Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0703 - Stunden der Angst

0703 - Stunden der Angst

Titel: 0703 - Stunden der Angst
Autoren: W.K. Giesa und Claudia Kern
Vom Netzwerk:
scheint sich ja um einen völlig anderen Zamorra zu handeln! Weshalb haben die verdammten Regenbogenblumen mich zu ihm gebracht und nicht zu dem richtigen?
    »Freunde?«, echote Zamorra. »Ach ja, so was soll es ja geben. Würdest du die Güte haben, mein Freund, dich in den Kreis dort zwischen uns zu begeben?«
    Er wies auf einen Kreidekreis, der von magischen Zeichen umgeben war. Ullich kannte sich damit nicht gut genug aus, um zu unterscheiden, ob sie weiß- oder schwarzmagisch waren, und was sie bedeuteten. Carsten hätte es vielleicht gekonnt.
    »Warum?«
    Er erhielt einen Stoß, der ihn vorwärts taumeln ließ, in den Kreis hinein. Er wollte wieder zurückweichen, aber die vier Schläger bauten sich direkt neben und hinter ihm auf und zeigten ihm die Fäuste.
    »Zieht ihn aus«, sagte Nicole Duval.
    Zamorra warf ihr einen nachdenklichen Seitenblick zu, dann nickte er.
    Die vier Männer packten zu, fetzten Ullich die Kleidung vom Leib. Er versuchte, sich zu wehren, aber erfolglos. Ein paar Fausthiebe auf die schon angeknacksten Rippen und andere Stellen, die bereits teuflisch schmerzten, und er war nicht mehr in der Lage, zu verhindern, was auf ihn zu kam. Schließlich kniete er nackt in dem Kreidekreis.
    »Hübsch, der Junge«, sagte Duval.
    »Da könnte ich dir glatt untreu werden, Zamorra.«
    »Bist du doch sowieso«, gab der Schloßherr zurück. »Mit diesem verdammten Morano. Wenn der nicht aufpasst, ramme ich ihm einen Eichenpflock ins Herz.«
    »Er passt immer auf«, erwiderte Duval zweideutig. Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. »Aber dieser große Junge hier - darf ich ihn haben, wenn du mit ihm fertig bist?«
    »Nein!«, knurrte Zamorra düster.
    »Ich will doch nur ein bisschen mit ihm spielen.«
    »Vergiss es. Dein letztes Spielen hat uns zwei wertvolle Gefangene gekostet und eine Menge Ärger eingebracht. Und jetzt zu dir, mein Freund Michael Ullich. Du wirst mir ein paar Fragen zu beantworten haben, und das möglichst wahrheitsgemäß. Sonst lasse ich Nicole auf dich los. Und sie wird dann nicht gerade mit dir spielen.«
    »Ach, sie ist also der Drache, dem du mich vorwerfen willst?«, spöttelte Ullich.
    Duval sprang auf.
    So schnell, wie sie die Peitsche vom Gürtel löste, konnte er gar nicht zuschauen, da traf ihn das Leder bereits. Er stöhnte, als seine Haut aufplatzte. Duval lachte bösartig.
    »Das war für den Drachen.«
    »Ich denke, du verstehst, was ich meine, mein Freund«, sagte Zamorra.
    »Ja«, murmelte Ullich. Verdammt, es musste doch eine Möglichkeit geben, hier wieder raus zu kommen!
    Zamorra machte einige Handbewegungen und sprach Worte, die Ullich nicht verstand, die vielleicht sein früheres Ich Gunnar mit den drei Schwertern ansatzweise erfasst hätte. Der Zauber ließ den Kreis um Ullich auflodern.
    Die Magie begann seinen Willen zu lähmen…
    ***
    Es dauerte eine Weile, bis Robert Tendyke und Nicole Duval sich wieder erholt hatten. Tasha und ihre wilde Horde hatten mehr Probleme damit, wieder auf die Beine zu kommen. Vielleicht, weil sie nicht ganz so widerstandsfähig gegen Schwarze Magie waren?
    Aber hatte Tendyke nicht vermutet, dass Natasha eine Hexe sein könnte? Musste sie dann nicht auch leichter mit den Nachwirkungen der Corr-Magie fertig werden können als normale Menschen?
    Die schwarzhaarige Zigeunerin lag ausgestreckt neben dem Swimming-Pool auf dem Boden und atmete flach. Das nasse T-Shirt, ihr einziges Kleidungsstück, klebte auf ihrer Haut. Die anderen Mädchen, allesamt nackt, lagen in ihrer Nähe und versuchten, wieder auf die Beine zu kommen.
    Ein Anblick, der Nicole zu schaffen machte.
    Nicht wegen der Nacktheit der »wilden Horde«, wie Tendyke die hübschen Ladys bezeichnet hatte. Das störte Nicole nicht. Aber angesichts des magischen Schlages der Corr-Dämonin, die damit die Schwerkraft vorübergehend vervielfacht hatte, waren die Mädchen nichts anderes als Opfer. Von einem Moment zum anderen das Mehrfache des eigenen Gewichtes zu verspüren, war ein böser Schlag, vor allem, weil die Muskeln nicht darauf trainiert waren, dieses Super-Übergewicht zu tragen. Auch Herz und Lunge bekamen Probleme, weil unter der überhöhten Schwerkraft natürlich auch das Blut nicht so schnell durch die Adern gepumpt werden konnte.
    »Mein Fehler«, sagte Tendyke leise. »Ich hätte das Grundstück mit einer weißmagischen Abschirmung sichern müssen, wie in unserer wirklichen Welt. Aber ich habe einfach nicht daran gedacht. Verrückt,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher