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0722 - Böser Zauber in Montmartre

0722 - Böser Zauber in Montmartre

Titel: 0722 - Böser Zauber in Montmartre
Autoren: Jason Dark
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beantworten, aber Yannah kam ihm zuvor.
    »Frag ihn!« rief sie. »Er wird dir alles erklären können…«
    ***
    Suko hatte auf einmal das Gefühl, auf einer heißen Herdplatte zu sitzen.
    Die weiße Hexe hatte die Verantwortung sicherlich nicht bewusst auf ihn abgewälzt, sie traute ihm eben einiges zu, und es kam jetzt auf seine Reaktion an.
    Asmodis wollte es kaum glauben. Mit einem tänzerischen Schritt bewegte er sich zur Seite, um Suko besser anschauen zu können. »Das ist doch kaum möglich«, sagte er. »Das - das kann ich fast nicht glauben.« Er lachte. »Du hast es geschafft?«
    »Ja.«
    »Und wo sind die Ringe?«
    Wieder war eine entscheidende Frage gestellt worden. Es kam jetzt einzig und allein auf Sukos Antwort an. Er hoffte, dass er das Richtige tat und nicht danebenschoss. »Ich - ich habe sie gut versteckt.«
    »Wie schön für dich.«
    Er glaubt dir nicht, schoss es ihm durch den Kopf. Verdammt, er glaubt dir nicht.
    »Wo denn?«
    »Das sage ich dir später!«
    Asmodis lachte. »Willst du mich erpressen?«
    »Nein, es ist aber wie beim Schachspiel. Zug um Zug, verstehst du? Sie sind in der Nähe.«
    Asmodis nickte. »Ja, das spüre ich genau. Ich merke, dass sie hier sind, ich weiß es. Ihre Ausstrahlung ist einfach zu groß. Du wirst sie mir zeigen, und du wirst dafür sorgen, dass sie zerstört werden. Erst dann bekommst du deine alte Gestalt zurück.«
    »Das war nicht abgemacht.«
    »Es ist aber so. Ich weiß doch, dass ihr beide mich reinlegen wollt. Ihr habt mir hier eine Falle gestellt, aber ich habe sie erkannt. Ich habe ebenfalls reagiert und einen magischen Riegel gelegt, den ihr nicht durchbrechen könnt. Wenn jemand versucht, dieses Haus zu betreten, ist er verloren. Es gibt nur uns drei. Wir machen alles unter uns aus. Ist euch das klar?«
    »Jetzt ja.«
    »Schön«, sagte Asmodis und grinste Suko kalt an. »Wo also hast du die Ringe?«
    »Komm her und hol sie dir!«
    Der Teufel schüttelte den Kopf. Er war wütend geworden. »Du hast noch immer nichts begriffen. Ich bin stärker als ihr.« Er bewies es, indem er Yannah angriff.
    Die schrie erschreckt auf, als ihr Stuhl plötzlich lebendig wurde. Zuerst schwankte er nur, dann aber peitschten die Lehnen als schwarze Schlangenarme in die Höhe, und die Rückfront verwandelte sich ebenfalls in diese Tentakel, die es innerhalb einer knappen Sekunde schafften, den Körper der Frau zu umklammern.
    Es war ihr nicht mehr möglich, sich zu wehren. Sie war gefesselt, sie konnte sich nicht rühren, selbst um ihren Hals hatte sich einer dieser Arme gedreht.
    Der Teufel freute sich. Er breitete die Arme aus und genoss seinen Triumph wie ein Bühnenstar.
    »So«, sagte er, »das wäre erledigt. Jetzt gibt es nur noch uns beide.«
    Suko stand auf.
    Er konnte nicht mehr sitzen bleiben. Er dachte an die Heiligen Ringe, die auf dem Boden verteilt lagen. Der Teufel musste sie doch gesehen haben, sie waren schließlich nicht im Boden verschwunden.
    »Zeig und gib sie mir!«
    »Komm her!«
    »Willst du deine Gestalt nicht zurückhaben?«, zischte er. »Willst du auch weiterhin so herumlaufen wie ein kleiner Junge und…«
    Suko hörte nicht hin, denn er hatte etwas gesehen. Obwohl sich Yannah körperlich nicht bewegen konnte, waren ihre geistigen Kräfte nicht eingeschränkt worden. Die wiederum setzte sie ein, denn sie standen mit den Ringen in Verbindung.
    Sie gehorchten ihr…
    Und zwei von ihnen, die besonders großen, hatten sich dank ihrer telekinetischen Kräfte vom Boden erhoben wie schmale, goldene, unbekannte Flugobjekte.
    Sie bewegten sich völlig lautlos.
    Nicht ein Lufthauch entstand bei ihrem Flug.
    Ihr Ziel war Yannah.
    Die Frau konnte nur bewundert werden, wie sie unbeweglich in ihrem Sessel hockte und mit ihren geistigen Kräfte die Ringe kontrollierte. Sie flogen auf ein bestimmtes Ziel zu.
    Und das war sie!
    Suko hoffte, dass der Teufel auch weiterhin nichts merken würde, dass er sich von ihm ablenken lassen und Yannah Zeit geben würde, etwas zu versuchen.
    »Ich hasse dich, Asmodis! Verdammt noch mal, ich hasse dich!«, schleuderte er dem Höllenherrscher entgegen. »Das brauche ich dir eigentlich nicht zu sagen, das weißt du selbst.«
    »Ja, kann sein!«
    »Und ich werde niemals…«
    Da hatten die Ringe ihr Ziel erreicht. Zwei goldene Kreise schwebten wie Heiligenscheine über dem Kopf der Frau. Im nächsten Augenblick fielen sie nach unten.
    Sie trafen!
    Ein Zischen erklang, dazwischen der Schrei der weißen Hexe, der den
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