment war mir Luzifer egal. Ich wollte sehen, was sich zwischen Suko, dem Teufel und Yannah abspielte. Als ich auf den Vorhang zulief, hatte ich das Gefühl, er wäre gar nicht mehr vorhanden.
    Ich kam durch, er wehte an mir vorbei, als würde er sich völlig auflösen. Dann stand ich da.
    Ich regte mich nicht.
    Ich merkte kaum, dass ich nicht mehr weiterlief, denn das Bild, das sich meinen Augen bot, war sagenhaft.
    Starb Asmodis?
    ***
    Vieles wies darauf hin. Sein Körper war von den goldenen Ringen umschnürt. Sie mussten ihn martern, in seine Haut eindringen, die angesengt war und leicht kokelte.
    Yannah erlebte ihren Triumph. Die weiße Hexe stand vor ihm und konnte sich einfach nicht satt sehen an seinen Qualen. »Das Böse muss sterben!«, rief sie in die Schreie des Teufels hinein. »Ich will, dass es stirbt. Die Heiligen Ringe werden…« Sie brach ab, denn sie hatte mich gesehen.
    Ich hatte längst keine Augen mehr für sie oder den Teufel, ein anderer war allein wichtig. Mein Freund Suko!
    Himmel, er war kein Kind mehr! Er lief nicht mehr in der Gestalt eines Knaben umher, er sah aus wie immer. Der Fluch war von ihm genommen worden. Suko
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