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0722 - Böser Zauber in Montmartre

0722 - Böser Zauber in Montmartre

Titel: 0722 - Böser Zauber in Montmartre
Autoren: Jason Dark
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eine unendlich weite, stockdunkle und Angst einflößende Welt, die sich vor mir in einer wahren Unendlichkeit ausbreitete.
    Es war die Welt des Bösen, der absoluten Leere, die Welt, wo die Liebe nicht existierte, nur der Hass und die Kälte.
    Und doch war sie gefüllt.
    Irgendwo in ihr schwebte es, ob oben, unten, vorn oder hinten, das wusste ich nicht.
    Kein Kopf - oder doch?
    Jedenfalls ein Gesicht. Eine schreckliche Frontalansicht, obwohl das Gesicht gar nicht mal so schlimm aussah.
    Es war nur einfach da, es war nicht zu beschreiben, es war irgendwie geschlechtslos, und es war gleichzeitig von einer seelischen Kälte erfüllt, die einen Menschen verzweifeln ließ. Die ihn fertig machte, die ihn zum Selbstmord trieb, wenn er nur einmal in diese Augen schaute.
    Es war das, was man mit einem Gegengott bezeichnen konnte, es war eben das absolut Böse.
    Es war Luzifer, der gefallene Engel!
    ***
    Yannah hatte die Worte gesprochen, und Suko hatte das Gefühl, als würde jedes noch einmal in seinem Kopf mehrmals nachhallen. So hatte ihr Plan ausgesehen, so hatte es laufen sollen, so war es auch gelaufen, aber würde der Teufel auch darauf eingehen?
    Ließ er sich erpressen?
    Yannah schaute ihn an. In seinem Gesicht regte sich nichts. Sie winkte Suko zu, der sich von seinem Platz löste und zu ihr hinging. Dicht neben ihr blieb er stehen.
    »Hier ist er, Asmodis! Schau ihn dir an! Sieh in sein Gesicht! Ich hoffe, du wirst erkennen, dass er lange genug in dieser Gestalt herumgelaufen ist. Noch hast du eine Chance, noch haben die Ringe dich nicht vernichtet, aber sie werden ihre heilige Kraft einsetzen, um dich aus der Welt zu schaffen.«
    Mit dieser Wendung hatte Asmodis nicht gerechnet. Er war auch jemand, der sich einfach nicht vorstellen konnte, ein Gefangener zu sein, und er versuchte immer wieder, diese magische Kette zu sprengen. Einfach wegzusprengen, aber dazu reichte selbst seine Kraft nicht, denn Yannah hielt voll dagegen.
    Die Magie der Ringe wirkte. Sie leuchteten plötzlich auf, pressten sich in den Körper hinein und durchschnitten zunächst die geckenhafte Kleidung des Höllenfürsten, der seinen Kopf zurückwarf und ein lautes Stöhnen hören ließ, gemischt mit harten, rauchigen Schreien.
    Als die Ringe seine Haut berührten, da hörten Suko und Yannah das Zischen. An seinem Hals fing das Fell an zu schwelen. Stinkender Qualm breitete sich aus.
    »Ich werde den Ringen noch mehr Kraft geben. Sie zerschneiden deinen Körper wie scharfe Scheren. Du wirst nicht die Spur einer Chance gegen diese zur Wahrheit gewordene Legende haben, das kann ich dir voll und ganz versprechen. Es sei denn, du gehst auf meinen Vorschlag ein. Gib Suko seine alte Gestalt zurück. Deshalb frage ich dich noch einmal: Willst du unter den Heiligen Ringen vernichtet werden, oder gibst du einmal klein bei, Asmodis?«
    »Ja - ja…«, drang es aus seinem Maul.
    »Was meinst du damit?«
    »Ich - erlöse ihn. Ich werde ihn erlösen…«
    Yannah drehte den Kopf, schaute Suko an, erwartete von ihm einen Kommentar, aber der Junge war dazu nicht in der Lage. Er weinte, seine Lippen zuckten. »Ich kann es - es nicht glauben…«
    »Es ist kein Trick!«, keuchte der Teufel.
    »Dann beweise es.«
    »Herkommen…« Er sprach nur noch in Fragmenten. Die andere Kraft ließ es nicht zu, dass er einen klaren Satz bildete.
    Und Suko ging auf ihn zu.
    Er war nicht glücklich, er war noch nicht überzeugt, aber es gab keine andere Chance. Diesmal musste er sich auf den Teufel verlassen, und das war auch neu für ihn.
    Vor ihm blieb er stehen. »Was soll ich tun?«
    »Nicht viel. Nur reden - nur reden…«
    »Welche Worte?«
    »Es ist eine alte Formel. Eine aus Urzeiten. Nur wenige kennen sie. Es ist ganz einfach, doch du darfst sie nur einmal sprechen, sonst hat sie ihre Wirkung verloren.«
    »Das mache ich gern.« Suko war aufgeregt. Sein Gesicht glänzte unter dem Schweiß.
    Dann wurde es still.
    Der Teufel japste, er bewegte den Kopf. Zischend verbrannte wieder Fell an seinem Hals, aber er schaffte es trotzdem, die Worte zu sprechen.
    Niemals zuvor hatte Suko so sehr die Ohren gespitzt wie in diesem Fall. Er wusste nicht einmal, ob es Worte waren, wahrscheinlich nicht. Sie kamen ihm vor wie dämonische Laute, die in den Tiefen der Urzeit, als noch finstere Mächte die Erde beherrschten, geboren waren.
    Ein Satz nur, mehr nicht!
    Auch Yannah stand unter Druck. Suko hörte ihr stöhnendes Luftholen, dann ihre Frage.
    »Hast du alles verstanden?«
    Er
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