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0722 - Böser Zauber in Montmartre

0722 - Böser Zauber in Montmartre

Titel: 0722 - Böser Zauber in Montmartre
Autoren: Jason Dark
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Versprechen einlösen. Gib Suko die normale Gestalt wieder zurück. Wenn du das tust, wenn du darauf eingehst, werde ich die Ringe lösen…«
    ***
    Ich konnte mir dazu gratulieren, dass Montmartre ein nicht zu großes Viertel ist und man es deshalb auch zu Fuß durchqueren kann. In einer bestimmten Zeitspanne sind eigentlich alle Ziele gut zu erreichen, aber nur, wenn man sich auskennt.
    Ich hatte da so meine Schwierigkeiten. Dabei stand fest, dass es auf jede Sekunde ankam.
    Eine alte Frau, die ich aus ihrer Wohnung geklingelt hatte, wies mir schließlich den Weg. Sie freute sich auch über den Schein, den ich ihr in die Hand drückte.
    Sehr bald war ich da.
    Eine dunkle Gegend, fast fabrikmäßig düster. Kaum Lichter, und wenn, dann waren es trübe Laternen. Die Häuser zeigten glatte Fassaden, wahrscheinlich waren es die Rückfronten der Bauten.
    Ich ging quer über die Straße. Das alte Pflaster zeigte einen feuchten Glanz. Um diese Zeit breiteten sich Dunstschwaden aus, die durch die Gassen krochen.
    Ich musste auf die andere Seite, sah eine ebenfalls glatte Fassade, die nur dort unterbrochen war, wo sich der Umriss einer Tür zeigte. Ich ging direkt auf sie zu - und zuckte zurück.
    Ich stand vor einem magischen Umfeld.
    Jemand hatte es als Sicherung hinterlassen. Kein normaler Mensch würde es durchqueren können.
    Nun war ich sicher, dass Asmodis das Ziel bereits vor mir erreicht hatte.
    Magische Fallen kannte ich. Sie waren heimtückisch, brutal und vernichtend. Wäre ich ohne einen Schutz in diesen magischen Ring hineingeraten, hätte er mich vernichtet.
    Aber ich hatte das Kreuz!
    Durch seine weißmagische Kraft war ich gewarnt worden.
    Ich ging einen Schritt zurück und holte es hervor. Es blitzte auf wie ein Blinkfeuer. Bevor ich auf die Tür zuschritt, drückte ich den Arm vor, geriet an die magische Grenze und sah für einen winzigen Moment die grellen Streifen, die an der Hauswand hochzuckten und im dunklen Nachthimmel verschwanden.
    Jetzt war der Weg frei.
    Das Kreuz hatte sich minimal erwärmt. Es gab mir die nötige Sicherheit. Ich ging einfach davon aus, dass die Tür nicht abgeschlossen war, und ich hatte mich nicht geirrt.
    Sie war offen.
    Kein Grund zum schnellen Handeln. Ich blieb auch jetzt vorsichtig, als ich die Tür aufzog. Zu hören war nichts, außer dem leisen Knarren. Ich blickte in einen Vorraum, in dem als einzige Lichtquelle eine Lichtleuchte brannte.
    Zwei Sessel noch, ein dunkler Teppichboden, ein Vorhang, ebenfalls düster und geschlossen.
    Hinter mir fiel die Tür wieder zu. Die Kälte der Nacht und der Dunst waren zurückgeblieben. Ich befand mich inmitten einer völlig anderen Umgebung.
    Es war warm, und die Luft drückte. Sie roch irgendwie anders, leicht angesengt.
    Sein Zeichen?
    Ich rechnete damit, ich wusste auch, dass ich ihn in diesem Vorraum nicht finden würde, und bewegte mich auf den dunklen Vorhang zu. Er war für mich das Tor zum Grauen.
    Der Vorhang bestand aus einem sehr dicken Stoff. Da wurden die Geräusche praktisch zwangsläufig geschluckt. Es gab auch keinen Spalt, durch den ich hätte schauen können, der Vorhang schloss fugendicht.
    Und doch hörte ich Stimmen.
    Leider waren die Worte nicht zu verstehen. Sie erreichten mich nur als abgehacktes Flüstern oder Zischeln.
    Würde ich dort Suko und auch Yannah finden?
    Davon ging ich einmal aus - und als dritte Person, als Joker, den Höllenfürsten.
    Ich machte mich auf einen irren Kampf gefasst. Ich wollte mit meinem Kreuz vorgehen, weil es die einzige Möglichkeit war, den Teufel in seiner dämonischen Raserei zu stoppen.
    Meine linke Hand befand sich bereits auf dem Weg, um eine Seite des Vorhangs auseinander zu ziehen, als es geschah.
    Es war für mich nicht sichtbar, nur zu fühlen. Es war auch nicht vor mir oder hinter dem Vorhang, es war einfach da, und es staute sich in meinem Rücken.
    Was war das?
    Auf einmal verspürte ich eine schreckliche Furcht. Todesangst konnte nicht schlimmer sein. Ich duckte mich unwillkürlich, ich hätte mich am liebsten verkrochen, aber da war noch das Kreuz, das mich wieder zurück in die Realität brachte.
    Es funkelte, es gleißte, es warnte mich, und es strahlte sogar Hitze ab.
    Ich drehte mich um.
    Nicht langsam, sondern sehr schnell. Ich wollte wissen, was da hinter mir ablief.
    Meine Augen weiteten sich. Mein Gesicht glich einer erstarrten Landschaft.
    Vor mir hatte sich alles verändert. Ich schaute weder gegen die Tür noch gegen die Wände, sondern hinein in
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